Sehr geehrter Herr Bremer,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Mit Beschlüssen des AG – Insolvenzgericht – Nürnberg vom 25. und 26. November 2014 ist über das Vermögen der SHEDLIN Capital AG das vorläufige Insolvenzverfahren eröffnet bzw. die vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet worden (Az. 839 IN 1679/14 und 839 IN 1680/14). Die geschah zum einen auf einen Antrag einer natürlichen Person aus München hin, die möglicherweise Vermittler von Beteiligungen war oder damit zu tun hatte, sowie bedingt durch einen Eigenantrag. Die natürliche Person wurde dabei von dem bekannten Anlegeranwalt Peter Mattil aus München vertreten. So ergibt es sich aus der Internetseite der Insolvenzbekanntmachungen.
Die SHEDLIN Capital AG ist die Muttergesellschaft der SHEDLIN Vertriebsservice GmbH, SHEDLIN Geschäftsführungs GmbH, SHEDLIN Management GmbH und der SHEDLIN Verwaltungs GmbH. In der Gruppe wurden sieben Publikumsfonds platziert. Die SHEDLIN-Gruppe steht seit längerem in der Kritik einiger Medien und Anlegeranwälte.
Da es sich bei den meisten Publikumsfonds um (ggf. mittelbare) Beteiligungen handeln dürfte und nun fraglich ist, ob nicht auch dort je von einer unmittelbaren Insolvenz- und Verlustgefahr auszugehen ist, wird es für etwaige geschädigte Anleger schwierig, Ersatzansprüche dort geltend zu machen oder erfolgreich zu realisieren. Ferner ist mir noch nicht klar, was es bedeutet, dass ein Anlegeranwalt bereits zu Beginn des (vorläufigen) Insolvenzverfahrens involviert ist. Ich rechne aber damit, dass es eine Welle der Inanspruchnahme der Vermittler geben wird.
Die Vermittler sollten darauf achten, nun bedächtig zu handeln. In solchen Konstellationen sind einerseits Anlegeranwälte stark daran interessiert, viele Mandate zu generieren. Es wird gezielte Werbung geben; man wird dabei auch vereinzelt auf die Vermittler zukommen. Es besteht dabei die Gefahr, dass Informationen fließen, die auch eine Haftung des Vermittlers katalysieren, ggf. erst in einigen Jahren, wenn die Anleger anderweitig die Geduld verlieren. Andererseits sind die Vermittler begehrte frühe Zielscheiben für Prozesse, erst recht, wenn etwaige Falschberatungen oder Pflichtverletzungen dem jeweiligen Publikumsfonds nicht zugerechnet werden können oder er gar insolvent ist.
Es ist nun wichtig, dass sich die Vermittler organisieren, richtig kommunizieren und sich auf die Haftungswelle vorbereiten. Unsere Arbeit hierzu läuft auch Hochtouren; wir stehen bereits mit Vermittlern in Kontakt und bilden zunächst einen umfassenden Datenraum. Soweit meine erste Kurzmitteilung. Weiteres folgt bestimmt in den nächsten Tagen.
Mit freundlichen Grüßen
Neuer vorstand bei shedlin, Ralf Landwehr war vorher Mitglied vom Aufsichtsrat und damit zumindest indirekt verantwortlich, außerdem wo ist Robert g. Schmidt:
Sehr geehrte Vertriebspartnerinnen und Vertriebspartner,
ich möchte mich Ihnen als neuer und einzig bestellter Vorstand der SHEDLIN Capital AG vorstellen.
Teilweise ist Ihnen bereits die neue Situation bekannt, einige erreicht die Nachricht, dass für die SHEDLIN Capital AG beim Amtsgericht Nürnberg Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt wurde, erst heute.
Die im beigefügten Schreiben an die Anleger geschilderte Situation machte diesen Schritt notwendig. Ich sehe die Situation der Fondsgeschäftsführung durch diesen Schritt in jeder Hinsicht gestärkt. Es wird effizient, außerhalb der Konzernstruktur völlig unabhängig agiert werden können. Die Umsetzung der gesamten Maßnahmen soll bis spätestens Ende Februar kommenden Jahres abgeschlossen sein.
Voraussichtlich wird Ihre Zeit situationsbedingt durch Anfragen von Anlegern nicht unerheblich mitbeansprucht werden. Wir helfen uns gegenseitig, wenn die im Anlegerschreiben verfasste Grundinformation bestätigt wird und hinsichtlich weiterer Fragen auf den angebotenen Service der Aureus Treuhand GmbH verwiesen wird. Dort werden weitergehende Fragen zentral und „mit einer Stimme“ beantwortet werden können.
Unseren Anlegern ist deutlich zu machen, dass die Insolvenz der Dachgesellschaft keine negativen Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb der Servicegesellschaften und schon gar nicht auf die Fondsbeteiligungen hat. Es ist in unserem gegenseitigen Interesse, dass möglichst jede Belastung von diesen Gesellschaften ferngehalten wird, um zu ermöglichen, dass diese durch geleistete Arbeit überzeugen können.
Natürlich stehen wir jedem Vertriebspartner über die bekannten Verbindungen gesondert für Ihre Fragen zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Ralf Landwehr
Ja, ich glaube die Vermittler sollten sich gut und richtig organisieren. Eine sehr sinnvolle Plattform ist da das Phalanx Netzwerk (www.phalanx-gmbh.de).
Hier kann gut und vor allem qualifiziert geholfen werden.