Die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen Russland und Deutschland drohen sich weiter zu verschlechtern. Bei einem Treffen mit Vertretern internationaler Nachrichtenagenturen in St. Petersburg am Mittwoch warnte der russische Präsident Wladimir Putin eindringlich vor möglichen deutschen Lieferungen von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine.
Putin betonte, dass eine solche Entscheidung die russisch-deutschen Beziehungen endgültig zerstören würde. Die Taurus-Marschflugkörper, die eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern haben, könnten theoretisch auch Ziele auf russischem Territorium treffen. Dies würde aus Sicht des Kreml eine neue Eskalationsstufe im Ukraine-Konflikt bedeuten.
Die Warnung Putins verdeutlicht die Brisanz der Debatte um weitere Waffenlieferungen an die Ukraine. Während die ukrainische Regierung auf die Unterstützung westlicher Partner angewiesen ist, um sich gegen die russische Aggression zu verteidigen, befürchtet Moskau eine direkte Konfrontation mit NATO-Staaten.
Deutschland steht vor einem Dilemma: Einerseits gilt es, Solidarität mit der Ukraine zu zeigen und das angegriffene Land zu unterstützen. Andererseits riskiert die Bundesregierung mit der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern eine weitere Verhärtung der Fronten und möglicherweise sogar eine militärische Eskalation.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Bundesregierung entscheiden wird. Klar ist jedoch, dass die russisch-deutschen Beziehungen, die seit dem Beginn des Ukraine-Krieges ohnehin auf einem historischen Tiefpunkt angelangt sind, durch die Taurus-Frage zusätzlich belastet werden. Eine diplomatische Lösung des Konflikts scheint in weite Ferne gerückt zu sein.
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