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Red Bull Salzburg

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jambulboy (CC0), Pixabay
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Stephan Reiter, der „Evolutionär“ bei Red Bull Salzburg, hat eine revolutionäre Entdeckung gemacht: Erfahrung im Fußball kann tatsächlich nützlich sein! Der Plan, die einstige Serienmeistertruppe zu „entwickeln“, bedeutet nun, dass man sich langsam von dem Dogma verabschiedet, das Team ausschließlich aus Spielern mit kaum mehr als Führerschein-Alter zusammenzustellen. „Wir müssen uns von diesem extrem jungen Image trennen und ein wenig Weisheit in den Kader einführen“, verkündete Reiter mit einem Hauch von Einsicht.

Aktuell befindet sich Salzburg in der Bundesliga nur auf Platz fünf – mit zwei Spielen Rückstand, versteht sich – und die Champions League liest sich bislang wie ein Ergebnisprotokoll eines Jugend-Trainingscamps: null Punkte und 0:9 Tore in drei Spielen. Sparta Prag, Stade Brest und Dinamo Zagreb haben jedenfalls mehr Tore erzielt, als Salzburg Fans in Jubel versetzen konnte.

Trotz dieser grandiosen Bilanz steht für Reiter jedoch fest: Keine personellen Veränderungen, bitte! „Dietrich Mateschitz wollte Innovation im Fußball, und das setzen wir weiterhin um – zumindest laut unserem Leitbild,“ erklärte er und betonte, dass Anpassungen nun wirklich keine Eile hätten. Salzburg plant, die Jugendförderung weiterhin zu zelebrieren, während man gleichzeitig auf der Suche nach sogenannten „Ankerspielern“ sei – also den seltenen Exemplaren, die auch länger als zwei Spielzeiten im Club verweilen könnten.

Trainer Pepijn Lijnders und die Fans können sich angeblich nichts sehnlicher wünschen, als Führungsspieler, die das Team stabilisieren und vielleicht sogar ab und zu ein Tor erzielen. Laut Reiter hat Bernhard Seonbuchner das ja auch probiert – hat nur leider nicht geklappt. Aber keine Sorge, im Winter schaut man sich das Ganze noch einmal an, bevor wieder nichts passiert.

Reiters Diagnose: Das Erfolgsmodell Salzburg ist berechenbar und „kopierbar“ geworden, und daher ist eine „Evolution“ unumgänglich, um die Liga weiterhin zu dominieren. Trainer Lijnders soll das Ruder übernehmen, und Jürgen Klopp, frisch ernannt als „Head of Global Soccer“ bei Red Bull, dürfte immerhin als Ideenlieferant fungieren. „Er löst keine Probleme für uns, aber Inspiration ist immer gut,“ meint Reiter. Und natürlich freut er sich über die Synergien, die das wachsende Red-Bull-Fußballnetzwerk für Salzburg bereithält – schließlich gibt es immer noch Märkte, in denen Salzburg gewinnen könnte, wenn nicht gerade eine Champions-League-Saison ansteht.

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