In Deutschland gibt es rund 26.000 Windkraftanlagen. Die älteren Anlagen rücken aber immer mehr in den Vordergrund – sie erfüllen nämlich kaum die Erwartungen bei der Stromausbeute oder bei der Rendite. Private Kleinanleger, die in einen Bürgerwindpark oder in Kapitalgesellschaften investiert haben, sind nun enttäuscht. Doch wie sieht es mit den Renditechancen bei den neuen Windkraftprojekten aus?Wie lukrativ sind die Investitionen in Windkraftanlagen?
Christan Herz, ein promovierter Politologe, befasste sich recht früh mit dem Thema. Er investierte bereits im Jahr 1995. Sein Hobby wurde zum Beruf – heute ist er Windparkmanager. Auch er ist, wie viele andere Anleger, enttäuscht. Gerade einmal seine Erstinvestition hat lukrative Gewinne ausgeschüttet. „Das war ein ganz gewöhnlicher Bürgerwindpark, der auch heute gut läuft. Die anderen Projekte, in die ich Geld investiert habe, werfen kaum Gewinne ab“, so Herz. Rund 80 Prozent der Onshore-Windparks seien definitiv defizitär. Schon seit Jahren arbeiten die Verantwortlichen an Lösungen – bislang hat sich aber kaum ein sichtbarer Erfolg eingestellt. Die Experten wissen, dass die Windprognosen überhöht sind – einerseits steht zu wenig Geld zur Verfügung, andererseits sind die Techniken der Anlagen derart schlecht, dass Reparaturen notwendig sind, die extrem teuer werden. In vielen Fällen halten die Anlagen zehn bis zwölf Jahre, wobei sie rund 20 Jahre laufen sollten. Die falschen Prognosen sorgten für geringere Gewinne – vor allem jene Projekte, die zu Beginn gestartet wurden, seien an den falschen Erwartungen zerbrochen.
Hohe Gewinne sorgen für ein hohes Risiko
Fakt ist, dass sich einige Gesellschaften auch im grau-grünen Kapitalmarkt befinden – das bedeutet, dass es keinerlei Aufsichtsorgane gibt. Selbst die BaFin, die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, hat keinen Einfluss auf diverse Verkaufsprospekte, sodass den Anlegern alles versprochen werden kann. Am Ende stellt sich nur die Frage, wie viele Versprechen tatsächlich eingehalten werden können. Anleger müssen also kritisch bleiben und so manche Dinge hinterfragen. Die Verbraucherschützer kritisieren auch die fehlende Einlagensicherung. Doch es gibt nicht nur Schattenseiten – wer in Windräder investiert, entscheidet sich für eine unternehmerische Beteiligung, sodass es steuerliche Vorteile gibt. Die Gewinne sind nicht zu unterschätzen – Windparks sind also deutlich lukrativer als Sparbücher. Jedoch ist auch das Risiko höher. Ein Umstand, der von vielen Anlegern ignoriert wird. Auch ein Totalverlust ist realistisch. Wer also hohen Summen investiert, muss sich mitunter bewusst sein, dass das Geld auch zur Gänze weg sein kann.
Die Renditechancen
Wer sich für ein Windkraftprojekt entscheidet, der muss sich zuerst mit den Risiken und Gefahren auseinandersetzen. Nur dann, wenn die Schattenseiten beleuchtet wurden, sollte sich der Anleger mit den möglichen Renditechancen befassen. In der Regel liegt die Rendite zwischen 7 und 10 Prozent/Jahr. Es gibt auch kleinere Projekte – hier liegt die Rendite zwischen 2 und 4 Prozent/Jahr. Natürlich hängt die Rendite auch von der Laufzeit ab – langjährige Investitionen sorgen für höhere Gewinne, kurzfristige Veranlagungen schmälern die Rendite. Jedoch sorgen langjährige Verträge auch für ein höheres Risiko. Nur selten werden die Gewinne tatsächlich garantiert – am Ende besteht sogar die Gefahr, dass der Anleger einen Verlust einfährt oder mitunter sogar einen Totalverlust verbuchen muss.
Das Fazit
Ob Einspeisevergütung, steuerliche Vorteile oder hohe Rendite-Versprechen – Anleger, die sich für Windkraftprojekte interessieren, sollten sich nicht nur mit den möglichen Vorteilen befassen. Auch wenn die Renditechancen gut sind, so gibt es ein nicht zu unterschätzendes Risiko, wobei mitunter auch der Fall eintreten kann, dass der Anleger einen Totalverlust verbuchen muss. Ist das Glück aber auf der Seite des Anlegers, so kann er – pro Jahr – eine Rendite zwischen 7 und 10 Prozent erreichen.
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