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Rodrigo Duterte kehrt zurück: Politische Dynastien auf den Philippinen kämpfen um ihr Überleben

Pixaline (CC0), Pixabay
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Rodrigo Duterte, der frühere Präsident der Philippinen, bekannt für seine kontroverse Amtszeit und seinen rücksichtslosen Regierungsstil, versucht ein politisches Comeback. Mit 79 Jahren kandidiert er erneut für das Amt des Bürgermeisters in seiner Heimatstadt Davao City auf der Insel Mindanao. Duterte, der die Stadt bereits über zwei Jahrzehnte regierte, bevor er von 2016 bis 2022 Präsident wurde, will mit dieser Rückkehr nicht nur seine politische Karriere neu beleben. Es geht ihm auch darum, die angeschlagene Stellung seiner Familie im politischen Machtgefüge des Landes zu sichern.

Die Rivalität der Dynastien: Dutertes gegen Marcos

Die philippinische Politik wird seit Jahrzehnten von mächtigen Familienclans beherrscht. Zwei dieser Dynastien, die Dutertes und die Marcoses, standen einst in einem Bündnis: Als Dutertes Tochter, Sara Duterte-Carpio, 2022 als Vizepräsidentin an der Seite von Ferdinand Marcos Jr. kandidierte, schien die politische Vereinigung der beiden Clans perfekt. Doch die Beziehung zerbrach, als Vorwürfe der Korruption gegen Sara Duterte-Carpio laut wurden und Rufe nach einem Amtsenthebungsverfahren ertönten, die sie entschieden zurückwies.

Seither herrscht zwischen den einstigen Verbündeten offene Feindseligkeit. Rodrigo Duterte selbst hat Präsident Marcos öffentlich als „Drogenabhängigen“ beschimpft und ihm gedroht, ihn aus dem Amt zu entfernen. Sara Duterte-Carpio äußerte in einer Pressekonferenz im Oktober 2024 sogar den Wunsch, Marcos’ Kopf „abzuschlagen“ und die sterblichen Überreste von dessen Vater, dem ehemaligen Diktator Ferdinand Marcos, ins Meer zu werfen.

Kampf um Davao: Politisches Überleben auf lokaler Ebene

Dutertes Rückkehr als Bürgermeister von Davao City dient vor allem der Absicherung seiner Familie. Sebastian Duterte, der derzeitige Bürgermeister der Stadt und Dutertes Sohn, sowie Paolo Duterte, ein Kongressabgeordneter, stehen in Davao zur Wiederwahl. Beide werden jedoch als „abgehoben“ wahrgenommen und verlieren an Rückhalt in der Bevölkerung. Duterte will mit seiner Kandidatur die lokale Macht seiner Familie sichern, während gleichzeitig mehrere Mitglieder der Nograles-Familie, einer anderen mächtigen politischen Dynastie, gegen die Dutertes antreten.

Karlo Nograles, ein erfahrener Politiker und Sohn des verstorbenen früheren Sprechers des Repräsentantenhauses, kandidiert gegen Duterte um das Bürgermeisteramt. Margarita Nograles, eine Anwältin und aufstrebende Social-Media-Persönlichkeit, tritt gegen Paolo Duterte an.

Dutertes umstrittenes Erbe: Krieg gegen Drogen und Vorwürfe von Menschenrechtsverletzungen

Duterte wurde 2016 mit dem Versprechen gewählt, das harte Vorgehen gegen Kriminalität und Drogen, das er in Davao durchgesetzt hatte, auf nationaler Ebene zu wiederholen. Während seiner Präsidentschaft starben nach offiziellen Angaben über 6.000 Menschen im Rahmen seines „Kriegs gegen Drogen“. Unabhängige Beobachter gehen jedoch von deutlich höheren Zahlen aus, darunter zahlreiche extralegale Hinrichtungen von jungen Männern aus den ärmsten Teilen der Gesellschaft.

Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) hat Ermittlungen gegen Duterte wegen Menschenrechtsverletzungen eingeleitet. Bei einer kürzlichen Anhörung im philippinischen Repräsentantenhaus erklärte Duterte, er sei bereit, sich dem Gericht zu stellen, und forderte die Ermittler heraus, „schneller zu handeln“. Gleichzeitig drohte er in gewohnt provokanter Manier, die Ermittler persönlich zu vertreiben, sollte er in seinem Land auf sie treffen.

Verbindung zu kriminellen Netzwerken

Während einer öffentlichen Anhörung gab Duterte außerdem zu, während seiner Zeit als Bürgermeister von Davao eine „Todesschwadron“ aus Kriminellen rekrutiert zu haben, um Verbrecher zu töten. Er bestritt jedoch, solche Methoden während seiner Präsidentschaft auf nationaler Ebene angeordnet zu haben.

Die Vorwürfe der Korruption und Veruntreuung öffentlicher Gelder gegen seine Tochter Sara Duterte-Carpio belasten die Familie weiter. Der philippinische Kongress hat bereits die Verabschiedung ihres Budgets verschoben und fordert mehr Transparenz.

Politische Fronten und geopolitische Spannungen

Im Hintergrund des Streits zwischen den Marcoses und Dutertes steht auch ein grundlegender Unterschied in der Außenpolitik. Während die aktuelle Marcos-Regierung eine engere Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten sucht und das Militärbündnis stärkt, hatte Duterte während seiner Präsidentschaft eine Annäherung an China verfolgt. Kritiker werfen ihm vor, dies habe zu einer Zunahme von Korruption und illegalen Aktivitäten, wie etwa im Glücksspielsektor, geführt.

Ein „Kampf auf Leben und Tod“

Analysten beschreiben die aktuelle politische Situation der Dutertes als ihren „verletzlichsten Moment seit einem Jahrzehnt“. Der Ausgang der Lokalwahlen in Davao im Mai 2025 könnte weitreichende Folgen für die politische Zukunft der Familie haben. Cleve Arguelles, Politikwissenschaftler, warnt: „Für die Dutertes geht es in diesem Wahlkampf um alles. Es ist ein Kampf ums politische Überleben.“

Fazit

Die kommenden Wahlen werden nicht nur über das Schicksal der Duterte-Familie entscheiden, sondern auch die politische Landschaft der Philippinen nachhaltig prägen. Rodrigo Duterte wirbt in Davao mit seiner Vergangenheit als starker Führer, doch seine Zukunft und die seiner Familie hängen davon ab, ob sie in ihrer Heimatstadt gegen mächtige Rivalen bestehen können.

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