Russland verstärkt laut einem Bericht von Microsofts Threat Analysis Center (MTAC) seine Desinformationskampagnen gegen die Olympischen Spiele in Paris sowie gegen Frankreich, Präsident Emmanuel Macron und das Internationale Olympische Komitee (IOC). Ziel sei es, den Ruf des IOC zu beschädigen und Ängste vor Anschlägen während der Spiele zu schüren.
Hinter den Fake-News-Angriffen sollen die Gruppen Storm-1679 und Storm-1099 (auch bekannt als Doppelganger) stehen. In gefälschten Videos wird unter anderem behauptet, ein Viertel der verkauften Tickets seien aus Angst vor Attentaten zurückgegeben worden. Auch von gefälschten Geheimdienstwarnungen vor Anschlägen und einem erhöhten Abschluss von Immobilienversicherungen in Paris ist die Rede.
Experte Dietmar Pichler sieht darin den Versuch, die Besucherzahlen der Spiele zu reduzieren. Auch die Entscheidung des IOC, russische und weißrussische Athleten nur als Neutrale antreten zu lassen, spiele eine Rolle. Russland werde die Opferrolle ausschlachten, so Pichler.
Bereits im April sorgte ein „Prankanruf“ bei IOC-Chef Thomas Bach für Aufsehen, hinter dem russische Aktivisten steckten. Bach äußerte sich darin über Maßnahmen gegen Putin-Unterstützer unter den Athleten. Das russische Außenministerium reagierte empört.
Den bisher größten Coup landete Storm-1679 mit der Fake-Dokumentation „Olympics Has Fallen“, die mafiöse Strukturen im IOC anprangert. Darin kam eine KI-generierte Stimme zum Einsatz, die Tom Cruise ähnelt. Laut MTAC ist mit einer Zunahme der Angriffe vor und während der Spiele zu rechnen.
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