Russlands Fake-Beschuldigungen

Published On: Sonntag, 30.10.2022By

Russland hat am Samstag das von der UNO und der Türkei vermittelte Abkommen mit der Ukraine zum Schiffsexport von Getreide offiziell ausgesetzt und den Schritt mit ukrainischen Angriffen auf die russische Schwarzmeer-Flotte begründet.

Kiew sah darin einen „falschen Vorwand“ und forderte im Gegenzug von der UNO und den G-20-Staaten „Konsequenzen“. Die UNO will die Hoffnung auf ein Fortbestehen des Abkommens noch nicht aufgeben.

Per Brief an UNO-Generalsekretär Antonio Guterres kündigte Russland am Samstag das Abkommen einseitig auf. Wegen Drohnenangriffen auf russische Schiffe aus dem geschützten Korridor im Schwarzen Meer könne Russland „die Sicherheit von zivilen Schiffen, die im Rahmen der oben genannten Initiative reisen, nicht garantieren“, schrieb der russische UNO-Botschafter Wassili Nebensja an Guterres. Moskau hatte bereits zuvor von ukrainischen Drohnenangriffen auf Schiffe der Schwarzmeer-Flotte gesprochen. Ein Minenräumschiff und Anlagen in einer Bucht seien leicht beschädigt worden, hieß es aus dem russischen Verteidigungsministerium.

Die ukrainische Regierung reagierte empört – sowohl auf den russischen Schritt als auch dessen Begründung. Kiew warf seinerseits Moskau vor, die Angriffe auf eigene Einrichtungen erfunden zu haben. Der ukrainische Präsidentenberater Andrij Jermak sprach von „fingierten Terrorattacken“. Moskau blockiere unter einem Vorwand die Transporte, „die Lebensmittelsicherheit für Millionen Menschen bedeuten“, erklärte Außenminister Dmytro Kuleba am Samstagabend auf Twitter. „Ich rufe alle Staaten auf, zu fordern, dass Russland seine ‚Hunger Games‘ stoppt und sich wieder an seine Verpflichtungen hält.“

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