Anwalt soll Geld unterschlagen haben
Nach einer dreijährigen Flucht durch Asien ist ein früherer Braunschweiger Rechtsanwalt in Thailand festgenommen worden. Laut Staatsanwaltschaft Braunschweig haben die Zielfahnder der Zentralen Kriminalinspektion haben unter Beteiligung des Bundeskriminalamtes die Festnahme und Überführung eines ehemaligen Braunschweiger Rechtsanwaltes erreichen können.
Der 46-Jährige, dem Untreue und Insolvenzverschleppung vorgeworfen werden, sei nach Deutschland überführt worden, teilte die Staatsanwaltschaft Braunschweig am Mittwoch mit. Er soll fast 700.000 Euro von Mandanten für eigene Firmen und private Zwecke verwendet haben.
Flucht durch die Dritte Welt
Nach der Anklage im April 2015 flüchtete der zuvor in Peine wohnhafte Mann erst nach Indien. Bevor die indischen Behörden über ein Auslieferungsersuchen entschieden hatten, setze er sich im Mai 2017 nach Thailand ab.
Festnahme in Thailand kurz vor Weihnachten 2018
Auch dort hatten die Ermittler mit ihrem Auslieferungswunsch keinen Erfolg, weil der Angeschuldigte im September 2018 noch einmal über Sri Lanka nach Indien ausreiste. Im Oktober kehrte er dann wieder nach Thailand zurück, wo er kurz vor Weihnachten festgenommen wurde und in Abschiebehaft kam.
Geld in die eigene Tasche gesteckt?
Als Geschäftsführer einer Gesellschaft soll der Jurist in mindestens 13 Fällen Gelder in Höhe von rund 285.000 Euro zur Unterhaltung weiterer Firmen veruntreut zu haben. In mindestens 100 Fällen soll er als Inhaber einer Rechtsanwaltskanzlei fast 400.000 Euro für private Zwecke verwendet haben.
Außerdem soll er einen Insolvenzantrag nicht gestellt haben, obwohl sein Unternehmen erkennbar überschuldet war und Zahlungsverpflichtungen nicht mehr erfüllen konnte.
Flucht – gute Idee?
Hätte sich der Anwalt dem Verfahren in Deutschland gestellt, wäre er laut Strafrechtsanwälten bereits verurteilt und vermutlich wieder auf freiem Fuße.
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