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Rechtsanwalt Jens Reime: Ratgeber zum Schutz vor Identitätsdiebstahl

OpenClipart-Vectors (CC0), Pixabay
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Identitätsdiebstahl ist eine ernsthafte Bedrohung, die zu erheblichen finanziellen und persönlichen Schäden führen kann. Die jüngsten Warnungen der Finanzaufsicht BaFin vor den Websites euinv-24.com und fxtestingapp.com unterstreichen die Notwendigkeit, wachsam zu sein. Hier sind einige Schritte, die Sie unternehmen können, um sich vor Identitätsdiebstahl zu schützen:

1. Achten Sie auf die Authentizität von Websites

Bevor Sie persönliche oder finanzielle Informationen auf einer Website eingeben, überprüfen Sie deren Authentizität.

  • Offizielle Zulassungen: Vergewissern Sie sich, dass das Unternehmen die erforderliche Erlaubnis der BaFin oder einer anderen relevanten Aufsichtsbehörde hat. Die BaFin bietet eine öffentlich zugängliche Datenbank, in der Sie nach lizenzierten Unternehmen suchen können.
  • Kontaktinformationen: Überprüfen Sie die angegebenen Kontaktinformationen und suchen Sie nach unabhängigen Bestätigungen, dass diese korrekt sind.

2. Seien Sie vorsichtig bei verdächtigen E-Mails und Anrufen

Phishing-Angriffe sind eine gängige Methode, um an persönliche Informationen zu gelangen.

  • E-Mail-Verifizierung: Öffnen Sie keine Anhänge und klicken Sie nicht auf Links in E-Mails von unbekannten Absendern. Überprüfen Sie die E-Mail-Adresse des Absenders sorgfältig.
  • Telefonanrufe: Geben Sie keine persönlichen Informationen am Telefon preis, es sei denn, Sie sind sicher, dass der Anruf legitim ist. Rufen Sie im Zweifel zurück, indem Sie die offizielle Nummer der betreffenden Institution verwenden.

3. Verwenden Sie starke Passwörter und Zwei-Faktor-Authentifizierung

Ein starkes Passwort ist eine erste Verteidigungslinie gegen Identitätsdiebstahl.

  • Passwortregeln: Verwenden Sie eine Kombination aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Vermeiden Sie leicht zu erratende Passwörter wie Geburtsdaten oder einfache Wortkombinationen.
  • Zwei-Faktor-Authentifizierung: Aktivieren Sie, wo immer möglich, die Zwei-Faktor-Authentifizierung, um eine zusätzliche Sicherheitsebene zu haben.

4. Überwachen Sie Ihre Konten regelmäßig

Regelmäßige Überprüfung Ihrer Konten kann helfen, verdächtige Aktivitäten frühzeitig zu erkennen.

  • Bank- und Kreditkartenabrechnungen: Überprüfen Sie Ihre Abrechnungen auf unbefugte Transaktionen und melden Sie diese sofort Ihrer Bank.
  • Kreditberichte: Fordern Sie regelmäßig Ihre Kreditberichte bei den großen Auskunfteien an und überprüfen Sie diese auf Unstimmigkeiten.

5. Nutzen Sie sichere Netzwerke

Öffentliche WLAN-Netzwerke sind anfällig für Sicherheitslücken.

  • VPN: Verwenden Sie ein Virtual Private Network (VPN), wenn Sie auf öffentliche Netzwerke zugreifen müssen, um Ihre Daten zu verschlüsseln und zu schützen.
  • Sichere Webseiten: Achten Sie darauf, dass Sie nur auf sicheren Webseiten (erkennbar an „https“ in der URL) Transaktionen durchführen.

6. Sensibilisierung und Weiterbildung

Bleiben Sie informiert über aktuelle Betrugsmaschen und Techniken der Cyberkriminellen.

  • Aktuelle Informationen: Folgen Sie den Meldungen und Warnungen der BaFin und anderer relevanter Institutionen.
  • Weiterbildung: Nehmen Sie an Schulungen und Seminaren zu Online-Sicherheit und Identitätsschutz teil.

7. Installieren Sie Sicherheitssoftware

Eine gute Sicherheitssoftware kann vor vielen Bedrohungen schützen.

  • Antivirus- und Anti-Malware-Programme: Installieren und aktualisieren Sie regelmäßig Antivirus- und Anti-Malware-Programme auf all Ihren Geräten.
  • Firewall: Nutzen Sie eine Firewall, um unerlaubten Zugriff auf Ihr Netzwerk zu verhindern.

Indem Sie diese Schritte befolgen, können Sie das Risiko eines Identitätsdiebstahls erheblich reduzieren und Ihre persönlichen und finanziellen Informationen schützen. Bleiben Sie wachsam und vorsichtig, um sich gegen die vielfältigen Bedrohungen im digitalen Zeitalter zu wappnen.

1 Komment

  • Soll für sie ein angebliches Konto oder Depot angelegt werden, ist nach geltenden Recht eine sichere und vorschriftmäßige Kundenidentifizierung nötig.

    Dies geschieht entweder durch VideoIdent – oder PostIdentverfahren. Das Verlangen nach dem Verschicken ihrer Ausweiskopien per Mail ist kein seriöser Versuch zur Kundenidentifizierung.

    Es ist i m m e r der Anfang von Betrug ihnen und Dritten gegenüber! Betrügern ist es egal wer sie sind, Hauptsache sie bekommen ihr Geld!

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