Am späten Freitagabend meldete ein Augenzeuge ein ungewöhnliches Phänomen über dem Freizeithafen der dänischen Kleinstadt Køge, südlich von Kopenhagen. Bis zu zwanzig größere Drohnen sollen dort in geordneten Kreisen über dem Wasser geschwebt haben. Die dänische Polizei bestätigte später den Vorfall und gab an, dass eine Streifenpatrouille vier dieser Drohnen kurzzeitig gesichtet habe. Doch bevor man näheren Kontakt aufnehmen konnte, verschwanden die Fluggeräte laut Berichten in der Dunkelheit über dem Meer.
Die Drohnenbewegungen geben den Behörden Rätsel auf. „Es ist derzeit völlig unklar, woher die Drohnen stammen und zu welchem Zweck sie dort waren“, erklärte ein Sprecher der Polizei. Besonders auffällig sei die Anzahl der Geräte und ihr offenbar koordiniertes Verhalten gewesen. „Es wirkte nicht wie ein zufälliger Drohnenflug von Privatpersonen“, fügte der Sprecher hinzu.
Der mysteriöse Flug
Nach den Beobachtungen des Augenzeugen kreisten die Drohnen über dem Hafen in einer nahezu synchronen Formation. Sie flogen in gleichmäßigen Abständen und in auffälliger Stille, da keine lauten Motorengeräusche zu hören gewesen sein sollen – ein Hinweis auf besonders hochwertige oder spezialisierte Technik. Auch schienen die Fluggeräte mit leuchtenden, aber nicht blendenden LEDs ausgestattet zu sein, die in verschiedenen Farben pulsierend aufblitzten. Einige der Drohnen schwebten dabei so niedrig, dass sie beinahe die Wellen des Wassers berührten, während andere in größerer Höhe agierten.
Die letzte Sichtung der Drohnen erfolgte kurz nach Mitternacht, bevor sie in Richtung der offenen See davonflogen. Ob sie von einem bestimmten Punkt aus gesteuert wurden oder autonom flogen, ist bislang unbekannt.
Keine Spuren und viele Fragen
Die Polizei hat bislang keine Spuren finden können, die auf den Ursprung der Drohnen hindeuten könnten. Weder in der Umgebung des Hafens noch auf dem Meer wurden Start- oder Landeplätze entdeckt. Auch gab es keine Hinweise darauf, dass örtliche Drohnenenthusiasten oder Unternehmen an dem Vorfall beteiligt waren.
Die Behörden haben die Bevölkerung um Hinweise gebeten, insbesondere wenn jemand Drohnenstartpunkte in der Region beobachtet haben sollte. Zudem wurde Kontakt zu den Küstenwachen aufgenommen, um mögliche Radaraufzeichnungen zu prüfen. Die Ergebnisse stehen jedoch noch aus.
Spekulationen und Theorien
Der Vorfall hat die Gerüchteküche in Køge und darüber hinaus zum Brodeln gebracht. Während einige Bewohner vermuten, dass es sich um eine geheime militärische Übung gehandelt haben könnte, spekulieren andere über industrielle Spionage oder Testflüge neuartiger Drohnentechnologie. In sozialen Netzwerken verbreiten sich zudem Verschwörungstheorien: Von außerirdischen Erkundungsmissionen bis hin zu illegalen Schmuggelflügen reichen die Fantasien.
Ein weiteres Detail sorgt für zusätzliche Verunsicherung: Laut unbestätigten Berichten soll sich kurz vor dem Auftauchen der Drohnen ein größeres Schiff im Bereich des Hafens aufgehalten haben, das jedoch kurz danach wieder verschwunden sei. Ob ein Zusammenhang besteht, ist bislang reine Spekulation.
Polizeichef: „Keine Gefahr für die Öffentlichkeit“
Trotz der Unklarheiten versucht die Polizei, die Bevölkerung zu beruhigen. „Wir haben keinen Hinweis darauf, dass eine Gefahr für die Öffentlichkeit besteht“, betonte der Polizeichef von Køge in einer Pressekonferenz. Gleichzeitig versprach er, die Ermittlungen mit Nachdruck voranzutreiben, um die Herkunft und den Zweck der Drohnen zu klären.
Für die Menschen in Køge bleibt der Vorfall jedoch mysteriös – und sorgt für anhaltende Diskussionen in Cafés und an Stammtischen. Bis eine Antwort gefunden wird, bleibt das Bild der stillen, pulsierenden Lichter über dem Hafen ein Rätsel, das die kleine Stadt in Dänemark wohl noch lange beschäftigen wird.
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