Was können Aktionen bewirken, mit denen 25.000 Menschen befasst sind?
Die Welt der in Deutschland seltenen wirtschaftlich benachteiligten Gebiete Deutschlands kann einfache Bevölkerungskreise nur dann bewegen, wenn diese mit Strategien motiviert werden. Das kann nicht sein, dass Menschen, die wir in diesem Fall „einfach strukturiert“ nennen dürfen, komplexe wirtschaftliche Strukturen in großem Kreis einvernehmlich abbilden – und verstehen. Gebiete, in denen Fußball nicht die wichtigste Nebensache der Welt ist, zeigen Lücken auf, in die nach außen hin nicht Beteiligte hineinstoßen können.
Dieser Sachverhalt verschiebt die Belichtung von Konkurrenten aus West und Ost in Bereiche der Revolution gegen kapitalistische Vorgänge, die von den o. b. Menschen mit Sicherheit nicht verstanden werden. Dort wird eher verstanden, dass Fans aus dem Osten – wo immer das sein mag – Unmenschen sein sollen, weil sie den Fußball nicht wegen der Tradition, sondern mit Geld aus unternehmerischen Gewinnen, hier der Vermarktung eines Getränks, unterstützen.
Volkssport ohne Finanzmittel?
Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA war eine der ersten Fußballvereine die Finanzmittel am Kapitalmarkt beschafft haben, um größer zu werden und besser Fußball spielen zu können. Die Aufrechnung eines Programms (BVB) mit dem anderen (RBL) wäre wirtschaftlich geschmacklos. Für Fans spielt das erst eine Rolle, wenn ihnen ein vermeintliches Ergebnis erklärt wird und sie direkt oder indirekt aufgefordert werden etwas dagegen zu tun — bei der nächsten Auseinandersetzung im Stadion.
Diese Gelegenheit hat sich mit dem Bundesliga-Spiel gegen RB Leipzig ergeben. Es kann ohne Einschränkung „ad absurdum“ geführt werden, wenn die Motivation der annähernd 25.000 Fans für Dortmund betriebswirtschaftlicher Betrachtung entstammen soll. Es ist locker gesagt, dass Hooligans den Fußball exklusiv halten wollen — exklusiv in Händen westdeutscher Vereine, die schon immer da waren. Wenn Schläger und Extremisten von Traditionsvereinen Fankurven dominieren, müssen sie einfachst beeinflusst worden sein, was „ihre persönlichen Interessen“ und „ihren Fußball“ gefährden könnte.
Wir können weiter vereinfachen und behaupten, dass die Randalierer von Dortmund die größte vorstellbare Bedrohung darstellen. Wir dürfen nicht außer Acht lassen darüber nachzudenken, wer ihnen die Interessen daran gegeben hat. Zu bedenken ist die Behauptung, dass RB Leipzig als ostdeutscher Klub zwei Dinge verbindet, die es nirgendwo gibt: Absolute Leidenschaft – und absolute Gewaltlosigkeit! Damit bleiben sie Gegengift für Minderwertigkeitskomplexe in Sachsen, für Wut in Leipzig sowie gegen Pegida und Populismus (vgl. Machowecz, M.). Diese ethischen Kräfte bleiben bei diesen Freunden des Fußballs, solange sie nicht von anderen Interessen gesteuert werden. Das gilt es zu verhindern!
An dieser Stelle beginnt die Verantwortung der Träger vereinsbezogener Ideen:
Nicht nur Euro 100.000 Strafe gegen den BVB, sondern analog zur Kapitalkraft ein merklich Vielfaches!
Nicht Bestrafen der etwa 24.450 Fans, deren Verunglimpfung und Diffamierung von Personen aus dem Kreis sportlicher Gegner durch Transparente und Schmähgesänge inakzeptabel ist, sondern Beschränkung auf die Gewalttäter und deren Verhaftung.
Untersuchungen, welche Unternehmen die infamen irreleitenden Spruchbänder hergestellt haben.
Es gilt diejenigen zu finden, die friedlichen Fußball gefährden durch deren zerstörerische Maßnahmen im Untergrund.
Beitrag eines Users, für den wir uns recht herzlich bedanken.
Als gebürtiger Dortmunder und langjähriges BVB-Mitglied bin ich so schockiert wie wohl jeder einigermaßen normal denkende Mensch über die oben beschriebenen Vorgänge. Ich weiß nicht, ob der Autor des obigen Textes in den vergangenen Wochen in Dortmund oder jemals im Dortmunder Stadion war. Dass die Gewalt dermaßen eskaliert, muss nicht wissenschaftlich erklärt werden. Wer die verantwortlichen „Fan-Gruppen“ schon einmal beobachtet hat, kann über den Grad der Brutalität zwar natürlich entsetzt, aber nicht wirklich überrascht sein. Nach meiner Meinung gibt es Verantwortliche bei der Polizei, die trotz der „brodelnden Stimmung“ im Vorfeld das RB-Spiel wohl nicht als Risikospiel angesehen haben. Dann auch die zuständigen Personen beim BVB, die das Ausrollen der unsäglichen Transparente nicht verhindert haben. Und nicht zuletzt Herr Watzke, der aus welchen Gründen auch immer tage-, ja wochenlang Öl in das berüchtigte Feuer gegossen hat. Nota bene – alle Verantwortlichen wollten diese Randale sicher nicht! Aber wer mit dem Feuer spielt…..