US-Außenminister Marco Rubio hat eine umfassende Umstrukturierung seines Hauses angekündigt. Ziel sei es, die Behörde zu verschlanken und neu aufzustellen, um besser auf die geopolitischen Herausforderungen der Gegenwart reagieren zu können. Künftig sollen nur noch Programme fortgeführt werden, die mit den Kerninteressen der Vereinigten Staaten übereinstimmen und gesetzlich vorgeschrieben sind.
„Das Ministerium ist derzeit überdimensioniert, bürokratisch und nicht in der Lage, seine zentrale diplomatische Aufgabe im Zeitalter der Großmachtrivalität zu erfüllen“, erklärte Rubio am Dienstag in einer Mitteilung.
Laut CNN betrifft die erste Phase der Reform mehr als 130 Abteilungen im Inland sowie rund 700 Stellen in Washington. Besonders im Fokus stehen dabei Bereiche, die sich mit Kriegsverbrechen und globalen Konflikten beschäftigen. Auch mehrere bürokratische Strukturen sollen gestrichen werden.
Wie die Washington Post berichtet, wurde hochrangigen Beamten nahegelegt, Vorschläge zur Reduktion ihres Personals um 15 Prozent zu unterbreiten. Ein früher Entwurf der Reformpläne hatte sogar die komplette Schließung der Afrika-Abteilung und zahlreicher US-Vertretungen auf dem Kontinent vorgesehen – dies wies Rubio jedoch zurück.
Die Umstrukturierung reiht sich ein in eine umfassende Neuausrichtung der US-Behörden unter Präsident Donald Trump. Bereits in den vergangenen Jahren wurden unter seiner Regierung zehntausende Stellen in verschiedenen Ministerien abgebaut. Das Entwicklungsministerium wurde de facto aufgelöst, die Behörde für Internationale Entwicklung (USAID) zerschlagen und verbliebene Einheiten dem Außenministerium unterstellt.
Rubios Schritt unterstreicht den Kurs der aktuellen US-Regierung: weniger internationale Verantwortung, mehr nationale Interessen. Kritiker warnen jedoch vor einem erheblichen Verlust außenpolitischer Expertise und globaler Handlungsfähigkeit der USA.
Kommentar hinterlassen