Am Montag, beginnt am Landgericht Berlin der Prozess gegen drei Männer, die mutmaßlich ein Schneeballsystem im Wert von 321 Millionen Euro betrieben haben. Die Angeklagten, im Alter von 50, 56 und 62 Jahren, sollen zwischen 2007 und 2017 über 3.000 Anleger um ihr Geld gebracht haben.
Die Staatsanwaltschaft wirft den Männern gewerbs- und bandenmäßigen Betrug, Untreue und die Fälschung beweiserheblicher Daten vor. Angeboten wurden Anlageprodukte, sogenannte „DAX-Futures“, mit angeblich sicheren 15 Prozent und durchschnittlich 20 Prozent jährlicher Rendite. Möglich machen sollte dies eine eigens entwickelte Software, die jedoch nie existierte.
Um das Schneeballsystem am Laufen zu halten, fälschten die Angeklagten laut Anklage Quartalsberichte und Anlagebestätigungen. Sie täuschten Anleger mit monatlichen Performance-Mails und verwalteten die Gelder angeblich auf sicheren Treuhandkonten.
Rund 205 Millionen Euro der Anlegergelder wurden an Altanleger ausgezahlt, um das System am Laufen zu halten. Der Großteil des Geldes wurde jedoch nicht angelegt, sondern von den Angeklagten veruntreut. Sie sollen sich selbst 1,5 Millionen, 13 Millionen und 92,5 Millionen Euro aus den Taten erschlichen haben.
Der Prozess wird voraussichtlich mehrere Monate dauern. Es sind über 100 Zeugen geladen, darunter auch geschädigte Anleger.
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