Das Thema Ratings haben wir schon sehr oft hier als Thema gehabt. Unternehmen, die viel mit irgendwelchen Ratings anstatt mit den eigenen Bilanzen werben, sollte man mit Vorsicht geniessen. Oft haben diese Unternehmen ein Problem mit dem Verkauf ihrer Produkte, wollen dadurch den eigenen Vertrieb ankurbeln. Das mag alles legitim sein, aber wir haben gelernt, Unternehmen die in dieser Branche viel spenden und dies nach außen tragen, und Unternehmen die verstärkt mit Ratings zu ihren Produkten arbeiten, haben sonst, an echter überzeugender Substanz, oft nicht viel zu bieten.
Man hat den Eindruck, dass die Rating-Agenturen weniger raten (englisch ausgesprochen) als raten (deutsch ausgesprochen). Ob das an den Rating-Agenturen liegt (die ja Folgeaufträge bekommen wollen), an den eingereichten Unterlagen der Unternehmen (die gute Ratings haben wollen) oder an gesetzlichen Vorgaben sei einmal dahingestellt.
Während Unternehmensratings oft sehr wohlwollend ausfallen, ist es für Privatpersonen bei den Auskunfteien à la SchuFA eher umgekehrt. Da kann Kevin Schablonski bei ansonsten identischen Bedingungen im Vergleich zu Alexander Müller schon aufgrund des Namens deutlich schlechtere Kreditkonditionen bekommen.