Alles richtig gemacht hat ein Rentner am Donnerstag als er nicht auf einen Polizeimeister der „Polizeistation“ Kitzingen und den Staatsanwalt Dr. Wagner hörte. Denn bei beiden handelte es sich um Betrüger, die versuchten an das Geld des Rentners zu kommen. Statt den Betrügern auf den Leim zu gehen, spielte der Mainbernheimer das falsche Spiel mit und informierte die richtige Polizei. Damit ermöglichte er die vorläufige Festnahme von zwei Tatverdächtigen.
Ein vermeintlicher Polizeimeister der „Polizeistation“ Kitzingen rief am Donnerstagvormittag den Rentner an und teilte mit, dass es in der Nachbarschaft zu Einbrüchen gekommen sei. Die Polizei hätte einen Täter festgenommen und in einer Sporttasche einen Zettel mit der Adresse des Angerufenen gefunden. Da angeblich mehrere Täter flüchtig sind, besteht nun große Gefahr für sein Eigentum. Der falsche Polizeibeamte forderte den Mainbernheimer auf, sein Geld sowie Wertgegenstände in eine Stofftasche zu geben und vor der Haustür in einem Blumentopf zu deponieren.
Bereits frühzeitig hatte der Rentner die Betrugsmasche durchschaut und die richtige Polizei informiert. Im Beisein der Kripo Würzburg telefonierte er weiter mit dem Polizeimeister und zwischenzeitlich auch mit dem Staatsanwalt Dr. Wagner.
Als gegen 12:00 Uhr ein Abholer die Tasche abholen wollte, schnappte die Falle der echten Polizei zu. Neben dem 35-jährigen Abholer nahm die Polizei noch einen 46-Jährigen vorläufig fest, der das Fahrzeug der Tatverdächtigen steuerte. Die Kripo Würzburg führt die weiteren umfangreichen Ermittlungen auch mit dem Ziel, Licht in das Dunkel der Hintermänner zu bringen, die oft vom Ausland aus agieren.
In diesem Fall ging alles gut und der Rentner hat richtig reagiert. Grundsätzlich rät die unterfränkische Polizei dazu, bei betrügerischen Anrufen einfach aufzulegen und informiert darüber in der Kampagne „Leg auf“.
Leg‘ auf! Die Präventionskampagne des Polizeipräsidiums Unterfranken
Das Ziel dieser Kampagne ist es, insbesondere ältere Menschen und deren Angehörigen über die Phänomene wie „Enkeltrickbetrug“ und „Falsche Polizeibeamte“ zu informieren, zu sensibilisieren und Verhaltenstipps zu geben.
Die wichtigsten Botschaften sind:
- Legen Sie auf. Wählen Sie selbst die Notrufnummer 110 und fragen bei der Polizei nach einem entsprechenden Einsatz bzw. ob tatsächlich Verwandte in Not sind.
- Die Polizei weist Sie niemals an, Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereit zu legen oder an Abholer zu übergeben!
- Übergeben Sie keine Geldbeträge an Fremde! Auch die Polizei holt bei Ihnen an der Haustüre keine Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen!
- Die Täter können mittels Call ID-Spoofing jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen – bei der echten Polizei erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl)!
- Sprechen Sie mit ihren Freunden, Nachbarn und Verwandten über das Phänomen!
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