Anlässlich des Valentinstags am 14. Februar informiert die Polizei: Beim Romance- oder Liebes-Betrug handelt es sich um eine Form des Internetbetrugs.
Die Täter suchen Opfer auf Partnervermittlungsbörsen oder in Sozialen Medien. Durch geschickte Kommunikation, sogenanntes „social engineering“, bauen die Täter zunächst eine Vertrauensbasis zum Opfer auf und bitten das Opfer schließlich um Geld.
Die modernen Heiratsschwindler versuchen über intensive Mail- oder Chatkonversation großes Vertrauen beim Opfer aufzubauen. Sie setzen alles daran, das Opfer von der Echtheit ihrer Internetliebe zu überzeugen.
Im Laufe der immer wiederkehrenden und regelmäßigen Kontakte wird es auch unter Umständen schnell intim. Bilder werden versendet und es erfolgen häufige Telefonanrufe und SMS. Rasch empfindet das Opfer diese Kontakte als „richtige Beziehung“. Das aufgebaute Vertrauen soll verhindern, dass das Opfer nicht mehr hinterfragt, warum es um Geld gebeten wird.
Die Sehnsucht, die „wahre Liebe“ endlich persönlich kennenzulernen wird immer größer. Vom Täter wird anschließend beispielsweise ein Besuch vorgeschlagen. Die Reisekosten für Visum, Reisepass, oder anderes wird den Opfern beiläufig mitgeteilt. Erst zu einem späteren Zeitpunkt wird darauf hingewiesen, dass diese Kosten, für das aus ärmlichen Verhältnissen stammende Gegenüber zu hoch seien. Ein Besuch kann daher nur stattfinden, wenn eine finanzielle Unterstützung geleistet wird.
Seitens der Polizei konnte in den letzten Jahren beobachten werden, dass neben Männern verstärkt auch Frauen zu Opfer dieser Betrugsform werden. Die Täter täuschen dazu oftmals vor Soldaten, Ingenieure oder auch Biologen zu sein, die in einem anderen Land arbeiten und daher nur über das Internet kommunizieren können.
Zuerst werden relativ kleine Beträge zwischen 100 und 500 Euro herausgelockt. Zeigen sich die Opfer zahlungswillig, werden die geforderten Beträge schnell höher und können dann mehrere tausend Euro betragen. Mit immer neuen Problemen und Ausreden gepaart mit Geldforderungen wird das Opfer zur Zahlung bewegt und hingehalten.
Tipps der Kriminalprävention:
• Internetbeziehungen sind natürlich grundsätzlich möglich, wenn ihr Gegenüber jedoch Geld von Ihnen fordert, sollten Sie Vorsicht walten lassen.
• Überweisen Sie kein Geld, auch wenn ein tragischer Notfall behauptet wird.
• Achten Sie auf den Schutz Ihrer Daten und seien Sie vorsichtig, wenn Sie Details zu Ihrer Person bekanntgeben.
• Prüfen Sie die Privatsphäreneinstellungen auf Ihren Onlineprofilen.
• Seien Sie skeptisch bei unaufgeforderten Zuschriften von Damen oder Herren aus dem Internet – es handelt sich dabei um Massensendungen an viele Personen.
• Hinterfragen Sie, ob Ihre Internetbekanntschaft wirklich ähnliche Interessen hat, oder vielleicht Ihr Onlineprofil ausspioniert haben könnte.
• Geben Sie den Namen, oder das Foto Ihres Gegenübers in eine Suchmaschine ein – bei Suchtreffern können Sie davon ausgehen, dass Sie nicht der oder die einzige (E-Mail/Chatpartner – Ist eine Kleinigkeit an Anregung, zum leichteren Verständnis) sind.
• Übermitteln Sie keine Fotos oder Videos von sich selbst.
• Decken Sie Ihre Webcam ab, solange Sie Ihrem Gegenüber nicht vertrauen. Denken Sie daran, dass alles was Sie vor der Webcam machen, vom Gegenüber aufgezeichnet werden kann.
• Oftmals hilft es eine Vertrauensperson einzuweihen, diese öffnet die Augen und hält Sie von Schaden ab.
• Lassen Sie sich nicht unter Druck setzten. Wenn das Gegenüber etwas vehement fordert oder emotionalen Druck ausübt, ist höchste Vorsicht geboten.
• Wenn Sie überwiesen, oder mit Ihrer Kreditkarte bezahlt haben, wenden Sie sich rasch an Ihre Bank, eventuell kann man noch Gelder rückbuchen oder Zahlungen stornieren.
• Scheuen Sie sich nicht, den Sachverhalt bei der Polizei anzuzeigen, es gibt viele Betroffene. Wichtig ist, dass Sie die Unterhaltungen oder Chatverläufe und die Zahlungsunterlagen mitnehmen.
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