Die 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) haben sich am Samstag auf eine Reform des Internationalen Währungsfonds (IWF) geeinigt.
Aufstrebende Schwellenländer wie China werden dort künftig größeren Einfluss haben, während westliche Industriestaaten wie Deutschland an Macht verlieren, sagen wir lieber der veränderten Weltsituation angepasst wird. IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn begrüßte die überraschende Einigung als historisch. Die G20 verständigten sich zum Abschluss ihres Treffens in Südkorea zudem darauf, einen Wettlauf der Währungsabwertung und einen drohenden Handelskrieg zu verhindern. Sie verpflichteten sich auch auf eine Harmonisierung des Welthandels. Die USA konnten sich mit ihrer vor allem an China adressierten Forderung nach konkreten Vorgaben zur Überschussreduzierung nicht durchsetzen. Vielmehr gerieten die USA selbst wegen ihrer Geldpolitik unter Beschuss – vor allem aus Deutschland.
Erklärung IWF:
Mit der Weltbank als Sonderorganisation der Vereinten Nationen in Bretton Woods (USA) gegründet. 187 Staaten sind heute Mitglieder. Der IWF überwacht weltweit die Finanzsysteme, um bei Zahlungsproblemen von Regierungen oder bei einem drohenden Staatsbankrott einzugreifen.
Kurzfristige Kredite an Mitgliedsländer sind meist an Auflagen wie die Sanierung der Staatsfinanzen geknüpft. Kredite finanziert der IWF aus den Kapitaleinlagen der Mitgliedsländer. Diese und die Stimmrechte bemessen sich an der Finanzkraft der Staaten. Daher haben die Industrieländer in den IWF-Gremien die Mehrheit.
Die USA haben bisher beim IWF einen Anteil von rund 17 Prozent, Japan 6,5 Prozent, Deutschland kommt auf 6,1 Prozent, sowie Frankreich und Großbritannien je 4,5 Prozent. Österreich ist seit 1948 IWF-Mitglied und hält eine Quote von 0,86 Prozent.
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