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Ranft Solar Anleihe 2024 unsere Analyse aus Anlegersicht

OpenClipart-Vectors (CC0), Pixabay
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EU-Wachstumsprospekt
für das öffentliche Angebot von
7,0 % p.a. Schuldverschreibungen „Ranft Solar Anleihe 2024“
im Gesamtnennbetrag von 15.000.000 Euro

 

Gerne analysiere ich den vorliegenden Wertpapierprospekt der Ranft Green Energy GmbH für die Emission der „Ranft Solar Anleihe 2024“ aus Anlegersicht. Dabei gehe ich auf die wesentlichen Aspekte ein und bewerte diese aus Perspektive eines potenziellen Anlegers kritisch.

Emittentin und Geschäftstätigkeit
Bei der Emittentin Ranft Green Energy GmbH handelt es sich um eine Gesellschaft, die Finanzierungen an Projektgesellschaften der Ranft Gruppe vergibt, die im Bereich der erneuerbaren Energien tätig sind. Die Emittentin ist Teil der Ranft Gruppe, die sich seit 2008 im Bereich Photovoltaik und Wasserkraft engagiert.

Die Finanzierungen der Emittentin erfolgen über Darlehen oder Beteiligungen an den jeweiligen Gesellschaften. Die konkret zu finanzierenden Projekte stehen zum Prospektdatum noch nicht fest, es handelt sich um ein sogenanntes „Blind-Pool-Konzept“. Das birgt für Anleger das Risiko, dass sich die Investitionen als nicht wirtschaftlich erweisen und die finanzierten Gesellschaften nicht in der Lage sind, Zins und Tilgung an die Emittentin zu leisten.

Außerdem besteht eine starke Abhängigkeit vom Knowhow und Engagement des Geschäftsführers Michael Ranft und wenigen Schlüsselpersonen. Die Konzentration auf nur zwei Geschäftsfelder Solar und Wasserkraft bedeutet zudem eine eingeschränkte Diversifizierung.

Anleihebedingungen
Die Schuldverschreibungen haben einen Gesamtnennbetrag von bis zu 15 Mio. €, einen Zinssatz von 7,0% p.a. und eine Laufzeit bis Ende 2028. Sie sind nicht besichert und stehen im gleichen Rang mit allen anderen unbesicherten Verbindlichkeiten. Ein Kündigungsrecht der Emittentin ist ab Ende 2026 vorgesehen.

Einerseits bieten die Anleihen durch den festen Zinssatz eine planbare Verzinsung, andererseits unterliegen die Anleger einem Emittentenrisiko ohne über Sicherheiten zu verfügen. Die Laufzeit von nur knapp 5 Jahren ist relativ überschaubar, allerdings besteht ein Verlängerungsrisiko durch das Kündigungsrecht der Emittentin.

Risiken
Zu den wesentlichen Risiken für Anleger zählen:

– Blind-Pool Risiko, da die konkreten Investitionen noch nicht feststehen und sich als unwirtschaftlich erweisen können
– Risiko von Zins- und Tilgungsausfällen durch die finanzierten Gesellschaften aufgrund ungünstiger Projektentwicklungen
– Eingeschränkte Veräußerbarkeit der Anleihen, aktuell ist keine Börseneinführung geplant
– Keine Einflussnahme der Anleger auf das Management und die Verwendung des Emissionserlöses
– Risiko einer zunehmenden Verschuldung der Emittentin durch Aufnahme weiterer Fremdmittel
– Schlüsselpersonenrisiko in Bezug auf Geschäftsführung und Management

Insgesamt sind die Anleihen mit erheblichen Risiken behaftet, die typisch für Mittelstandsanleihen ohne Besicherung sind. Das im Vergleich zu anderen Anlageklassen hohe Zinsniveau ist daher auch als Risikoprämie zu verstehen.

Fazit
Die Anleihen der Ranft Green Energy GmbH bieten aufgrund des attraktiven Zinssatzes von 7% p.a. und der Möglichkeit, vom Trend zu erneuerbaren Energien zu profitieren, durchaus ein interessantes Renditepotenzial.

Dem stehen allerdings auch substanzielle Risiken gegenüber – insbesondere das Blind-Pool-Konzept und die fehlende Besicherung. Anleger sind allein vom wirtschaftlichen Erfolg der Emittentin und der übergeordneten Ranft Gruppe abhängig, ohne über ausreichende Kontroll- und Einflussrechte zu verfügen.

Die Anleihen eignen sich daher nur für risikobewusste Anleger, die einen Totalverlust verkraften können und denen die mangelnde Fungibilität der Anleihen bewusst ist. Eine breite Streuung und Beimischung im Depot ist aus Risikogründen ratsam. Für sicherheitsorientierte Anleger sind die Schuldverschreibungen aufgrund der beschriebenen Risiken und Nachteile eher nicht empfehlenswert.

 

 

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