Letzten Sommer bereitete sich die EU auf eine mögliche Gaskrise vor. Russland könnte die Gaszufuhr unterbrechen und ein strenger Winter drohen. Der Gasnotfallplan der EU empfahl eine Reduzierung des Gasverbrauchs um 15% gegenüber dem Fünf-Jahres-Durchschnitt. Wie Staaten dies umsetzen – durch erneuerbare Energien oder Sparmaßnahmen – bleibt ihnen überlassen. Bei Versorgungsengpässen kann das Ziel verbindlich werden, wenn die Mehrheit der EU-Länder zustimmt.
Tatsächlich reduzierten milde Winterbedingungen und Verbrauchseinsparungen den EU-Gasverbrauch um 19%. Die Brüsseler Denkfabrik Bruegel berichtete, dass die Industrie und das warme Wetter im Herbst zu den größten Einsparungen beitrugen. Deutschlands Gasverbrauch ähnelte dem EU-Durchschnitt. Robert Habeck wies darauf hin, dass Deutschland besonders von russischen Gaslieferungen abhängig ist.
Bruegel-Energieexperte Georg Zachmann sieht im Notfallplan ein entscheidendes Instrument, um die Gaskrise zu managen. Die EU zeigte sich auch gegenüber einem kompletten Lieferstopp aus Russland vorbereitet und ermutigte die Mitgliedsstaaten, ihre Abhängigkeit von Russland zu reduzieren. Deutschlands Gasbezug erfolgte vermehrt über EU-Nachbarn und durch die Wiederinbetriebnahme von Kohlekraftwerken.
Ausnahmen für Schlüsselindustrien sind vorgesehen, und die EU hat die Einsparziele für das kommende Jahr erneuert. Die Hoffnung besteht, dass ein Ernstfall weiterhin nicht eintritt.
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