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Russland versucht den Rubelverfall zu stoppen

Romi_Lado (CC0), Pixabay
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Am Dienstagabend wurde der Devisenhandel in Russland gleich bis zum 9. September ausgesetzt, um die extreme Abwertung des Rubels und die Kapitalflucht aus dem Land zu bremsen. Außerdem wurden Abhebungen von Bargeld aus Fremdwährungskonten bei russischen Banken auf 10.000 Dollar (9.171 Euro) beschränkt. Was freilich weiterhin geht, auch wenn es wohl niemand macht: ausländische Währungen in Rubel umtauschen.

Präsident Wladimir Putin unterzeichnete zuletzt ein Gesetz, das Mittel aus einem nationalen Vermögensfonds für den Ankauf von Staatsanleihen und Aktien freigibt. Zudem wurde eine „Kapitalamnestie“ erlassen: Das bedeutet, dass am Fiskus vorbei ins Ausland gebrachtes Geld wieder nach Russland zurückkehren kann, ohne dass Strafen oder Steuern drohen.

Dem Finanznachrichtendienst Bloomberg zufolge hat Russland 49 Milliarden Dollar (45 Mrd. Euro) an Staatsanleihen in Dollar und Euro offen. Am 16. März stehen Zinszahlungen über mehr als 100 Millionen Dollar an, am 4. April läuft eine Anleihe über zwei Milliarden Dollar aus.

„Wir sehen einen Zahlungsausfall als wahrscheinlichstes Szenario“, schrieb die US-Investmentbank Morgan Stanley am Montag an Klienten. „Ich wäre schockiert – absolut schockiert –, wenn sie sich die Mühe machen, ihren Zahlungen später in diesem Monat nachzukommen“, sagte der Ex-Hedgefonds-Manager Jay Newman im Bloomberg-Interview.

Auch die großen Ratingagenturen machen Anlegern wenig Hoffnung. Fitch, Moody’s und S&P sehen Russlands Kreditwürdigkeit inzwischen im Ramsch-Bereich. Je niedriger das Rating, desto weniger vertrauen die Kreditgeber dem Land und desto weniger kann es sich – wenn überhaupt – Geld zu günstigen Zinssätzen leihen.

S&P senkte die Bonitätsnote am Freitag um acht Stufen, bis knapp über die Kategorie für Zahlungsunfähigkeit. Bei Moody’s fiel das Rating aufgrund „ernsthafter Bedenken hinsichtlich Russlands Bereitschaft und Fähigkeit, seine Schulden zu bezahlen“, auf noch tieferes Ramsch-Niveau.

„Allgemeiner betrachtet erhöhen die Verschärfung der Sanktionen und Vorschläge, die den Energiehandel einschränken könnten, die Wahrscheinlichkeit einer politischen Reaktion Russlands, die zumindest eine selektive Nichtbezahlung seiner Staatsanleihen beinhaltet“, so Fitch zu dem Importverbot der USA für Erdöl und Gas aus Russland. Ein Zahlungsausfall stehe unmittelbar bevor, so die Ratingagentur.

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