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Rechtsanwalt Röhlke berichtet über die CGT Veranstaltung in Stuttgart

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Am 29.01.2016 fand im Abacco Hotel, Stuttgarter Straße 121, 70825 Korntal-Münchingen die Informationsveranstaltung der Canada Gold Trust Fonds 1 bis 4 statt. Röhlke Rechtanwälte nahmen für ihre Mandanten in Untervollmacht teil und berichten aktuell über die Veranstaltung.12.00 Uhr Eröffnung der Präsenz-Informationsveranstaltung

Das Podium besetzten Herr Rudolph Döring, Geschäftsführer der Xolaris Verwaltungs GmbH und damit aktueller Geschäftsführer der Fonds sowie Herr Stefan Klaile, Prokurist der Xolaris Services GmbH, der Treuhandgesellschaft der Fonds. Anwesend war ebenso Frau Rechtsanwältin Bauermeister und Herr Rechtsanwalt Herbst von der Kanzlei Herbst Bröcker, welche die Geschäftsführerin, die Treuhandgesellschaft und die Fondgesellschaften vertreten und über den bisherigen Stand der Sanierungsbemühungen und -verhandlungen berichteten. Im Publikum anwesend waren ca. 100 betroffene Canada-Gold-Fonds-Anleger und auch Herr Manfred Brenneisen, Vorstandsvorsitzender der Brenneisen Capital AG.

Überblick vom Xolaris Verwaltungs GmbH Geschäftsführer Herr Döring: Zusammenhänge Canada Gold Trust

Nachdem Herr Döring zunächst einen Überblick über die bisherigen, von ihm vorgefundenen Zustände bei der Fondsgesellschaft seit Übernahme der Geschäftsführung im Februar 2015 mitteilte, erläuterte Herr RA Herbst anschließend Details aus den bisherigen Verhandlungen in Kanada und den Sanierungsbemühungen sowie Ideen für ein weiteres Vorgehen der Fonds. Deutlich wurde, dass nunmehr auch die Fondgeschäftsführung zu der von Röhlke Rechtsanwälten bereits seit langem vertretenen Auffassung gelangten, dass die bisherige Geschäftsführung der Deutschen Initiatoren- und der kanadischen Ziel-Gesellschaften der Darlehen, Herr Peter Prasch und Herr Jörg Schmolinski, mutmaßlich Anlegergelder in zweistelliger Millionenhöhe veruntreut haben können. Herr Klaile als Vertreter der Treuhandgesellschaft berichtete von einem Fondvolumen von ca. 47 Millionen Euro, von denen wiederum ca. 40 Millionen Euro an die kanadischen Minengesellschaften als Darlehen ausgereicht wurden. Hiervon soll nach einer Mitteilung des Herrn Paul Löscher, technisch zuständig bei der HGM-Gruppe für das Minengeschäft, allerdings nur ein Betrag von ca. 20 Millionen Euro investiert worden sein. Der Verbleib der weiteren 20 Millionen Euro wurde nicht näher erläutert.

Zwischenkommentar von Rechtsanwalt Christian-H. Röhlke:

Allerdings ist nach den Ausführungen auf der Info-Veranstaltung auch fraglich, was mit den angeblich investierten 20 Millionen Euro tatsächlich geschehen ist. Nach den Ausführungen des Rechtsanwaltes Herbst sind die Assets, also die Maschinen und andere Ausstattungen der Minengesellschaften, geliehen oder verpfändet und stehen jedenfalls nicht oder nur mit großen Schwierigkeiten zur Befriedigung der deutschen Seite zur Verfügung. Auf der letzten Gesellschafterversammlung hatte der zwischenzeitlich verstorbene Finanzvorstand Schulz den Wert der Assets noch mit 5 Millionen Euro beziffert.

Weitere Vermögenswerte in Form von Claimrechten etc. scheinen ebenfalls nicht vorhanden zu sein. Eine gesicherte Auskunft über die Werthaltigkeit der Claims der Zielgesellschaften der Canada 3 und 4 – KG ist nicht möglich, da keinerlei geologische Gutachten vorliegen. Der Claim für den Fond Nr. 1, Mary Creek, ist ebenfalls nicht werthaltig. Das Gleiche gilt für den Claim Beaver Pass, welcher wirtschaftlich dem Canada Gold Trust Fond Nr. 2 zuzuordnen war. Die darüber hinaus für eine Summe von knapp 9 Millionen Euro erworbenen Claimrechte an der Toop Mine und an dem 8-Mile-Lake sind möglicherweise ebenfalls untergegangen. Die Eigentümer der Toop -Mine sind vom Vertrag zurückgetreten, ebenso Herr Steve Kozics, der Eigentümer der Schürfrechte an 8-Mile-Lake. Und damit ist schon fraglich, welche Vermögensgegenstände auf kanadischer Seite überhaupt versilbert werden können.

Tagespunkt: Stand der Sanierungsbemühungen, Informationen über Mittelverwendung, Auflösung und Liquidation des Fonds sowie Rückzahlungsverpflichtungen

Rechtsanwalt Herbst stellte als weitere Handlungsoption die Stellung eines Insolvenzantrages über das Vermögen der Henning Gold Mines in Kanada in den Raum. Dies sei mit Kosten von ca. 250.000 Euro verbunden und könnte, so die Hoffnung des Anwalts Herbst, im Rahmen eines sogenannten CCAA-Verfahrens zur Aufklärung der Vermögensflüsse in Kanada führen. Herbst erhofft sich davon Rückschlüsse und weitere Informationen, um insbesondere die handelnden Personen Schmolinski, Prasch und Donhuysen strafrechtlich zur Verantwortung ziehen zu können. Zudem könne im Rahmen dieses CCAA-Verfahrens eine Investoren-Lösung gefunden werden. Allerdings, dass wurde ebenso klar, ist eine derartige Lösung derzeit nicht in Sicht. Entweder sind Investoren bereits abgesprungen, oder es handelt sich um eine Investorengesellschaft aus dem Dunstkreis des Herrn Löscher, des Herrn Kozics und des Herrn Prasch oder diese Lösung scheitert an einer fehlenden Einigung über die Einbringung der 8-Mile-Lake Mine durch Herrn Kozics an die Investoren. Welchen konkreten, finanziell bezifferbaren Vorteil an derartige Insolvenz für die Anleger haben soll, konnte allerdings auch der Anwalt nicht beziffern.

Zwischenkommentar von Rechtsanwalt Christian-H. Röhlke:

„Wir halten die vorgeschlagenen Lösungsmöglichkeiten der Fondgeschäftsführung für unausgegoren. Die von der Fondgesellschaft eingesetzten Rechtsanwälte hatten im Rahmen ihrer Präsentation selbst mitgeteilt, dass die Darlehensrückzahlungsansprüche der deutschen Fondgesellschaften teilweise mit einem Rangrücktritt versehen waren und andere Forderungen vorgehen sollten. Auf konkrete Nachfrage, ob möglicherweise die 7 Millionen Euro Forderung aus dem Gold Valley Mining-Gold Bonus Programm dann zu vorrangig zu bedienen wäre, wurde zunächst mitgeteilt, dass diese Forderung ja nicht von der HGM zu bedienen wäre, sondern von der Tochtergesellschaft Gold Valley Mining. Der Fondgeschäftsführung lägen weder die Verträge vor noch hätten sie Kenntnis vom Umfang der Geschäfte. Offensichtlich war die Geschäftsführung hier nicht vollständig informiert“, teilt Rechtsanwalt Christian-H. Röhlke mit. Im Rahmen der Informationsveranstaltung überreichte ein Anleger einen Brief der HGM vom Januar 2015, in welchem Herr Prasch und Herr Schmolinski explizit die Einbuchung dieser Verbindlichkeiten aus dem Gold Bonus Programm bei der HGM bestätigte. Dieses Schreiben kannte offensichtlich weder Rechtsanwalt Herbst noch Herr Döring noch Herr Klaile, was sie aber für den weiteren Verlauf der Veranstaltung nicht weiter zu irritieren schienen. Das fragwürdige Rettungskonzept wurde dennoch als aussichtsreich propagiert, auch wenn es wirtschaftlich wenig durchdacht erscheint.

Verbindlichkeiten der Henning Gold Mines Inc. – schürffähiges Goldvolumen?

„Rechtsanwalt Herbst sprach davon, dass ein Investor beispielsweise die 8-Mile-Lake-Claims ausbeuten könne und im Gegenzug dafür die Aktien der HGM mit allen assets und Claim- Rechten erwerben könnte. Dies würde dann auch die Verbindlichkeiten der HGM gegenüber der Deutschen Fondgesellschaften einschließen. Herbst sprach von einem schürffähigen Goldvolumen von 25.000 Unzen, was zu einem Umsatz von ca. 25 Millionen Euro und einem Gewinn von ca. 12 Millionen Euro führen könne. Angesichts der Übernahme einer Verschuldung von 40 Millionen Euro wäre dies sicherlich kein vernünftiges Geschäft und es stellt sich die Frage, wer ein solches Geschäft eingehen würde“, meint Röhlke. Dies muss umso mehr gelten, wenn mit der Übernahme der Anteile der HGM auch das Einstehen für die Verbindlichkeiten aus dem Gold Bonus Programm von 7 Millionen Euro noch hinzukommt.

Statement über Einschätzung der Xolaris Service GmbH von 2014: Klaile hat sich persönlich von der Ordnungsmäßigkeit vor Ort überzeugt

Ungereimtheiten ergaben sich auch bei der Frage, wieso die Xolaris Service GmbH, vertreten durch Herrn Klaile, noch im Jahre 2014 mitteilen konnte, dass Investment sei insgesamt auf einem guten Weg und er habe sich bei einem Besuch in Kanada von der Ordnungsgemäßheit des Geschäfts ganz persönlich überzeugen können. Denn nur fünf Monate später habe Klaile mit einem Brandbrief darauf hingewiesen, dass die Wirtschaftslage in der Henning Gold Mines desolat sei. Zur Erklärung verwies Klaile darauf, er habe die Claims besucht, die Maschinen gesehen und sich bei einem Blick in die Bücher vergewissert, dass alles in Ordnung sei. Er habe die Toop Mine und die Minen 7-Mile-Lake besucht und dort auch Maschinen arbeiten sehen. Der Widerspruch zum einleitenden Vortrag des RA Herbst, dass auch die Investitionen in die Wilde Horse Mining Inc., über welche diese Rechte erworben worden, möglicherweise einen Untreuetatbestand erfüllten und einen klaren Verstoß gegen die darlehensvertraglichen Abreden darstellt, wurde nicht weiter erläutert.

Zwischenkommentar von Rechtsanwalt Christian-H. Röhlke:

„Aufgrund der strengen Mittelbindungen der Darlehensverträge insbesondere beim CTG 1 ist es nach unserer Ansicht der HGM nicht erlaubt gewesen, Gelder des CTG 1 in dem Schürfgebiet 8-Mile-Lake zu investieren. Hiervon hätte Klaile aber bei seinem Besuch umgehend Kenntnis erlangen müssen, schließlich hat er die Mine besucht. Auch der Bericht auf Pro 7 aus dem November 2013 belegt eindeutig, dass die Schürfgeräte vom Mary Creek fortgeschafft worden und an einen Fond-fremdes Schürfgebiet verbracht wurden. Es stellt sich die Frage, wieso nach diesem Zeitpunkt die weitere Auszahlung von Geldern an die Zielgesellschaften nicht gestoppt wurde“, meint Rechtsanwalt Röhlke.

Fazit: Die Informationsveranstaltung lässt weiterhin große Zweifel offen – Zuversicht in die Lösungsmöglichkeiten der Fondgeschäftsführung wirken weiterhin unausgegoren

Für den Rechtsanwalt bleiben erhebliche Zweifel an der Sinnhaftigkeit der Beantragung einer Insolvenz in Kanada für weitere 250.000 Euro. Zwar ist nach den Darstellungen des Herrn Klaile die Finanzierung der Fonds auch für das Jahr 2016 gesichert. Zudem kann möglicherweise eine Steuerrückforderung in Kanada in Höhe von etwas über 3 Millionen kanadischen Dollar geltend gemacht werden. Diese Zahlung ist aber keineswegs garantiert. Ebenso wenig ist garantiert, dass im Falle einer Insolvenz der kanadische Insolvenzverwalter noch verwertbare Dokumente zur Rekonstruktion der Geschäftsvorgänge finden wird. Angesichts der bisherigen Erfahrungen auch mit den deutschen Gründungsgesellschaften der Fonds und der Initiatoren Gesellschaft Canada Gold Trust GmbH erscheint ein plötzliches Verschwinden der Geschäftsunterlagen durchaus möglich.

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