Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach einer Umstrukturierung seines Machtapparates seinen langjährigen Vertrauten und Weggefährten Nikolai Patruschew im höchsten russischen Sicherheitsrat belassen. Dieser Schritt erfolgte trotz Patruschews überraschender Versetzung auf einen Posten mit praktisch keinerlei Machtbefugnissen als Kreml-Berater für den Schiffbau im Mai dieses Jahres.
In einem gestern auf einer Regierungswebsite veröffentlichten Erlass ernannte Putin zudem den neuen russischen Verteidigungsminister Andrej Beloussow zum ständigen Mitglied des Sicherheitsrates. Der russische Sicherheitsrat, dem Putin selbst vorsitzt, ist ein Beratungsgremium des Kremls, das für die Verwaltung und Integration der nationalen Sicherheitspolitik zuständig ist. Obwohl der Rat keine direkte Weisungsbefugnis gegenüber den russischen Sicherheitsbehörden und Ministerien hat, wird er als einflussreiches Gremium betrachtet.
Patruschews Verbleib im Sicherheitsrat wirft Fragen auf, da seine Versetzung auf den Posten des Kreml-Beraters für Schiffbau im Mai als deutliche Degradierung angesehen wurde. Patruschew, der zuvor 16 Jahre lang als Sicherheitschef des Landes tätig war und als eine der mächtigsten Persönlichkeiten Russlands galt, ist bekannt für seine Haltung als außen- und sicherheitspolitischer Hardliner.
Putins Entscheidung, keine Erklärung für Patruschews Versetzung abzugeben, hatte wochenlange Spekulationen ausgelöst. Beobachter rätseln nun, welche Rolle Patruschew in Zukunft spielen wird und inwiefern seine Präsenz im Sicherheitsrat den Kurs Russlands beeinflussen könnte.
Die jüngsten Entwicklungen deuten darauf hin, dass trotz der Umstrukturierung im russischen Machtapparat Putins enge Vertraute weiterhin in Schlüsselpositionen verbleiben. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Dynamik innerhalb des Sicherheitsrates und die Rolle Patruschews in der russischen Politik entwickeln werden.
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