Aus Sicht eines kritischen Anlegers gibt es bei der Ranft Solar Anleihe 2024 einige Punkte, die man hinterfragen und bedenken sollte:
– Es handelt sich um eine unbesicherte Unternehmensanleihe, bei der im Falle einer Insolvenz der Emittentin ein Totalverlust des investierten Kapitals droht. Das Ausfallrisiko ist höher als bei Anleihen mit Besicherung.
– Die konkreten Investitionsprojekte, in die die Anleihemittel fließen sollen, stehen laut Prospekt noch nicht fest. Damit ist für Anleger schwer einzuschätzen, wie riskant und rentabel diese Projekte sein werden. Hier kauft man quasi die Katze im Sack.
– Mit erneuerbaren Energien werden zwar Zukunftsmärkte adressiert, dennoch handelt es sich um einen von politischen Rahmenbedingungen abhängigen Sektor mit spezifischen Risiken. Die Track-Record der Ranft Gruppe in diesem Bereich ist mit Startjahr 2008 noch recht überschaubar.
– Der vergleichsweise hohe Zinskupon von 7% p.a. spiegelt das nicht unerhebliche Risiko der Anleihe wider. Seriöse Alternativen am Kapitalmarkt dürften bei diesem Risikoprofil rar sein.
– Zwar ist eine Börsennotiz geplant, Datum und Handelsplatz stehen aber noch nicht fest. Bis auf weiteres ist die Anleihe also illiquide und nicht ohne weiteres veräußerbar.
– Es werden nur sehr wenige harte Finanzkennzahlen zur wirtschaftlichen Situation der Emittentin und der Ranft Gruppe genannt. Anleger können Bonität und Kreditwürdigkeit daher schwer fundiert einschätzen.
Fazit: Wegen der genannten Punkte scheint die Ranft Solar Anleihe eher für spekulativ orientierte Anleger mit hoher Risikobereitschaft geeignet. Konservative Investoren sollten eher Abstand nehmen oder die Anleihe allenfalls als Beimischung erwägen. In jedem Fall ist vor einer Zeichnung eine sorgfältige Lektüre des Wertpapierprospekts anzuraten.
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