Rund ein Jahr nach einem spektakulären Einbruch in Berlin, bei dem die Täter Beute im Wert von Millionen machten, ist der Beginn des Gerichtsverfahrens gegen die Beschuldigten für den 5. Oktober angesetzt. Das Landgericht Berlin hat die Anklage für den Vorfall, der sich am 19. November 2022 ereignete, akzeptiert, informierte eine Gerichtssprecherin. Mit 25 anberaumten Verhandlungstagen könnte ein Urteil voraussichtlich am 25. Januar 2024 fallen. Fünf Männer zwischen 27 und 52 Jahren müssen sich vor Gericht verantworten, darunter auch der Geschäftsführer der Firma, die den betroffenen Tresorraum gemietet hatte. Ihm wird zur Last gelegt, mit den anderen Angeklagten, die dem Clan-Milieu zugeordnet werden, kollaboriert zu haben. Die Staatsanwaltschaft klagt alle Beschuldigten wegen schweren gemeinschaftlichen Diebstahls und Brandstiftung an und beziffert den Gesamtschaden auf 49 Millionen Euro.
Bis heute ist die Beute nicht aufgetaucht und nach einem weiteren mutmaßlichen Beteiligten wird noch gefahndet, wobei kürzlich ein Fahndungsfoto von ihm veröffentlicht wurde. Die Strafverfolgungsbehörden vermuten, dass Mitglieder „ethnisch isolierter Subkulturen“ für diesen Fall organisierter Kriminalität verantwortlich sind. Die Ermittlungen waren aufgrund ihrer Komplexität herausfordernd und mündeten im Mai 2023 in Razzien sowohl in Berlin als auch in Baden-Württemberg. Diese Durchsuchungen standen in Zusammenhang mit zwei zunächst separat verlaufenden Verfahren: In Berlin wurde wegen des Einbruchs ermittelt, während in Karlsruhe ein Verfahren wegen Geldwäsche lief.
Kommentar hinterlassen