In Niedersachsen ermittelt die Staatsanwaltschaft Göttingen gegen einen 65-jährigen Rechtsanwalt wegen des Verdachts der Veruntreuung von Spendengeldern in Höhe von 700.000 Euro. Der Beschuldigte, der in der Szene der Corona-Leugner und Impfgegner aktiv ist, wurde bei seiner Rückkehr von Mexiko nach Deutschland festgenommen.
Der Rechtsanwalt, der als Geschäftsführer einer Stiftung namens Corona-Ausschuss fungierte, wird verdächtigt, Spendenmittel in erheblicher Höhe für eigene Zwecke abgezweigt zu haben. Die Gelder wurden mutmaßlich unter dem Vorwand gesammelt, Aktionen gegen die offizielle Corona-Politik und Impfstrategien zu unterstützen. Der Festnahme ging ein bereits zuvor ausgestellter Haftbefehl voraus. Die Justizbehörden setzen die Untersuchungen fort, um vollständiges Licht in den Fall zu bringen und zu klären, inwieweit die Spendengelder tatsächlich zweckentfremdet wurden. Es bleibt abzuwarten, wie sich die rechtlichen Schritte weiterentwickeln und welche Konsequenzen sich für den Beschuldigten und die involvierte Stiftung ergeben. Es gilt natürlich hier auch die Unschuldsvermutung für den Beschuldigten.
Rechtsanwalt verhaftet
Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Göttingen vom 16.10.2023
Die Staatsanwaltschaft Göttingen führt ein Ermittlungsverfahren gegen einen 65 Jahre alten Rechtsanwalt, der zuletzt in Göttingen wohnhaft war. Ihm wird zur Last gelegt, als Geschäftsführer der Mitte des Jahres 2020 gegründeten „Stiftung Corona-Ausschuss“ Untreuehandlungen begangen zu haben. Die Gesellschafter warben seit dem Jahre 2020 für Spenden, welche, gezahlt von Privatpersonen, die Arbeit des „Ausschusses“ finanzieren sollten. Für die Gesellschaft wurden fünf Konten bei Banken eröffnet. Auf diese gingen in der Folgezeit Zahlungen in erheblichem Umfang ein. Die Ermittlungen ergaben, dass der Beschuldigte durch einen 53 Jahre alten Mitbeschuldigten am 10. November 2020 eine Zahlung in Höhe von 200.000 € in 20 Transaktionen zu je 10.000 € an seine Ehefrau vornehmen ließ. In der Folgezeit soll er das Geld gemeinsam mit dieser vollständig verbraucht haben. Am 27. Mai 2021 soll er dann eigenhändig 500.000 € auf sein Privatkonto transferiert und auch diesen Geldbetrag gemeinsam mit seiner Ehefrau privat verbraucht haben. So sollen ca. 115.000,- € sollen für die Ablösung eines privaten Immobilienkredits verwendet worden sein sowie ca. 70.000,- € für die Ablösung eines eigenen beruflich bedingten Kredits.
Der Beschuldigte hielt sich seit längerem in Mexiko auf. Dort wurde er in der vergangenen Woche aus ausländerrechtlichen Gründen nach Deutschland abgeschoben. Am Flughafen Frankfurt angekommen wurde er aufgrund eines von der Staatsanwaltschaft Göttingen beantragten Haftbefehls des Amtsgerichts Göttingen vom 15.3.2023 wegen der oben genannten Vorwürfe festgenommen und in eine Justizvollzugsanstalt verbracht. Die Ermittlungen dauern an.
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