Einer der Beschuldigten um das Tötungsdelikt an einem Iraker in Leipzig vom vorigen Wochenende ist wohl eindeutig der „rechten Szene“ zuzuordnen.
Der gebürtige Leipziger K. war über Jahre in der rechten Szene im Raum Aachen und Mönchengladbach aktiv, bevor er aufgrund Verurteilungen eine Haftstrafe in der Justizvollzugsanstalt Waldheim absitzen musste. 2008 stand K. mit anderen, teilweise sehr bekannten Neonazis auf einer Liste von inhaftierten «Kameraden». Neonazi-Gruppen riefen dazu auf, ihnen Briefe «zu schreiben, um ihnen wenigstens einen kleinen Lichtblick im grauen Knastalltag zu spenden.» Im Mai 2010 wurde K. aus der Haft entlassen.
Seit dem Wochenende sitzen K. und der ebenso schon inhaftiert gewesene Erfurter Marcus E. (32) in Untersuchungshaft. Ihnen wird vorgeworfen, in der Nacht zum Sonntag in einer Parkanlage am Hauptbahnhof in Leipzig den jungen Iraker niedergestochen zu haben. Beide Tatverdächtigen wurden kurz darauf in Tatortnähe festgenommen. Wenige Stunden später starb das Opfer im Krankenhaus. Ermittelt wird laut Oberstaatsanwalt Schulz gegen die beiden Verdächtigen wegen gemeinschaftlichen Mordes.
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