In einem Bericht des „Spiegel“ wurden neue Erkenntnisse über die Verbindungen des ehemaligen Berliner CDU-Finanzsenators Peter Kurth zum rechtsextremen Milieu aufgedeckt. Es wurde enthüllt, dass Kurth seit mehreren Jahren in einer ultrarechten Berliner Burschenschaft aktiv ist und möglicherweise in die Finanzierung eines Projekts der rechtsextremistischen Identitären Bewegung in Chemnitz involviert war.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Funktionäre der Identitären Bewegung im Zusammenhang mit der besagten Immobilie wegen Verdachts auf Geldwäsche. Kurth, der lange Zeit der CDU angehörte, ist seit 2014 Mitglied des Vorstands der Vereinigung Alter Gothen e.V., die das Vermögen der Berliner Burschenschaft Gothia verwaltet. 2023 übernahm er den Vorsitz des Vereins. Die Burschenschaft Gothia soll enge Kontakte zur rechtsextremen Szene pflegen und war Treffpunkt für Funktionäre der AfD, ihrer Jugendorganisation Junge Alternative sowie der Identitären Bewegung. Einige Mitglieder der Gothia sind laut internen Unterlagen aktiv in der AfD oder der Jungen Alternative.
Nach Informationen des „Spiegel“, basierend auf Aussagen aus Sicherheitskreisen, soll Kurth eine bedeutende Summe in eine Geschäftsfläche der Identitären in Chemnitz investiert haben, die später als Treffpunkt der Rechtsextremen diente. Obwohl gegen Kurth selbst keine Ermittlungen laufen, wirft dies Fragen zu seinen Verbindungen in das rechtsextreme Milieu auf.
Kürzlich wurde bekannt, dass Kurth eine Veranstaltung in seiner Privatwohnung organisiert hatte, an der unter anderem die Berliner AfD-Landes- und Fraktionschefin Kristin Brinker und der österreichische Rechtsextremist Martin Sellner teilnahmen. Laut CDU-Angaben ist Kurth seit September nicht mehr Mitglied der Partei.
Dieser Fall zeigt, dass rechtsextreme Tendenzen nicht nur in Parteien wie der AfD zu finden sind, sondern auch in anderen politischen Spektren, einschließlich der traditionellen Parteien, auftreten können.
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