Natürlich sehen wir diese Gesellschaft auch im Zusammenhang mit dem Unternehmen Energiekonzepte Deutschland GmbH, denn das Unternehmen S-Factoring GmbH ist eben die Gesellschaft, die Rechnungen der EKD vorfinanziert. Oftmals, so haben wir in Gesprächen festgestellt, wissen Kunden des Unternehmens EKD gar nicht, welche Konsequenzen das möglicherweise für sie hat.
Darüber haben wir mehrfach berichtet und auch das Unternehmen EKD gebeten, die Kunden, deren Forderung man an die S-Factoring verkauft, vollumfänglich über die Risiken zu informieren.
Interessant wäre es sicherlich einmal, zu erfahren, wie gross der Umsatzanteil EKD am Gesamtumsatz der S-Factoring GmbH ist. Möglicherweise ist das in dem Unternehmen ja schon ein „Klumpenrisiko“. Eine Situation, die die Gesellschaft aber selber beurteilen muss. Dazu eine Presseanfrage an die Gesellschaft zu richten, wird wenig Sinn machen, denn über solche Zahlen wird die Gesellschaft keine Auskunft geben.
Wir werden aber nun, weil von Usern an uns herangetragen, verstärkt über das Thema S-Factoring GmbH und Energiekonzepte Deutschland GmbH berichten. Dies so lange, bis wir von einer zufriedenstellenden Lösung Kenntnis bekommen. Uns geht es um die vollumfängliche Aufklärung der EKD-Kunden. Möglicherweise entwirft die S-Factoring dazu einmal eine Erklärung, die der EKD-Vertrieb dann seinen Kunden aushändigen kann.
S-Factoring GmbH
Leipzig
Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021
Zusammengefasster Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2021
Inhaltsverzeichnis
A Geschäfts- und Rahmenbedingungen
I. Organisation und Struktur der Gesellschaft
II. Geschäftsverlauf der Gesamtwirtschaft und der Branche
1. Weltwirtschaft und Euroraum
2. Deutschland
3. Ostdeutschland
4. Finanzsektor
5. Rechtliches Umfeld
6. Gesundheitssektor
III. Geschäftsverlauf der Gesellschaft S-Factoring GmbH
1. Umsatzentwicklung
2. Produktentwicklung
3. Personal
B Lage der Gesellschaft
I. Ertragslage
II. Finanzlage
III. Vermögenslage
IV. Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage
C Konsolidierungskreis mit S-MeditEasy GmbH
D Risiko – und Chancenbericht
I. Risikomanagementsystem
1. Adressenausfallrisiko
2. Liquiditätsrisiko
3. Operationelle Risiken
4. Risikotragfähigkeit
II. Risiken und Chancen
III. Gesamtbetrachtung Risiko- und Chancensituation
IV. Nachhaltigkeit
E Prognosebericht
I. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
1. Euroraum
2. Wirtschaft in Deutschland
II. Nachfrage und Wettbewerb
III. Elemente der Mehrjahresplanung
IV. Wesentliche strategische Einflüsse
V. Gesamtaussage zur künftigen Entwicklung
A Geschäfts- und Rahmenbedingungen
I. Organisation und Struktur der Gesellschaft
Gegenstand des Unternehmens ist der entgeltliche Erwerb von Forderungen aus Leistungsverträgen sowie deren Verwaltung (Factoring). Die Gesellschaft zielt dabei insbesondere auf Firmenkunden mit einem Umsatzvolumen von 0,5 Mio. EUR bis 10,0 Mio. EUR pro Jahr ab, wobei diese Werte keine Ausschließlichkeitsgrenzen darstellen.
Die S-Factoring GmbH ist Finanzdienstleistungsinstitut gem. § 1 Abs. 1a Satz 2 Nr. 9 KWG. Die Gesellschaft unterhält neben dem Hauptsitz in Leipzig eine Repräsentanz in Dresden sowie Vertriebsbüros in, Baden-Württemberg, Berlin, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern.
II. Geschäftsverlauf der Gesamtwirtschaft und der Branche
1. Weltwirtschaft und Euroraum
Nach den Ausführungen des ifo Instituts, München, in der Konjunkturprognose Winter 2021 dürfte die Entwicklung der Weltkonjunktur auch weiterhin von der Corona-Pandemie und den einhergehenden Lieferengpässen bestimmt werden. Weltweit ist die Verbreitung des Corona-Virus‘ recht uneinheitlich. Während in den vergangenen Sommermonaten die USA und Teile Südostasiens vom Infektionsgeschehen stärker betroffen waren, stiegen die Infektionszahlen in Europa im darauffolgenden Winter drastisch. Folglich wurden in den meisten Ländern erneut gesundheitspolitische Maßnahmen implementiert, die sowohl die sozialen als auch die wirtschaftlichen Aktivitäten einschränkten. Der durch staatliche Stützungsmaßnahmen verursachte Anstieg der öffentlichen Verschuldung wird erheblich langsamer abgebaut als die Wertschöpfungslücke. Jedoch dürfte, Erfahrungen mit früheren Pandemiewellen zufolge, dem pandemiebedingten Konjunktureinbruch in Europa eine kräftige Erholung folgen.
Im Ganzen ist zu erwarten, dass das globale Bruttoinlandsprodukt in den Jahren 2022 und 2023 um 4,4 % bzw. 3,2 % expandiert, im Euroraum um 3,9 % bzw. 3,0 %. Die Verbraucherpreise dürften in den nächsten beiden Jahren weltweit um 3,5 % bzw. 2,3 % steigen, im Euroraum um 3,2 % bzw. 1,6 %.
Lieferengpässe und Knappheiten bleiben weltweit weiterhin bestehen. Zudem ist der Anteil der Unternehmen mit produktionshemmenden Materialmängeln in den letzten Monaten gestiegen. Zu erwarten ist jedoch, dass Anpassungen in Produktionsabläufen, sinkende Infektionszahlen und preisliche Allokationsmechanismen den Nachfrageüberhang entschärfen. Auch die zum Teil sehr hohen Auftragsbestände dürften die Investitionsdynamik maßgeblich beschleunigen. Zudem dürfte eine stabile konjunkturelle Erholung der Weltwirtschaft aus einer akkommodierenden Geld- und Finanzpolitik folgen.
2. Deutschland
Deutschlandweit wird für das vierte Quartal 2021 nach den Ausführungen des ifo Instituts, München, mit einer Abschwächung der konjunkturellen Dynamik aufgrund der anhaltenden Lieferengpässe und der vierten Corona-Welle gerechnet. Insbesondere der Einzelhandel und kontaktintensive Dienstleistungsbereiche sind betroffen. Abschwächungen der wirtschaftlichen Aktivität im Bereich des sozialen Konsums lassen sich in erster Linie auf freiwillige Einschränkungen der Menschen, um das Ansteckungsrisiko durch Kontaktreduktion zu verringern, zurückführen. Jedoch dürfte die Abschwächung diesmal deutlich geringer ausfallen als im vergangenen Winter während der zweiten und dritten Corona-Welle und der vollständigen Schließung vieler Geschäfte. Folglich ist im Ganzen zu erwarten, dass das Bruttoinlandsprodukt bis Ende des Jahres um 2,5 % und in den kommenden beiden Jahren um 3,7 % bzw. 2,9 % wächst.
Auch die privaten Konsumausgaben sinken zunächst wieder. Für das erste Quartal 2022 wird ein Rückgang der Ausgaben um 1,4 % im Vergleich zum Vorquartal erwartet. Erst im Sommer 2022 wird eine kräftige Erholung und Normalisierung der privaten Konsumaktivitäten und des Ausgabenniveaus erwartet. Trotz überschüssiger Ersparnisse, die sich während der andauernden Pandemie aufgrund eingeschränkter Konsummöglichkeiten oder vorsichtsmotivierter Konsumzurückhaltung bei den privaten Haushalten gebildet haben, wird in der Prognose des ifo unterstellt, dass die Konsumenten diese Ersparnis nicht verausgaben werden. So wird auch ein Nachholen von entgangenem Konsum in den Vorquartalen nicht erwartet. In Bezug auf die Produktionsbehinderungen, verursacht durch Lieferengpässe, wird damit gerechnet, dass diese sich erst im zweiten Quartal 2022 allmählich auflösen.
Die Erholung am Arbeitsmarkt dürfte im Winter 2021/22 aufgrund der Lieferengpässe und der vierten Corona-Welle vorerst gedämpft werden. Aktuell wird allerdings erwartet, dass sowohl der Aufbau der Beschäftigung als auch der Rückgang der Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit in den kommenden Monaten lediglich stagniert und erst ab Frühling 2022 wieder mit der Erholung fortsetzt. Demzufolge dürfte die Zahl der Erwerbstätigen im Jahr 2022 um ca. 409.000 und im Jahr 2023 um 311.000 zunehmen und somit durchschnittlich um 97.000 über ihrem Vorjahreswert liegen. Zudem ist in den nächsten beiden Jahren mit einem weiteren Rückgang der registrierten Arbeitslosen zu rechnen. Im Jahr 2022 dürfte sie um etwa 257.000 und im Jahr 2023 um etwa 124.000 sinken. Folglich fällt die Arbeitslosenquote von etwa 5,7 % im Jahr 2021 auf voraussichtlich 5,2 % im Durchschnitt des Jahres 2022 und 4,9 % im Jahr 2023. Die Kurzarbeit dürfte von schätzungsweise knapp 1,7 Mio. Beschäftigten (durchschnittlich im Jahr 2021) auf etwa 313.000 im Jahr 2022 und 74.000 im darauffolgenden Jahr zurückgehen.
Auch die Unternehmensinvestitionen bleiben von der vierten Coronawelle nicht unbetroffen und sind weiterhin volatil. Zudem dürfte aufgrund der andauernden Materialengpässen und Lieferkettenstörungen die Erholung der Unternehmensinvestitionen noch auf sich warten lassen. Dennoch wird erwartet, dass die Unternehmensinvestitionen im Jahr 2022 insgesamt um 3,9 % zulegen. Insbesondere die privaten Ausrüstungsinvestitionen, aber auch die gewerblichen Bauinvestitionen sollen deutlich steigen. Im Zuge der gesamtwirtschaftlichen Erholung ist ebenso zu erwarten, dass aufgeschobene Investitionen aus den Vorjahren nachgeholt werden und sich die Dynamik im Jahr 2023 aufgrund der hohen Auftragsbestände noch nicht abschwächen wird. Demzufolge dürften die Unternehmensinvestitionen im Jahr 2023 erneut um 4,6 % steigen.
Die Inflationsrate wird erwartungsgemäß auch im kommenden Jahr hoch bleiben. Vielmehr deuten aktuelle Entwicklungen der Preisindikatoren darauf hin, dass die Verbraucherpreise auch im laufenden Jahr zunächst noch spürbar steigen werden. Dies ist in erster Linie auf die mit den Lieferengpässen einhergehenden Kostensteigerungen sowie auf verzögerte Anpassungen an die gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise zurückzuführen. Folglich dürfte die Inflationsrate von 3,1 % im Jahr 2021 auf 3,3 % im Jahr 2022 zunehmen. Erst im nächsten Jahr ist zu erwartet, dass sich der Anstieg der Verbraucherpreise wieder normalisiert und auf 1,8 % sinkt.
Die expansive Ausrichtung der Finanzpolitik im Zuge der Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung soll im Laufe des Jahres 2022 auslaufen und bis zum Jahr 2023 keine fiskalische Relevanz mehr haben. Folglich ist im Prognosezeitraum mit einem deutlich restriktiven Kurs zu rechnen. Zwar wird in den folgenden Monaten mit einer kräftigen Erholung des Staatshaushaltes gerechnet, jedoch dürfte das staatliche Finanzierungsdefizit am Ende der Jahre 2022 und 2023 bei gut 80 bzw. 20 Mrd. EUR liegen. Durch die expansive Ausrichtung der Fiskalpolitik stieg der Maastricht-Schuldenstand im vergangenen Jahr auf 70 % des Bruttoinlandprodukts. In den kommenden Jahren wird erwartet, dass er aufgrund der sinkenden Finanzierungsdefizite und dem steigenden Bruttoinlandsprodukt wieder deutlich unter die 70 %-Marke fällt, aber dennoch zunächst über dem Vorkrisenniveau bleibt.
3. Ostdeutschland
Die Corona-Pandemie hat die wirtschaftliche Erholung ausgebremst. Das ifo Institut erwartet jedoch, dass im laufenden und kommenden Jahr alle Wirtschaftsbereiche deutlich expandieren und somit zu einem starken Wirtschaftswachstum beitragen. Dies dürfte in Ostdeutschland etwas geringer ausfallen als in Deutschland insgesamt, da der Osten weniger stark in den internationalen Warenhandel eingebunden ist.
Der Arbeitsmarkt im Osten erholt sich nur langsam von der Krise. Im Jahr 2021 stagnierte die Zahl der Erwerbstätigen in Ostdeutschland und im Freistaat Sachsen (jeweils 0,0 %). Im laufenden Jahr dürfte die Erwerbstätigkeit wieder etwas, um schätzungsweise 48.000 bzw. 12.000 Personen, zunehmen (jeweils + 0,6 %).
Im Jahr 2021 legte die Wirtschaftsleistung in Ostdeutschland und Sachsen um 2,6 % und 2,7 % zu. 2022 wird die Wirtschaftsleistung in Ostdeutschland erwartungsgemäß um 3,2 % über dem Vorjahresniveau liegen, in Sachsen wird der Anstieg des Bruttoinlandsprodukts 3,4 % betragen, während das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland insgesamt bei 3,7 % im Jahr 2022 liegen dürfte.
4. Finanzsektor
Eine pandemiebedingte Einschränkung wirtschaftlicher Aktivitäten, wie zurzeit durch Schließungsmaßnahmen in einigen europäischen Ländern, geht mit einer Implementierung bzw. Fortführung öffentlicher Stützungsmaßnahmen einher. Der bisherige Pandemieverlauf verdeutlichte, dass die durch staatliche Maßnahmen erzielte Stützung privater Einkommen zu einer starken Erholung beiträgt. Mit zunehmendem Impffortschritt dürften sich pandemiebedingte Einschränkungen sowie die Inanspruchnahme der Stützungsmaßnahmen verringern.
Insbesondere in den USA sollen neue expansive finanzpolitische Impulse gesetzt werden. So soll das Infrastruktur- und Investitionsgesetz in den nächsten 10 Jahren 550 Mrd. Dollar an neuen Ausgaben bereitstellen. Neben dem sogenannten „Build-Back-Better-Gesetz“ sind auch weitere finanzpolitische Maßnahmen in Planung.
Aktuell wird weltweit ein Abklingen der Inflationsdynamik erwartet, sodass die Finanzpolitik nicht wesentlich beeinträchtigt werden sollte. Aufgrund der kräftigen Erholung in den USA wird die Fed den Ankauf von Wertpapieren reduzieren, während die Zinssätze annahmegemäß erst ab dem dritten Quartal 2022 angehoben werden, da die US-Notenbank eine weitere Verbesserung der Lage am Arbeitsmarkt anstrebt.
Wie geplant, dürfte die EZB das auferlegte Programm für Anleihekäufe wohl im März 2022 beenden. Der Anleiheankauf aus anderen, seit längerem bestehenden Programmen laufen danach weiter. Mit einem Zinsschritt wird derzeit nicht gerechnet. Dies trifft auch auf die japanische Notenbank zu, die den Umfang von Anleiheankäufe zudem flexibel handhabt.
Der Deutsche Aktienindex (DAX) schloss am 30. Dezember 2021 mit 15.885 Punkten (Vorjahr 13.719) den Handel und verzeichnete somit ein Plus von 15,79 % (Vorjahr Plus 3,54 %). Der M-DAX stieg im Geschäftsjahr 2021 um 14,05 % auf 35.123 Punkte (Vorjahr 30.796.). Der amerikanische Dow Jones schloss 2021 mit 36.338 Punkten (Vorjahr 30.393) und einem Plus von 19,56 %. Der S&P 500 beendete das Jahr mit 4.766 Punkten (Vorjahr 3.756) und einem Plus von 16,25 %. Der Nikkei 225 beendete in Tokio das Jahr mit 28.792 Punkten (Vorjahr 27.444 Punkten) und einem Plus von 26,89 %.
5. Rechtliches Umfeld
Das Geschäftsjahr 2021 war aufsichtsrechtlich im Wesentlichen durch die Umsetzung und praktische Anwendung der 6. Novelle der MaRisk geprägt.
Eine weitere Verschärfung der aufsichtsrechtlichen Anforderungen sowie eine zusätzliche Belastung der Kredit- und Finanzdienstleistungsinstitute sind auch für das Geschäftsjahr 2022 zu erwarten.
6. Gesundheitssektor
Die Gesundheitswirtschaft setzt sich aus vielen Akteuren zusammen. Der Kernbereich, auch erster Gesundheitsmarkt genannt, umfasst den Bereich der „klassischen“ Gesundheitsversorgung, die größtenteils durch die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und die private Krankenversicherung (PKV) einschließlich Pflegeversicherung finanziert werden.
Als zweiter Gesundheitsmarkt werden alle privat finanzierten Produkte und Dienstleistungen rund um die Gesundheit bezeichnet. Dabei ist die Zuordnung, welche Waren und Dienstleistungen einen Bezug zur Gesundheit aufweisen, nicht klar definiert und teilweise umstritten. Der zweite Gesundheitsmarkt umfasst nach allgemeinem Verständnis freiverkäufliche Arzneimittel und individuelle Gesundheitsleistungen, Fitness und Wellness, Gesundheitstourismus sowie – zum Teil – die Bereiche Sport/Freizeit, Ernährung und Wohnen.
Die deutsche Gesundheitswirtschaft erwirtschaftete laut Angaben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Jahr 2020 mit 364,5 Mrd. EUR rund 12,1 % des Bruttoinlandsprodukts. Dies entspricht in etwa jedem achten Euro des deutschen Bruttoinlandsprodukts. Gleichzeitig ist sie Arbeitgeber für rund 7,4 Millionen Menschen in Deutschland. Sie stellt damit jeden 6. Arbeitsplatz. Darüber hinaus sind ihr rund 8,8 % der gesamtdeutschen Exporte zuzuschreiben – dies ist viel für eine Branche, die einen Großteil ihrer Wertschöpfung durch die Erbringung von Dienstleistungen am Patienten erzielt. Die zentralen ökonomischen Kennzahlen der Gesundheitswirtschaft weisen im Vergleich zur Gesamtwirtschaft langfristig überdurchschnittliche Wachstumsraten auf.
In den Bundesländern trug die Gesundheitswirtschaft 2019 in unterschiedlichem Maße zu Wertschöpfung und Beschäftigung bei. Der Bruttowertschöpfungsbeitrag zur regionalen Gesamtwirtschaft ist in den Ländern Schleswig-Holstein mit 15,8 % Mecklenburg-Vorpommern mit 14,8 % und Berlin mit 14,6 % am größten ausgeprägt. Sachsen liegt mit 12,2 % eher am unteren Ende. Aktuellere Daten stehen leider noch nicht zur Verfügung.
Seit nun beinahe anderthalb Jahren bestimmt das neuartige Coronavirus das soziale und ökonomische Geschehen in Deutschland und der gesamten Welt. Die derzeitige weltweite Impfkampagne bedeutet einen massiven Fortschritt in der Bekämpfung und Eindämmung dieses unsichtbaren Gegners. Auch wenn die Pandemie noch nicht überwunden ist, besteht dennoch Anlass, ihre ökonomischen Auswirkungen einer Analyse zu unterziehen und im Kontext der Gesundheitswirtschaft genauer zu untersuchen.
In der letzten globalen Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2009 konnte sich die Gesundheitswirtschaft als stabilisierender Pfeiler für die deutsche Volkswirtschaft präsentieren. Im Gegensatz zur Finanzkrise hat die derzeitige Krise mit dem SARS-CoV-2 Virus einen direkten Bezug zur Gesundheitswirtschaft und trifft diese in mehreren Dimensionen.
Einerseits steigt die Nachfrage z. B. nach spezifischen Medizintechnikprodukten, es fließt viel Geld in die Entwicklung der Impfstoffe und die Intensivpflege gerät an ihre Belastungsgrenze. Andererseits wird der Klinikbetrieb auf unbedingt notwendige Behandlungen gedrosselt, körpernahe Dienstleistungen wie z. B. Physiotherapie werden zeitweilig aufgrund von Kontaktbeschränkungen ausgesetzt und die bundesweiten Beherbergungsverbote treffen den innerdeutschen Gesundheitstourismus in besonderem Maße.
III. Geschäftsverlauf der Gesellschaft S-Factoring GmbH
1. Umsatzentwicklung
Das Berichtsjahr ist trotz anhaltender Pandemie durch einen deutlichen Anstieg im Neugeschäft um 9 % geprägt. Dies resultiert aus Abschlüssen im klassischen Factoring mit 131 Neuabschlüssen. Im Geschäftsfeld des medizinischen Factorings konnten 56 Kunden gewonnen werden. Insgesamt stellt die Gesellschaft ihren Kunden Factoringrahmen in Höhe von 114 Mio. EUR zum Stichtag zur Verfügung.
Das Forderungsankaufsvolumen sowie die Anzahl der im Geschäftsjahr 2021 abgeschlossenen Verträge stellen sich im Vergleich zum Vorjahr wie folgt dar:
2020 | 2021 | |
Forderungsankaufvolumen | 373.501 TEUR | 408.025 TEUR |
Anzahl Neuverträge (in Stück) | 158 | 187 |
davon im klassischen Factoring | 88 | 131 |
davon im medizinischen Factoring | 70 | 56 |
Die Gesellschaft erwirbt aufgrund der Absatzmärkte der Factoringkunden hauptsächlich nationale Forderungen. Der Anteil der internationalen Forderungen beträgt derzeit ca. 4 % des Portfolios und betrifft im Wesentlichen den EU-Raum.
Eine Spezialisierung auf bestimmte Branchen erfolgt nicht. Das Factoringvolumen verteilt sich zum 31. Dezember 2021 auf die folgenden Branchen:
• |
Dienstleistungen 44 % |
• |
verarbeitendes Gewerbe 17 %, |
• |
Baugewerbe 11 %, |
• |
Verkehr 8 %, |
• |
Handel 7 %, |
• |
Nahrungs- und Genussmittel 2 % und |
• |
sonstige Branchen 11 %. |
Die Zahl der bearbeiteten Rechnungen im Konzern ist mit ca. 162 Tsd. Stück gegenüber dem Vorjahr (ca. 149 Tsd.) gestiegen. Die Rechnungsbearbeitung erfolgt größtenteils EDV gestützt auf standardisiertem Niveau.
2. Produktentwicklung
Die S-Factoring versteht sich nach ihrer strategischen Ausrichtung als Factoringgesellschaft für den Mittelstand. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf dem durch die Sparkassenorganisation betreuten Mittelstand.
Im Jahr 2021 stieg die Anzahl der Kooperationssparkassen um 6 auf 89 Stück. Die Aufnahme des Geschäftsfeldes Medizinisches Factoring weckt zunehmend das Interesse bei Großsparkassen. Die Etablierung der Gesellschaft zeigt sich aber in der Zusammenarbeit ohne vertragliche Bindung, so dass 1.012 Angebote mit einem Forderungsankaufsvolumen von knapp 800 Mio. EUR abgefordert wurden.
Die Produkte der S-Factoring werden als Sparkassenprodukte wahrgenommen und bilden eine ideale Ergänzung zu deren Produktportfolien. Die Zusammenarbeit mit den Verbänden der Sparkassenorganisation gestaltet sich weiterhin positiv.
Anfragen potenzieller Factoringkunden erreichen das Unternehmen auch ohne die Schnittstelle Sparkasse.
3. Personal
Zum 31.12.2021 wurden im Konzern 72 Mitarbeiter/-innen beschäftigt (Vorjahr 65). Von den durchschnittlich im Jahr 2021 beschäftigten 66 Mitarbeiter/-innen haben 10 Beschäftigte selbst gekündigt.
Die deutlich gestiegene Fluktuation ist der Pandemie und den damit verbundenen Homeoffice-Regelungen geschuldet. Die emotionale Bindung zum Unternehmen hat tendenziell abgenommen. Der prosperierende Arbeitsmarkt in den Städten Leipzig und Dresden bietet attraktive Veränderungsmöglichkeiten, die den Mitarbeitern in den sozialen Medien nähergebracht werden. Dieser Trend wird sich auch im Jahr 2022 fortsetzen. Durch eigene Marktaktivitäten konnten die Lücken qualitativ weitgehend geschlossen werden.
Die Mitarbeiter erhalten neben einem fixen Gehalt variable Gehaltsbestandteile, die sich an jährlichen Zielvereinbarungen orientieren. Der variable Anteil darf dabei max. 95 % des fixen Vergütungsanteils betragen. Zusätzlich erhalten die Mitarbeiter u. a. Zuschüsse zur betrieblichen Altersvorsorge für Verträge, die durch die Mitarbeiter bei der Sparkassen-Versicherung Sachsen abgeschlossen werden. Seit Dezember 2018 wird für Mitarbeiter ab dem 1. Jahr der Betriebszugehörigkeit eine gestaffelte arbeitgeberfinanzierte Altersvorsorge abgeschlossen.
Die Geschäftsleitung legt besonderen Wert auf die Qualifizierung der Mitarbeiter in Form von innerbetrieblichen und externen Schulungsangeboten und nimmt diese auch selbst wahr.
B Lage der Gesellschaft
Die Planungen für das Jahr 2021 wurden im Bereich Factoringumsatz mit 375 Mio. EUR um 33 Mio. EUR oder 9 % deutlich überschritten. Durch den Aufbau des Anschlusskanals SF-Direkt, der eine schnellere Zusage an den Factoringnehmer ermöglicht, konnten affine Unternehmen in konstanter Anzahl für die S-Factoring GmbH gewonnen werden. Dieses Geschäftsfeld weist mit einem durchschnittlichen Factoringumsatz pro Kunde von unter 0,7 Mio EUR eine hohe Granularität auf. Insbesondere die Kunden im medizinischen Sektor weisen unterdurchschnittliche Umsatzgrößen aus.
Die Vermittlungen der Sparkassen blieben hinter den Erwartungen zurück – in den Sparkassen wird zinstragendes Geschäft höher priorisiert. Der Anteil stabilisiert sich auf 46 % der Anfragen, da die Kunden im medizinischen Bereich fast ausschließlich über diesen Kanal angebunden werden.
Der überwiegende Anteil der Neukunden wird frei im Markt akquiriert, wobei sich im sehr kleinteiligen Marktsegment der Podologen der schnittstellenbasierte Anschluss zu einer Praxisverwaltungssoftware ressourcenschonend auswirkt. Der gestiegene Factoringumsatz führt zu höheren Provisionszahlungen, die sonstigen Planungsparameter wurden erfüllt.
Das Jahresergebnis nach Risiko und vor Steuern lag um 768 TEUR über dem von sehr vorsichtigen und durch Unsicherheit geprägten Planergebnis nach Risiko und vor Steuern von 133 TEUR.
I. Ertragslage
Die bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikatoren für den Erfolg des Unternehmens sind die Factoringgebühr und die Zinseinnahmen (Umsatz). Absolut werden diese Größen durch das abgewickelte Volumen beeinflusst, die relativen Sätze stehen jedoch durch den zunehmenden Wettbewerb unter Druck.
Die Ertragslage der Gesellschaft ist durch einen absolut leichten Anstieg der Provisionseinnahmen um 68 TEUR bzw. 12,2 % geprägt, während die Zinseinnahmen mit 7.286 TEUR (VJ. 6.672) um 9,2 % deutlich zulegten. Sie stammen zu ca. 97 % aus Gebührenerlösen und ca. 3 % aus Factoringzinsen. Durchschnittlich betrugen im Standardsegment die Gebührenerlöse 1,84 % (VJ: 2,12 %). Der Factoringzinssatz ist variabel. Einfluss auf die Konditionengestaltung hat die Risikoklassifizierung auf Factoringnehmerebene. Ein zunehmender Trend hin zu einem All-in Modell mit höheren Factoringgebühren unter Wegfall zusätzlicher Finanzierungszinsen ist erkennbar.
Die größten Einzelpositionen aufwandsseitig bilden nach den Personalkosten (3.219 TEUR) mit ca. 58 % (VJ: 54 %), die Kosten für Kreditversicherungen (197 TEUR) mit ca. 4 % (VJ:4 %) sowie Kosten IT (267 TEUR) mit 5 % (VJ 7 %) ohne Zins-/ Provisionsaufwand und Steuern.
An die Kooperationspartner wurden laufende Vermittlungsprovisionen in Höhe von 422 TEUR ausgezahlt. Das entspricht einem Anteil von ca. 6 % an den vereinnahmten Factoringgebühren, was die Intensivierung der Nachfragen außerhalb der Sparkassen widerspiegelt.
Die Aufwendungen im Bereich Adressenausfallrisiko lagen mit 647 TEUR geringfügig über dem Niveau des Vorjahres von 600 TEUR.
Das Jahresergebnis nach Risiko und vor Steuern (vom Einkommen und Ertrag) in Höhe von 904 TEUR (Vorjahr 739 TEUR), als weiterer wesentlicher Leistungsfaktor, ist gestiegen und konnte die entstandenen Adressenausfallrisiken auffangen.
II. Finanzlage
Zur Finanzierung des Factoringgeschäftes standen zum Bilanzstichtag genügend Liquidität bzw. Kreditlinien zur Verfügung. Die Möglichkeit zur Beschaffung von zusätzlicher Liquidität ist, auch unter Berücksichtigung eines wachsenden Neugeschäftes, über die Kooperationssparkassen gegeben.
Grundsätzlich werden die angekauften Forderungen (kurzfristiger Bereich) weitgehend fristenkongruent über Kontokorrentkredite refinanziert. Insgesamt stehen der Gesellschaft zum Stichtag Kontokorrentkreditlinien in Höhe von 63.000 TEUR zzgl. 7.512 TUSD zur Verfügung.
Die Liquiditätssituation wird als gut eingeschätzt. Die Gesellschaft war und ist jederzeit in der Lage ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.
III. Vermögenslage
Die Bilanzstruktur ist im Wesentlichen durch die Forderungen aus dem Factoringgeschäft (44.031 TEUR) mit einem Anteil von ca. 92,6 % an der Bilanzsumme gekennzeichnet und kann für Factoringgesellschaften als typisch angesehen werden.
Den Forderungen aus dem Factoringgeschäft stehen neben dem Eigenkapital, in Höhe von 5.135 TEUR (ca. 10,8 % der Bilanzsumme), die kurzfristigen Kontokorrentfinanzierungen über Kooperationssparkassen (36.466 TEUR/ca. 76,7 %), die langfristigen Refinanzierungsdarlehen (2.000 TEUR/ca. 4,2 %) und die Einbehalte aus Factoringauszahlungen (712 TEUR/ca. 1,5 %) gegenüber.
Der Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme beträgt 10,9 % (Vorjahr 10,3 %). Damit verfügt die Gesellschaft über eine ausreichende langfristige Finanzierung ihres Vermögens.
Zur Stärkung der Eigenkapitalbasis besteht eine von den Gesellschaftern eingezahlte Kapitalrücklage in Höhe von 2.000 TEUR.
IV. Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage
Die wirtschaftliche Situation des Unternehmens wird durch die Geschäftsleitung als zufriedenstellend eingestuft. Das Jahresergebnis nach Risiko und vor Steuern lag mit 904 TEUR über den sehr vorsichtigen Planwerten von 133 TEUR, die Zahlungsfähigkeit war jederzeit gegeben.
C Konsolidierungskreis mit S-MeditEasy GmbH
Zum Aufbau des Geschäftsfeldes medizinisches Factoring wurde im Januar 2017 die SMeditEasy als 100%-ige Tochter der S-Factoring GmbH gegründet. Es handelt sich hierbei um eine Abrechnungsgesellschaft nach § 294 SGB V, die aufgrund der aktuellen Sozialgesetzgebung und des besonderen Schutzes von Patientendaten für die Abwicklung des Geschäftsfeldes medizinisches Factoring notwendig wurde. Alle abrechnungsrelevanten Daten werden von dieser erhoben.
Zum einen tritt die S-MeditEasy als Abrechnungsstelle im Sinne eines Rechenzentrums für die Heilhilfsberufe auf und erstellt Abrechnungen gegenüber den Kostenträgern (i.d.R. gesetzliche Krankenkassen), zum anderen werden Privatabrechnungen für Heilberufe abgerechnet. Die S-MeditEasy generiert hierbei Dienstleistungsgebühren. Insofern durch die Leistungserbringer eine Vorfinanzierung der Forderungen erfolgen soll, geschieht dies über die S-Factoring GmbH.
Im Jahre 2017 erfolgten die ersten Aufbauschritte in Personalunion mit der S-Factoring, im Jahr 2021 waren 5 Mitarbeiter für dieses Tochterunternehmen tätig. Ihre Aufgabe besteht neben der Prüfung und Abrechnung der durch unsere Kunden eingereichten Belege in der Anpassung und dem Testen der erworbenen Software. Interne Prozesse, insbesondere im Bereich Risiko, wurden von der S-Factoring adaptiert und den Belangen des Tochterunternehmens angepasst.
Im Jahr 2021 wurden 56 Kunden angebunden, was zu gestiegenen Umsatzeinnahmen geführt hat. Der Neukundenanbindungsprozess blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück, da der Gesundheitssektor sich fast vollständig auf die Pandemie ausgerichtet hat. Untersuchungen und Behandlungen fanden nicht statt und damit fehlte abrechnungsfähiger Umsatz. Das Thema Abrechnungsdienstleistung wurde zurückgestellt, bestehende Verträge durch Wegfall des Geschäftsmodells des Kunden nicht erfüllt. Der Vertriebskanal Sparkasse war im Berichtsjahr fast vollständig ausgefallen, da die Betreuungskapazitäten für andere Themen rund um die Pandemie eingesetzt wurden. Dies änderte sich erst wieder zum Ende des Jahres.
Für Krankenhäuser wurde in Verbindung mit einer renommierten Beratungsgesellschaft ein Produkt zur Vorfinanzierung von Abrechnungen gegenüber der gesetzlichen Krankenkasse entwickelt. Unterschriftsreife Verträge liegen auf Eis, da der Gesetzgeber massiv in die Krankenhausfinanzierung eingegriffen hat. Diese geschäftsverhindernden Maßnahmen werden wohl auch noch bin Ende 2022 anhalten.
In Summe stieg das Abrechnungsvolumen von 10 Mio. EUR (2020) auf 24 Mio. EUR (2021). Trotz dieser positiven Entwicklung ist die operative Wirtschaftlichkeit in 2021 noch nicht gegeben.
Die Kostenstruktur der S-MeditEasy wird geprägt durch Personal- und Sachkosten, wobei hier die Abschreibungen für die erworbene IT dominieren.
Die konsolidierten Umsätze betragen 7.306 TEUR, die Personalkosten betragen 3.458 TEUR (47,3 %) und die Verwaltungsaufwendungen 1.452 TEUR (19,9 %). Das Konzernergebnis nach Risiko und vor Steuern beträgt 907 TEUR (12,7 %).
Die konsolidierte Bilanzsumme beträgt 47.214 TEUR und wird geprägt durch Forderungen aus dem Factoringgeschäft in Höhe von 45.037 TEUR (95,4 %). Das immaterielle Anlagevermögen beträgt konsolidiert 118 TEUR (0,2 %). Da die S-MeditEasy ausschließlich über die Muttergesellschaft finanziert wird, ändert sich die Finanzierungsstruktur nur unwesentlich. Das konsolidierte Eigenkapital beträgt 3.636 TEUR (7,7 %). Das konsolidierte Jahresergebnis ist durch die Sparte Medizin nicht weiter belastet und stellt zufrieden, Eigenkapital und Liquidität stehen ausreichend zur Verfügung.
D Risiko – und Chancenbericht
I. Risikomanagementsystem
Die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft erfordert einen sachgerechten Umgang mit Risiken, der auch den Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk unter Bezug auf § 25a Kreditwesengesetz) gerecht wird. Dem dient ein integriertes Gesamtkonzept zur risikoorientierten Unternehmenssteuerung u.a. mit den Bausteinen Geschäftsstrategie, Risikostrategie, Risikotragfähigkeitskonzept, Jahreswirtschaftsplan und rollierende Planung. Zudem hat die Gesellschaft eine Interne Revision eingerichtet, die über ihre Prüfungsergebnisse die Geschäftsführung durch Prüfungsberichte und den jährlichen Gesamtbericht informiert.
Die Geschäfts- und Risikostrategie wird von der Geschäftsführung unter Beteiligung des Risikomanagers beschlossen und durch die Gesellschafterversammlung bestätigt.
Die Position des Risikomanagers wurde im Jahr 2021 neu besetzt, da der bisherige Funktionsträger dem Unternehmen als Leiter IT-Entwicklung zur Verfügung steht. Der neue Risikomanager verfügt über die notwendige theoretische und praktische Qualifikation. Die Gesellschaftervertreter sowie die Aufsicht wurden über den Wechsel informiert.
Aufbauend auf der Geschäftsstrategie wird im Rahmen der Risikostrategie ein Zielportfolio für alle Engagements im Neu- und Bestandsgeschäft definiert, nach dem die Risikotragfähigkeit der Gesellschaft gewährleistet ist. Ziel ist es, sämtliche Einzelengagements risikoadäquat zu akquirieren, zu bepreisen und zu überwachen.
Das Risikotragfähigkeitskonzept beinhaltet die Erkennung, Messung, Steuerung und das Reporting der wesentlichen Risiken. Ziel ist die laufende Deckung wesentlicher Risiken durch das vorhandene Risikodeckungskapital, was mittels permanenter Gegenüberstellung überwacht wird. Darüber hinaus finden unter Verwendung besonderer Parameter Stress-Tests zur Überprüfung des individuellen Gefährdungspotenzials der S-Factoring auch bezüglich außergewöhnlicher Gegebenheiten statt.
Zu den wesentlichen Risiken gehören im Jahr 2021 entsprechend der jährlichen Risikoinventur die Adressenausfallrisiken, die Liquiditätsrisiken und die operationellen Risiken.
Die notwendigen Informationen über die Risikosituation des Instituts erhalten die Geschäftsführung bzw. die Gesellschafterversammlung über die monatliche bzw. quartalsweise Risikoberichterstattung des Bereiches Unternehmenssteuerung.
1. Adressenausfallrisiko
Debitoren-Adressenausfallrisiken: Das Debitoren-Adressenausfallrisiko bezeichnet die Gefahr, dass Factoringforderungen vom Hauptschuldner, dem Debitor, wegen Zahlungsunfähigkeit nicht beglichen werden. Das Risiko wird hauptsächlich von der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Debitoren beeinflusst, die anhand von wirtschaftlichen Unterlagen, von Informationen Dritter und anhand des Zahlverhaltens beobachtet wird und Gegenstand eines Risikoklassifizierungsverfahren sind. Das Risiko wird durch die Vergabe von Debitorenlimiten begrenzt. Zur Risikobegrenzung werden die Forderungen gegen Ausfall versichert. Die SFactoring arbeitet mit 3 Warenkreditversicherungen zusammen.
Factoringnehmer-Adressenausfallrisiken: Das Factoringnehmer-Adressenausfallrisiko bezeichnet die Gefahr der Zahlungsunfähigkeit der Vertragspartner, mit denen der Factor einen Factoringrahmenvertrag abgeschlossen hat. Betroffen sind Zins- und Entgeltforderungen des Factors sowie Rückforderungen auf bevorschusste Debitorenforderungen, soweit diese Debitorenforderungen keinen rechtlichen Bestand haben (Veritätsrisiken). Das Risiko ist von factoringspezifischen Merkmalen und von der Bonität der Factoringnehmer abhängig. Die Risikominimierung erfolgt durch die Einholung von Veritätsnachweisen, durch Außenprüfungen und durchlaufende Engagementüberwachungen einschließlich der Beurteilung der wirtschaftlichen Verhältnisse der Factoringnehmer im Rahmen eines Risikoklassifizierungsverfahrens. Das Risiko wird durch die Vergabe von Factoringnehmerrahmen begrenzt. Die eingesetzten Risikomodelle für Adressenausfallrisiken sind Teil des jährlichen Backtestings. Zur Risikobegrenzung dient im Regelfall eine Ansparung auf einem abgetretenen Sicherheitenkonto, dessen Höhe sich nach dem individuellen Risiko des Factoringnehmers orientiert. Zur zusätzlichen Abschirmung des Veritätsrisikos wurde im Jahr 2018 in begrenztem Umfang eine Versicherung abgeschlossen.
Im Jahre 2020 traten Fälle der Nichtweiterleitung von Direktzahlungen der Debitoren durch den Factoringnehmer auf. Risiken hieraus sind in die Jahresabschlussbewertung eingeflossen.
2. Liquiditätsrisiko
Liquiditätsrisiken: Das Liquiditätsrisiko bezeichnet das Risiko, dass die S-Factoring GmbH nicht in der Lage sein wird, ihren Zahlungsverpflichtungen ordnungsgemäß, fristgerecht, kosteneffektiv und im vollen Umfang zu entsprechen, so dass finanzielle Verluste entstehen oder vorhandene Chancen nicht genutzt werden. Das Risiko wird mittels Liquiditätsplanung im Rahmen der rollierenden Planung minimiert.
Es bestehen Schwellenwerte in der Auslastung der Kreditlinien, die Handlungsverpflichtungen der Geschäftsleitung auslösen.
3. Operationelle Risiken
Operationelle Risiken: Unter diesem Begriff werden Risiken verstanden, die im laufenden Betrieb durch interne oder externe Störungen, fehlerhafte Abläufe oder ungenügende Kontrollen auftreten können. Daneben hat das Institut als factoringspezifische operationelle Risiken die Nichtdurchsetzbarkeit von Entschädigungsforderungen gegen die Warenkreditversicherer und durch unredliches Mandantenverhalten verursachte Schadensfälle (u.a. Luftrechnungen und Veruntreuung von Vermögenswerten) definiert. Durch festgelegte interne Arbeitsabläufe und Kontrollmechanismen bzw. die Definition von Leistungsparametern mit externen Geschäftsbesorgern wird dieses Risiko minimiert. Zur Identifikation der operationellen Risiken führt das Institut eine Schadensfalldatenbank. Die Quantifizierung der operationellen Risiken erfolgt in Anlehnung an den Basisindikatoransatz.
4. Risikotragfähigkeit
Die Risikotragfähigkeit war für die Gesellschaft im gesamten Geschäftsjahr 2021 gegeben. Zum 31. Dezember 2021 stellt sich die Gesamtrisikoposition wie folgt dar:
Limit | Auslastung | ||
TEUR | TEUR | % | |
Adressenausfallrisiken (Debitoren) | 1.635 | 918 | 56 |
Adressenausfallrisiken (Factoringnehmer) | 4.488 | 2.519 | 56 |
Operationelle Risiken | 1.294 | 726 | 56 |
Die Risikokosten lagen 2021 unterhalb der Erwartungen und bestätigten die Wirksamkeit der Risikosteuerungsinstrumente. Zum Bilanzstichtag bestehen Einzelwertberichtigungen in Höhe von 700 TEUR (VJ: 666 TEUR).
II. Risiken und Chancen
Ein wesentliches Risiko für die Entwicklung der S-Factoring GmbH ist das Adressenausfallrisiko.
Zur Nutzung von Kostendegressionseffekten ist weiterhin vorgesehen, größere Abschnitte im Factoringgeschäft hereinzunehmen. Diese „Klumpenrisiken“ erhöhen das Adressenausfallrisiko überproportional, so dass in diesen Fällen erhöhte Anforderungen an die Bonität des Schuldners gestellt werden. In diesen Fällen sind zeitnahe und aussagefähige Unternehmensinformationen und ein abgestuftes Betreuungskonzept unumgänglich. Insofern die im Markt durchsetzbaren Factoringgebühren Kosten und Risiken nicht adäquat decken, wird jedoch weiterhin auf diese Abschnitte verzichtet.
Der Markt bietet Factoringgeschäft eher im kleinvolumigen Bereich, was sich durch die Granularität auf das Adressenausfallrisiko entlastend auswirkt.
Das im Jahre 2018 gestartete Geschäftsfeld Medizinisches Factoring wird die Granularität weiter erhöhen. Die hier angeschlossenen Factoringnehmer verfügen geschäftstypisch über ein kleinteiliges Forderungsportfolio.
Ein weiteres wesentliches Risiko stellt die Renditeentwicklung in der Bankenbranche dar. Zum einen stehen die Konditionen der Kreditvergabe stark unter Druck. Zum anderen werden Kredite an Schuldnerbonitäten vergeben, die in der Vergangenheit unversorgt geblieben sind. Beide Faktoren können dazu führen, dass die S-Factoring Kunden verliert, bzw. potenzielle Neukunden alternative Finanzierungsformen wählen.
Da die gesamte Factoringbranche diesem Trend unterliegt, nimmt der Druck auf die Preise weiter zu, was sich in der Margenentwicklung 2021 weiterhin zeigt.
Hinzu gekommen ist im Jahr 2021 weiterhin die Versorgung des Mittelstandes über öffentliche Förderprogramme im Rahmen der Pandemie. Die darüber sichergestellt Liquiditätsversorgung bremst die Nachfrage nach dem Produkt Factoring, die Vertriebskapazitäten der Verbundpartners Sparkasse sind in der Mittelvergabe gebunden und lassen wenig Raum für alternative Finanzierungsformen. Offen bleiben anstehende Rückzahlungen dieser Fördermittel. Hieraus könnten sich neue Geschäftsansätze ergeben.
Mittels regelmäßiger Jahresgespräche mit den Factoringkunden und den Kooperationspartnern wird versucht diesen Trend abzufedern bzw. aufzunehmen. Aufgrund der vorhandenen detaillierten Risikosysteme besteht die Chance, Grenzbonitäten zu finanzieren, die außerhalb der Risikostrategie unserer Verbundpartner liegen.
Die Einbindung in die Sparkassenorganisation bietet hohe Vertriebspotentiale. Bisher bestehen direkt oder indirekt Kontakte zu ca. 30 % aller Sparkassen. In Vorstandsgesprächen ist die Geschäftsleitung der S-Factoring aktiv, zusätzliche Sparkassen zu gewinnen. Im Sparkassenverbund existieren zwei weitere Factoringgesellschaften. Als Anbieter im eher kleinvolumigen Geschäft mit breiteren Produkt- und Vertriebsansätzen verfügt die S-Factoring über Alleinstellungsmerkmale, die ebenso einen arbeitsteiligen Auftritt zu anderen Factoringanbietern erlaubt. Das Medizinische Factoring ist ein weiteres Alleinstellungsmerkmal in der Organisation, was zu Akquisitionsgesprächen mit Sparkassen führt, die bisher verschlossen geblieben sind.
Der Vertriebskanal (SF-Direkt) ist inzwischen etabliert. Ziel war der eigenständige Vertragsabschluss des Vermittlers (Sparkasse) über eine Internetplattform. Der Eigenvertrieb der SFactoring nutzt diesen Kanal erfolgreich. Dies hat den Anschluss kleinerer Factoringrahmen zur Folge, was sich positiv auf die durchschnittliche Factoringgebühr wie auch auf die Granularität des Portfolios auswirkt. Die Sparkassen nutzen diesen Weg vordringlich als Vorprüfungsinstrument mit anschließender Überleitung.
III. Gesamtbetrachtung Risiko- und Chancensituation
Die Risikomanagementverfahren der S-Factoring sind etabliert. Sie haben auch im Berichtsjahr das Unternehmen in die Lage versetzt, angemessene Maßnahmen zur Risikosteuerung umzusetzen. Die Risikotragfähigkeit war zu jedem Zeitpunkt gegeben.
Die Geschäftsführung ist zuversichtlich, dass mit diesen Instrumenten die aktuelle Risikosituation erfolgreich gesteuert werden kann. Die Risikotragfähigkeit ist in allen Szenarien auch für 2022 gegeben.
IV. Nachhaltigkeit
Die S-Factoring ist sich ihrer Verantwortung zum nachhaltigen Handeln bewusst und gestaltet Geschäftsabläufe aktiv unter Berücksichtigung der ESG-Risiken zur Nachhaltigkeit. Es wurde ein Nachhaltigkeitsbeauftragter eingesetzt. Zudem werden im Rahmen der jährlichen Risikoinventur Einflüsse und Auswirkungen durch die Nachhaltigkeitsrisiken auf bestehende Risikoarten der S-Factoring überprüft und entsprechende risikominimierende Maßnahmen abgeleitet. Es wird darauf geachtet, dass nur Kundenbeziehungen eingegangen werden, bei denen keinerlei Zweifel an der Ordnungsmäßigkeit, Seriosität und Menschlichkeit des Geschäftszwecks bestehen.
Die Wertschätzung gegenüber der Belegschaft wird durch faire Arbeits- und Entlohnungsbedingungen, dem Angebot an regelmäßigen Schulungen und einem respektvollen Miteinander innerhalb des Unternehmens sichergestellt. Die Schonung der Ressourcen ist im täglich Doing dahingehend verankert, dass möglichst viele Arbeitsschritte digitalisiert sind, Meetings per Videokonferenz abgehalten werden, die Möglichkeit zum HomeOffice besteht und bei Dienstwagen vermehrt auf Elektromobilität gesetzt wird. Die S-Factoring sieht sich für die zukünftig anstehenden Herausforderungen zur Nachhaltigkeit gerüstet und ist fest entschlossen, diese erfolgreich zu meistern.
E Prognosebericht
I. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
1. Euroraum
Laut der Kieler Konjunkturprognose aus dem Frühjahr 2022 hat die Wirtschaftsleistung im Euroraum zuletzt erstmals wieder ihr Vor-Corona-Niveau erreicht. Die konsumbezogene Mobilität war ungeachtet der hohen Infektionszahlen seit Jahresbeginn nur wenig beeinträchtigt, und Frühindikatoren zur Zuversicht von Unternehmen und Verbrauchern zeigten bis zum Februar eine gute Stimmung an. Somit waren im Jahresverlauf eigentlich kräftige Zuwächse der wirtschaftlichen Aktivität und eine vollständige Erholung von den Belastungen der Corona-Pandemie prognostiziert.
Vor allem im ersten Halbjahr 2022 behindern die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine jedoch die Konjunktur. Die Wirtschaftstätigkeit wird insbesondere über den Kanal hoher Energiepreise gedämpft, wodurch heimische Kaufkraft abgezogen wird. Wenngleich Russland und die Ukraine als Absatzmärkte vielerorts nur von nachgeordneter Bedeutung sind, dürfte die wirtschaftliche Aktivität auch durch gestörte Lieferketten, weniger Handelstätigkeit und die stark gestiegene Unsicherheit beeinträchtigt werden.
Für das zweite Halbjahr und das kommende Jahr erwartet das Kieler Institut für Wirtschaft wieder eine kräftigere Konjunktur. Insgesamt dürfte das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2022 um 2,8 Prozent zulegen, gefolgt von 3,1 Prozent (2023). Die Verbraucherpreise steigen im laufenden Jahr mit voraussichtlich 5,5 Prozent so stark wie nie zuvor seit Bestehen der Währungsunion. Im Folgejahr dürfte die Teuerung mit 3,1 Prozent erneut klar oberhalb des Inflationsziels liegen.
2. Wirtschaft in Deutschland
Die deutsche Konjunktur wurde im Winterhalbjahr 2021/2022 durch zwei weitere Corona-Wellen belastet. Allerdings waren die wirtschaftlichen Folgen deutlich geringer als noch in den vorangegangenen Wellen.
Zwar brach die Wirtschaftsleistung am Jahresende 2021 in den konsumnahen Dienstleistungsbereichen ähnlich stark ein. Die Umsätze konnten sich jedoch bereits im Januar 2022, und damit deutlich früher als noch ein Jahr zuvor, erholen. Daher standen die Chancen zunächst gut, dass die deutsche Wirtschaft mit einem kräftigen Auftakt in das Jahr startet. Dazu trug auch die deutsche Industrie bei, die den Wachstumskurs, den sie im vierten Quartal 2021 nach einer längeren Durststrecke eingeschlagen hatte, bis in den Februar fortsetzen konnte.
Die Eskalation des russisch-ukrainischen Konflikts und der Ausbruch des Krieges am 24. Februar änderte die wirtschaftliche Lage auch in Deutschland. Erstens sind die Weltmarktpreise vieler Rohstoffe drastisch gestiegen. Anders als erwartet ist die Inflationsrate seit Jahresbeginn nicht zurückgegangen. Vielmehr haben die Verbraucherpreise und insbesondere die Preise für Energie und Nahrungsmittel weiter mit kräftigen Raten zugelegt. Dies reduziert die Kaufkraft vieler Haushalte und dämpft die Erholung der Konsumkonjunktur. Zweitens wurden gegen Russland eine Reihe von Sanktionen beschlossen, die unter anderem den Warenhandel und damit die Produktion und das Exportgeschäft deutscher Unternehmen beeinträchtigen dürften. Drittens kommt es aufgrund des Krieges zu Produktionsausfällen in der Ukraine. Damit dürften sich die Lieferengpässe bei der Beschaffung von Vorprodukten verschärfen und die Erholung der industriellen Wertschöpfung in Deutschland weiter schleppend verlaufen. Viertens hat die Unsicherheit deutlich zugenommen, da die Dauer und der Ausgang des Krieges sowie die weitere Entwicklung der Sanktionen gegen Russland schwer abzuschätzen sind. Dies schlägt sich nicht zuletzt in der hohen Volatilität der aktuellen und erwarteten Börsenpreise für Energieträger nieder, was die Ausgabebereitschaft von Unternehmen und Haushalten für Investitionen und langlebige Konsumgüter zusätzlich belasten dürfte.
Nach den Ausführungen des ifo Instituts München in der Konjunkturprognose Frühjahr 2022 wird das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2022 nur noch um 3,1 % (in 2023 um 3,3 %) und damit spürbar weniger als erwartet wachsen. Die Verbraucherpreise werden in diesem Jahr um 5,1 % steigen. Im kommenden Jahr wird sich die Inflationsrate zwar wieder verlangsamen, aber mit etwa 2 % immer noch deutlich höher sein als in den Jahren vor der Coronakrise.
II. Nachfrage und Wettbewerb
Eine weitere Verschärfung der aufsichtsrechtlichen Anforderungen sowie eine zusätzliche Belastung der Kredit- und Finanzdienstleistungsinstitute sind auch für das Geschäftsjahr 2022 zu erwarten. Stichworte hier sind Basel VI, die neuen MaRisk, BAIT und ZAIT.
Neben Verschärfungen verschiedener Gesetze zu Kreditinstitutsregulierungen, gibt es Änderungen in den Bereichen Auslagerungen, Geldwäsche und Rechnungslegung, die im Jahr 2022 weiter vertieft werden.
Die Veränderungen in der Weltwirtschaft wie auch die weiteren Folgen der Pandemie beinhalten Chancen wie Risiken.
Im Kooperationskanal Sparkasse sind Veränderungen in der Risikoneigung festzustellen, die vor allem aus der Verunsicherung heraus resultieren. Es werden mehr Anfragen vermittelt, die jedoch intensiv auf Bonität – sowohl auf der Factoringnehmer- wie auch auf der Debitorenseite – geprüft werden müssen. Mögliche Auswirkungen aus der Krise gilt es zu adaptieren.
Die im Rahmen der Corona-Krise ausgereichten Fördermittel stehen nun schrittweise zur Rückzahlung an. Dies birgt bei liquiditätsbelasteten Unternehmen Vertriebschancen, die die Sparkassen derzeit weniger aus eigenen Kreditmitteln decken möchten.
Die S-Factoring koppelt ihre Engagemententscheidung an die Bewertung der Forderungen bzw. Zahlungsfähigkeit der Debitoren und bietet damit dem Sparkassen-Verbund ein weiterhin interessantes Geschäftsfeld. Aufgrund der factoringtypischen Risikobeurteilung rechnet die Geschäftsführung mit einer steigenden Nachfrage von Kooperationssparkassen für die Produkte der S-Factoring. Ziel ist es, auch Sparkassen, die bisher ausschließlich Interesse für die medizinische Sparte gezeigt haben auch für das gewerbliche Factoring zu gewinnen.
Einen Teil ihrer Kunden akquiriert die S-Factoring frei im Markt. Insbesondere die sichere Versorgung mit Liquidität unabhängig von den Kreditinstituten, das Bewertungs-Knowhow von debitorischen Adressenausfallrisiken und die ratingspezifischen Effekte des Factorings sind laut einer Studie der Universität Köln die wesentlichsten Treiber für die Kaufentscheidung.
Der nachhaltige Trend von nahezu allen wesentlichen Marktteilnehmern im eigenen Produktportfolio das Retailgeschäft zu integrieren, führt zum Anstieg des Wettbewerbs. Nach wie vor ist der Wettbewerb im Retailgeschäft aufgrund der Marktzugangsbeschränkungen durch den Vertriebsaufwand je Abschluss auf relativ niedrigem Niveau. Vorteile besitzen Factoringgesellschaften, welche guten Zugang zum Point of Sale von Präsenzbanken haben. Hier setzt strategisch unser Vertriebsweg SF-Direkt an. Eine Etablierung von Vertriebswegen außerhalb des Point of Sale von Präsenzbanken bleibt abzuwarten.
Trotz des sich verändernden Marktumfeldes ist eine Entspannung beim Margendruck bisher nicht zu erkennen.
III. Elemente der Mehrjahresplanung
Die Konjunkturprognosen entsprechen den Einschätzungen und den Beobachtungen der Geschäftsleitung der S-Factoring GmbH und finden sich im Jahreswirtschaftsplan 2022 bis 2025 wieder.
Das Coronavirus (SARS-CoV-2) ist in den Prognosen abgebildet, der weitere Pandemieverlauf unterliegt jedoch einer hohen Ungewissheit.
Der Ukrainekrieg und dessen Auswirkungen fanden durch den Eintritt der Ereignisse keinen Einfluss auf die Planung. Eine direkte Auswirkung ist nicht zu erwarten, da die S-Factoring fast ausschließlich nationale Forderungen ankauft und in den Krisengebieten nicht investiert ist. Die mittelbaren Auswirkungen auf die Factoringnehmer, die sich vor allem durch die gestörten Lieferketten geprägt sein werden, bleiben abzuwarten. Dies ist Element der Bonitätsprüfung und -überwachung.
Der Zeitpunkt für eine Konjunkturerholung kann sich weiter verschieben. Ebenso besteht große Unsicherheit, ob und wann es zu einer weiteren Insolvenzwelle kommen wird. Die Stückzahlen der Insolvenzanmeldungen befinden sich auf historisch niedrigem Niveau. Das Volumen der Kreditausfälle hat den höchsten Stand seit der Wirtschaftskrise erreicht.
Von daher ist die weitere Entwicklung der Unternehmensgruppe mit Unsicherheit belegt, die Planungen für die Jahre 2022 bis 2025 sehen eher eine Seitwärtsbewegung vor. In der Umsatzplanung ist die Einbindung von Krankenhäusern enthalten, die sich in 2022 aufgrund des Eingriffs der Politik weiter verzögern wird. Zumindest ertragsseitig werden wir versuchen dies zu kompensieren.
Gleichwohl gehe ich weiterhin davon aus, dass aufgrund der Stabilität des Unternehmens in Eigenkapital, Rentabilität und Liquidität sowie die vorhandenen Risikosysteme eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Unternehmensgruppe eintreten wird.
Die Prognoseaussagen für das Jahr 2021 zu Eigenkapital, Rentabilität und Liquidität sind übererfüllt worden.
Mit der Gründung der Tochtergesellschaft S-MeditEasy im Jahre 2017 wurde der Aufbau der Sparte des Medizinischen Factorings möglich. Dies dient der weiteren Verbreiterung des Produktangebotes und der Stabilisierung des Absatzmarktes. In den Vertriebsgesprächen mit den Sparkassen erweist sich die S-MeditEasy als Abgrenzungskriterium gegenüber den Mitbewerbern aus der Organisation. 21 Sparkassen (31 %) konnten hierüber als Vertriebspartner hinzugewonnen werden. Ziel ist es nun, diese auch für das gewerbliche Factoring zu gewinnen.
Durch die Kündigung des IT-Mitarbeiters in einem angespannten Arbeitsmarkt sowie eine zunehmende wechselseitige IT-Nutzung im Unternehmensverbund wurde Ende 2021 die Verantwortlichkeit für die IT in die Abteilung IT-Betreuung der S-Factoring verlegt. Hierzu wurden die IT-Systeme der S-MeditEasy an eine Leasinggesellschaft verkauft und dann an die S-Factoring verleast. Von hier findet nun der Support statt. Die Leistungen werden dem Tochterunternehmen in Rechnung gestellt.
Für das medizinische Factoring wird im Jahr 2022 mit dem Erreichen des Break-even Punktes gerechnet.
IV. Wesentliche strategische Einflüsse
Die strukturierte Erkennung von Risikopositionen im Portfolio ist für die S-Factoring aufgrund ihres Geschäftsmodells essenziell. Der Bereich Controlling/Risiko wurde im Jahr 2021 inhaltlich weiterentwickelt. Ziel bleibt der Ausbau von qualitativ hochwertigen Risikomodellen und einer effektiven Risikofrüherkennung mit entsprechenden Steuerungsmechanismen.
V. Gesamtaussage zur künftigen Entwicklung
Die S-Factoring erwartet durch die anhaltende Coronakrise und den Ukrainekrieg für 2022 eine instabile konjunkturelle Entwicklung. Die Auswirkungen auf Umsätze und Erträge der SFactoring sind derzeit nur mit Unsicherheit absehbar, bürgen jedoch mehr Chancen als Risiken. Die Geschäftsführung geht für das Geschäftsjahr 2022 von einer geordneten Liquiditätssituation aus, die die weitere Entwicklung der S-Factoring in den Folgejahren sicherstellt.
Volumeninduziert werden die Factoringgebühren und Zinsen steigen, jedoch marktseitig unter Druck stehen. Der kalkulierte Risikoaufwand spiegelt die unsichere konjunkturelle Entwicklung wider. Insgesamt erwartet die Geschäftsführung der S-Factoring für das Geschäftsjahr 2022 ein positives Jahresergebnis nach Risiko und vor Steuern.
Leipzig, 2. Mai 2022
Geschäftsführung
Konzernbilanz zum 31.12.2021
AKTIVA
31.12.2021 | 31.12.2020 | |||
Euro | Euro | Euro | Euro | |
1. Forderungen an Kreditinstitute | ||||
täglich fällig | 1.733.698,40 | 883.336,45 | ||
2. Forderungen an Kunden | 45.036.745,29 | 41.832.854,84 | ||
3. Anteile an verbundenen Unternehmen | 100.000,00 | 100.000,00 | ||
4. Immaterielle Anlagewerte | ||||
a) Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 111.041,00 | 648.273,00 | ||
b) Geschäfts- oder Firmenwert | 7.160,42 | 14.320,80 | ||
c) Geleistete Anzahlungen | 0,00 | 118.201,42 | 0,00 | 662.593,80 |
5. Sachanlagen | 116.865,50 | 145.004,50 | ||
6. Sonstige Vermögensgegenstände | 14.759,74 | 14.858,80 | ||
7. Rechnungsabgrenzungsposten | 94.094,71 | 82.936,27 | ||
47.214.365,06 | 43.721.584,66 | |||
PASSIVA |
||||
31.12.2021 | 31.12.2020 | |||
Euro | Euro | Euro | Euro | |
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | ||||
a) täglich fällig | 36.466.277,60 | 34.578.156,95 | ||
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist | 2.000.000,00 | 38.466.277,60 | 2.000.000,00 | 36.578.156,95 |
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden | ||||
a) davon an Finanzdienstleistungsinstitute | 0,00 | 0,00 | ||
b) andere Verbindlichkeiten | ||||
ba) täglich fällig | 3.177.572,84 | 2.369.312,87 | ||
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist | 711.627,60 | 635.257,45 | ||
3.889.200,44 | 3.889.200,44 | 3.004.570,32 | 3.004.570,32 | |
3. Sonstige Verbindlichkeiten | 705.807,15 | 528.276,02 | ||
4. Rückstellungen | ||||
a) Steuerrückstellungen | 99.260,38 | 46.036,58 | ||
b) andere Rückstellungen | 418.158,58 | 517.418,96 | 420.805,36 | 466.841,94 |
5. Eigenkapital | ||||
a) gezeichnetes Kapital | 200.000,00 | 200.000,00 | ||
b) Kapitalrücklage | 2.000.000,00 | 2.000.000,00 | ||
c) Gewinnrücklagen | ||||
ca) andere Gewinnrücklagen | 1.450.827,60 | 1.450.827,60 | ||
d) Bilanzverlust | -15.166,69 | 3.635.660,91 | -507.088,17 | 3.143.739,43 |
47.214.365,06 | 43.721.584,66 |
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
2021 | 2020 | |||||
Euro | Euro | Euro | Euro | Euro | Euro | |
1. Zinserträge aus Kredit und Geldmarktgeschäften | 7.305.899,65 | 6.646.625,44 | ||||
2. Zinsaufwendungen | 514.583,25 | 6.791.316,40 | 572.540,89 | 6.074.084,55 | ||
3. Provisionserträge | 625.697,56 | 558.174,08 | ||||
4. Provisionsaufwendungen | 1.129.222,21 | -503.524,65 | 974.481,56 | -416.307,48 | ||
5. Sonstige betriebliche Erträge | 496.176,24 | 131.520,44 | ||||
6. Allgmeine Verwaltungsaufwendungen | ||||||
a) Personalaufwand | ||||||
aa) Löhne und Gehälter | 2.762.541,66 | 2.622.063,23 | ||||
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung | 695.639,79 | 3.458.181,45 | 603.769,86 | 3.225.833,09 | ||
darunter: | ||||||
für Altersversorgung: 119.259,47 Euro (Vorjahr: 126.254,96 Euro) | ||||||
b) andere Verwaltungsaufwendungen | 1.452.068,17 | 4.910.249,62 | 1.502.212,29 | 4.728.045,38 | ||
7. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen | 287.756,18 | 345.295,03 | ||||
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen | 31.607,74 | 17.277,82 | ||||
9. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft | 646.612,60 | 599.810,79 | ||||
10. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit | 907.741,85 | 98.868,49 | ||||
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 413.102,37 | 331.138,50 | ||||
12. Sonstige Steuern | 2.718,00 | 2.530,31 | ||||
13. Konzernjahresfehlbetrag | 491.921,48 | -234.800,32 | ||||
14. Verlustvortrag aus dem Vorjahr | -507.088,17 | -193.906,95 | ||||
15. Einstellungen in Gewinnrücklagen | ||||||
a) in andere Gewinnrücklagen | 0,00 | 78.380,90 | ||||
16. Konzernbilanzverlust | -15.166,69 | -507.088,17 |
Zusammengefasster Konzernanhang
Inhaltsübersicht
I. Abgrenzung des Konsolidierungskreises
II. Konsolidierungsgrundsätze
III. Grundlagen des Konzernabschlusses, Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
IV. Erläuterungen zur Konzernbilanz
V. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
VI. Sonstige Angaben
VII. Nachtragsbericht
Anlagen Entwicklung des Anlagevermögens
I. Abgrenzung des Konsolidierungskreises
1. Tochterunternehmen
Der Konzern besteht zum 31.12.2021 aus der S-Factoring GmbH (HRB 22404, Amtsgericht Leipzig) als Mutternunternehmen und der unter deren einheitlicher Leitung stehenden und im Mehrheitsbesitz befindlichen Tochtergesellschaft S-MeditEasy GmbH (HRB 33358, Amtsgericht Leipzig).
Gemäß § 294 abs. 1 HGB wird die S-Factoring GmbH als Mutternunternehmen und die S-MeditEasy GmbH als Tochterunternehmen in den Konzernabschluss einbezogen.
2. Beteiligungen
Für die nachfolgend aufgeführte Beteiligung wurde auf die Einbeziehung in den Konzernabschluss gemäß § 296 Abs. 2 HGB verzichtet. Die Beteiligung ist aufgrund ihrer Größe für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von untergeordneter Bedeutung.
S-Factoring Handels GmbH
Anteil am Kapital (unmittelbar): | 100,0 % | |
Bilanzsumme zum 31.12.2020: | TEUR | 100 |
Umsatzerlöse 2020: | TEUR | 0 |
Jahresergebnis 2020: | TEUR | -3 |
II. Konsolidierungsgrundsätze
1. Allgemeine Angaben
Der Konzernabschluss ist auf den Stichtag des Jahresabschlusses der S-Factoring GmbH zum 31. Dezember 2021 nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt. Die Jahresabschlüsse aller zum Konsolidierungskreis gehörenden Unternehmen sind ebenfalls zum 31. Dezember 2021 aufgestellt.
Die Finanzinformationen der in den Konzern einbezogenen Teilbereiche sind einheitlich nach den für den Jahresabschluss der S-Factoring GmbH anwendbaren Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt.
Auf Ebene der Einzelabschlüsse wurden ermittelte aktive und passive latente Steuern saldiert. Ein verbleibender aktivischer Unterschiedsbetrag wurde gemäß dem Wahlrecht nicht ausgewiesen. Ebenfalls wurden keine aktiven latenten Steuern auf die Anpassungen auf die konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden vorgenommen, soweit diese von einem Aktivüberhang gedeckt waren. Latente Steuern auf Konsolidierungsmaßnahmen ergaben sich nicht.
Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgt unter Annahme der Unternehmensfortführung (§ 252 Abs. 1 Nr. 2 HGB).
2. Kapitalkonsolidierung und kapitalkonsolidierungsähnliche Verfahren
Die Kapitalkonsolidierung der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen erfolgt nach der Neubewertungsmethode. Dabei werden die Beteiligungsbuchwerte des Mutterunternehmens mit dem zum Zeitpunkt ihres Erwerbs vollständig neubewerteten Eigenkapital des Tochterunternehmens aufgerechnet. Ein etwaiger Goodwill wird hierbei lediglich für den Anteil des Mutterunternehmens berücksichtigt.
Die zum 5. Januar 2017 gegründete S-MeditEasy GmbH wurde zum 1. Januar 2018 erstmals in den Konzernabschluss einbezogen. Für insgesamt TEUR 500, wovon TEUR 250 zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung eingefordert und eingezahlt waren, wurde ein Anteil am Stammkapital von 100 % erworben. Hierbei wurden weder stille Reserven noch stillen Lasten aufgedeckt. Aus dem Erwerb resultiert ein Geschäfts- und Firmenwert in Höhe von TEUR 36 welcher über die Laufzeit von fünf Jahren linear abgeschrieben wird. Die Umsatzerlöse für das Jahr 2021 betrugen TEUR 502 (Vorjahr: TEUR 198). Das Ergebnis betrug für das Jahr 2021
TEUR 12 (Vorjahr: TEUR -634).
3. Schulden-, Aufwands- und Ertragskonsolidierung
Im Rahmen der Schuldenkonsolidierung werden alle Forderungen, Rückstellungen und Verbindlichkeiten zwischen den konsolidierten Unternehmen gegeneinander aufgerechnet.
Alle Umsatzerlöse und andere Erträge zwischen den konsolidierten Unternehmen werden im Rahmen der Aufwands- und Ertragskonsolidierung mit den entsprechenden Aufwendungen verrechnet. Zwischengewinne, die aus Lieferungen zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen beruhen, lagen nicht vor.
III. Grundlagen des Konzernabschlusses, Bilanzierungs und Bewertungsmethoden
1. Grundlagen
Der Konzernabschluss der S-Factoring GmbH wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB) und den ergänzenden Vorschriften der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute (RechKredV) aufgestellt.
2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Im Einzelnen erfolgen Bilanzierung und Bewertung nach den folgenden Grundsätzen:
Bilanzposten | Bilanzierung und Bewertung |
Forderungen an Kreditinstitute | zum Nennbetrag |
Forderungen an Kunden | zum Nominalwert abzüglich erforderlicher Einzelwertberichtigungen. Für alle erkennbaren Risiken wurden in angemessenem Umfang Einzelwertberichtigungen gebildet. Darüber hinaus wurde dem latenten Kreditrisiko durch die |
Bildung einer Pauschalwertberichtigung in Höhe von 2 % des risikobehafteten Kreditvolumens Rechnung getragen. | |
Anteile an verbundenen Unternehmen | In Höhe der Einlage nach dem Anschaffungswertprinzip |
Bilanzposten | Bilanzierung und Bewertung |
Immaterielle Anlagewerte | zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger linearer Abschreibungen entsprechend betriebsindividueller Nutzungsdauer zwischen zwei und fünf Jahren. |
Der Geschäfts- und Firmenwert aus dem Erwerb der S-MeditEasy GmbH, in Höhe von TEUR 36 wird linear über die Nutzungsdauer von fünf Jahren abgeschrieben. Der Restbuchwert beträgt TEUR 14. Die Nutzungsdauer entspricht den zum Zeitpunkt des Erwerbs geltenden gesetzlichen Regelungen. | |
Sachanlagen | zu Anschaffungs oder Herstellungskosten und, soweit abnutzbar, unter Berücksichtigung planmäßiger Abschreibungen entsprechend betriebsindividueller Nutzungsdauer zwischen drei und dreizehn Jahren. |
Sämtliche Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden grundsätzlich linear abgeschrieben. | |
Vermögensgegenstände von geringem Wert bis | |
EUR 800,00 netto werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben. | |
Für Vermögensgegenstände, die in den Jahren 2015 bis 2018 erworben wurden und Anschaffungskosten zwischen Euro 250,00 (bis 31.12.2017 Euro 150,00) und Euro 1.000,00 aufweisen, wurden Sammelposten gebildet und jeweils linear über 5 Jahre abgeschrieben. | |
Verbindlichkeiten | zu Erfüllungsbeträgen |
Bilanzposten | Bilanzierung und Bewertung |
Rückstellungen | nach den Grundsätzen vernünftiger kaufmännischer Beurteilung in Höhe der voraussichtlichen Inanspruchnahme. Alle bekannten Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten werden berücksichtigt. Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden gemäß § 253 Abs. 2 HGB mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechendem durchschnittlichen Marktzinssatz der letzten sieben Jahre abgezinst. |
Eigenkapital | zum Nennbetrag |
Allen am Bilanzstichtag bestehenden Risiken, soweit sie bis zur Aufstellung des Jahresabschlusses erkennbar waren, ist durch Bildung ausreichender Rückstellungen und Wertberichtigungen Rechnung getragen.
Auf Fremdwährung lautende Forderungen und Verbindlichkeiten wurden zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Die Umrechnung im Rahmen der Zugangsbewertung erfolgt zum jeweiligen Referenzkurs der Europäischen Zentralbank.
3. Kapitalverhältnisse
Anteilseigner der S-Factoring GmbH sind zu jeweils 50%:
― |
S-Beteiligungsmanagement Leipzig GmbH, Leipzig |
― |
SIB Equity GmbH, Leipzig |
IV. Erläuterungen zur Konzernbilanz
Forderungen an Kreditinstitute
Die Forderungen an Kreditinstitute betreffen Guthaben aus Bankverbindungen in Höhe von TEUR 1.734 (Vorjahr: TEUR 883). Diese entfallen in voller Höhe auf täglich fällige Forderungen. Mit Ausnahme eines Betrages von EUR 117,39 (Vorjahr: EUR 81,92) sind alle Posten Forderungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht.
Forderungen an Kunden
Die Forderungen an Kunden ergeben sich aus Factoringforderungen und Forderungen gegenüber den Mandanten. Sie gliedern sich nach Restlaufzeiten wie folgt:
bis zu drei Monaten: | 44.684 TEUR |
bis zu einem Jahr: | 348 TEUR |
bis zu fünf Jahren: | 5 TEUR |
mehr als fünf Jahre: | 0 TEUR |
Im Posten sind Forderungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, in Höhe von TEUR 5 (Vorjahr TEUR 4) enthalten.
Anteile an verbundenen Unternehmen
Der Ausweis betrifft die Beteiligung der S-Factoring GmbH an der nicht in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaft S-Factoring Handelsgesellschaft mbH, Leipzig.
Entwicklung des Anlagevermögens
Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist im Konzernanlagenspiegel dargestellt.
Sonstige Vermögensgegenstände
Die sonstigen Vermögensgegenstände betreffen im Wesentlichen Vorsteuerbeträge im folgenden Geschäftsjahr abziehbar in Höhe von TEUR 11 (Vorjahr: TEUR 7). Forderungen an verbundene (nicht in den Konzernabschluss einbezogene) Unternehmen bestanden im Berichtsjahr nicht (Vorjahr: TEUR 4).
Rechnungsabgrenzungsposten
Die aktive Rechnungsabgrenzung besteht im Wesentlichen aus bereits 2021 bezahlten das Geschäftsjahr 2022 betreffenden Gebühren an die Warenkreditversicherung (TEUR 30), sonstigen Gebühren und Versicherungsbeiträgen (TEUR 33), Lizenzgebühren (TEUR 13) sowie Wartungskosten für Hard- und Software (TEUR 9).
Auf Fremdwährungen lautende Vermögensgegenstände
Der Gesamtbetrag, der auf fremde Währung lautenden Forderungen, beträgt TEUR 1.364 (Vorjahr TEUR 879) und betrifft ausschließlich das Mutterunternehmen.
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betreffen mit TEUR 38.466 ausschließlich das Mutterunternehmen.
Die täglich fälligen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betreffen in Höhe von TEUR 36.432 (Vorjahr: TEUR 34.547) Kontokorrentverbindlichkeiten aus Bankverbindungen und in Höhe von TEUR 34 (Vorjahr: TEUR 31) Provisionsverbindlichkeiten und sonstige Verbindlichkeiten.
Es bestehen Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht in Höhe von TEUR 11.890 (Vorjahr: TEUR 19.738).
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist gliedern sich nach Restlaufzeiten wie folgt:
bis zu drei Monaten: | 0 TEUR |
bis zu einem Jahr: | 2.000 TEUR |
bis zu fünf Jahren: | 0 TEUR |
mehr als fünf Jahre: | 0 TEUR |
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
Sie betreffen im Wesentlichen täglich fällige Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 3.178 (Vorjahr TEUR 2.369) und Sicherheitseinbehalte der S-Factoring gegenüber ihren Mandanten in Höhe von TEUR 712 (Vorjahr TEUR 635).
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden gliedern sich nach Restlaufzeiten wie folgt:
bis zu drei Monaten: | 3.889 TEUR |
bis zu einem Jahr: | 0 TEUR |
bis zu fünf Jahren: | 0 TEUR |
mehr als fünf Jahre: | 0 TEUR |
Sonstige Verbindlichkeiten
Im Posten sind Verbindlichkeiten aus der Inanspruchnahme von Dienstleistungen in Höhe von TEUR 339 (Vorjahr: TEUR 371), Verbindlichkeiten aus der Umsatzsteuer in Höhe von TEUR 340 (Vorjahr: TEUR 126) und aus Lohn- und Kirchensteuer in Höhe von TEUR 41 (Vorjahr: TEUR 32) enthalten.
Der Posten enthält Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern des Mutterunternehmens in Höhe von TEUR 4 (Vorjahr TEUR 6).
Auf Fremdwährung lautende Schulden
Der Gesamtbetrag, der auf fremde Währung lautenden Verbindlichkeiten, beträgt TEUR 1.342 (Vorjahr: TEUR 873) und betrifft ausschließlich das Mutterunternehmen.
Steuerrückstellungen
Die Steuerrückstellungen (TEUR 99, Vorjahr TEUR 99) betreffen ausschließlich die S-Factoring GmbH und resultieren im Wesentlichen aus Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag sowie Gewerbesteuer für das laufende Geschäftsjahr.
Andere Rückstellungen
Die anderen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für Personalkosten (TEUR 263, Vorjahr: TEUR 285), Jahresabschlusserstellungs- und Prüfungskosten (TEUR 72, Vorjahr: TEUR 72), Rückstellungen für Archivierung (TEUR 33, Vorjahr TEUR 36), Rückstellungen für Insolvenzanfechtungen (TEUR 21, Vorjahr TEUR 0) und Rückstellungen für Prozessrisiken (TEUR 13, Vorjahr: TEUR 11).
Eigenkapital
Das gezeichnete Kapital der Muttergesellschaft beträgt TEUR 200 und wurde in voller Höhe erbracht.
Das Mutterunternehmen weist einen Bilanzgewinn und somit eine Ausschüttungspotential in Höhe von TEUR 1.484 aus.
V. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Zinserträge
Die Zinserträge setzen sich aus zinsähnlichen Factoringgebühren inkl. Mahn- und Inkassogebühren in Höhe von TEUR 6.851 (Vorjahr: TEUR 6.072) und Zinserträgen in Höhe von TEUR 455 (Vorjahr: TEUR 575) zusammen.
Zinsaufwendungen
Die Zinsaufwendungen betreffen ausschließlich die S-Factoring GmbH und enthalten im Wesentlichen Aufwendungen für die Inanspruchnahme von Kontokorrentkrediten und Laufzeitdarlehen (TEUR 514, Vorjahr: TEUR 572). Aufwendungen aus der Abzinsung von Rückstellungen sind in Höhe von TEUR 0,3 entstanden.
Provisionserträge
Provisionserträge erwirtschaftete die S-Factoring GmbH im Geschäftsjahr in Höhe von TEUR 558 (Vorjahr: TEUR 839). Diese entfallen auf Provisionserträge für Kreditauskünfte in Höhe von TEUR 310 (Vorjahr: TEUR 366) sowie die damit im Zusammenhang stehenden Erträge aus der Erstattung von Rechtsanwalts, Gerichtskosten und Gebühren in Höhe von TEUR 200 (Vorjahr: TEUR 452). Weiterhin wurden Provisionserträge aus der Vermittlung von Solargeschäften in Höhe von TEUR 47 (Vorjahr TEUR 21) erzielt.
Provisionsaufwendungen
Der Ausweis betrifft Vermittlungsprovisionen in Höhe von TEUR 462 (Vorjahr: TEUR 410), Bonusvergütungen von TEUR 243 (Vorjahr TEUR 95, Prüfgebühren für Kreditversicherungen und Inkassokosten von TEUR 216 (Vorjahr TEUR 200) sowie Kosten für die Beitreibung von Factoringforderungen in Höhe von TEUR 208 (Vorjahr TEUR 256).
Sonstige betriebliche Erträge
Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten im Wesentlichen einen Gewinn aus der Veräußerung von immateriellen Vermögensgegenständen in Höhe von TEUR 386 (Vorjahr: TEUR 0), Erträge aus der Zurverfügungstellung von Dienstwagen und anderen Sachzuwendungen in Höhe von TEUR 55 (Vorjahr: TEUR 46), Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen von TEUR 12 (Vorjahr: TEUR 18), sonstige betriebliche Erträge von TEUR 35 (Vorjahr: TEUR 27) sowie Erträge aus Erstattungen von Krankenkassen für Lohnfortzahlungen von TEUR 6 (Vorjahr TEUR 10).
Die sonstigen betrieblichen Erträge betreffen mit TEUR 0,1 (Vorjahr: TEUR 0,1) Erträge aus verbundenen (nicht in den Konzernabschluss einbezogenen) Unternehmen.
Eine Aufgliederung der Posten Zinserträge, Provisionserträge sowie sonstige betriebliche Erträge nach geographisch bestimmten Märkten unterbleibt, da die Factoringnehmer ihren Sitz ausschließlich im Inland haben.
Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen beinhalten den Personalaufwand von TEUR 3.458 (Vorjahr: TEUR 3.226) und die anderen Verwaltungsaufwendungen in Höhe von TEUR 1.452 (Vorjahr: TEUR 1.502).
Die anderen Verwaltungsaufwendungen betreffen im Wesentlichen Aufwendungen für IT-bzw. EDV-Dienstleistungen in Höhe von TEUR 540 (Vorjahr TEUR 583), Aufwendungen für Dienstwagen von TEUR 130 (Vorjahr: TEUR 134), Raummieten von TEUR 125 (Vorjahr EUR 120), Aufwendungen für Versicherungen, sonstige Beiträge und Gebühren von TEUR 74 (Vorjahr TEUR 79), Rechts- und Beratungskosten von TEUR 28 (Vorjahr: TEUR 31), Werbekosten von TEUR 21 (Vorjahr TEUR 90) sowie übrige Sachaufwendungen bzw. Betriebsbedarf.
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen
Der Ausweis entfällt auf die planmäßigen Abschreibungen des Geschäftsjahres für Immaterielle Anlagenwerte in Höhe von TEUR 228 (Vorjahr: TEUR 261) und Sachanlagen von TEUR 60 (Vorjahr: TEUR 84).
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Der Ausweis betrifft ausschließlich die S-Factoring GmbH und beinhaltet im Wesentlichen Aufwendungen für Personalvermittlung in Höhe von TEUR 6 (Vorjahr: TEUR 8) sowie Spenden in Höhe von TEUR 2 (Vorjahr: TEUR 6).
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführung zu Rückstellungen im Kreditgeschäft
Der Posten betrifft ausschließlich die S-Factoring GmbH. Er beinhaltet neben den Forderungsverlusten in Höhe von TEUR 476 (Vorjahr TEUR 663) hauptsächlich Aufwendungen für Kreditversicherungen in Höhe von TEUR 197 (Vorjahr TEUR 202), den Veränderungen der Einzel- und Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen von TEUR 98 (Vorjahr TEUR – 41) auch die Verluste aus der Währungsumrechnung zum Bilanzstichtag (TEUR 0, Vorjahr TEUR 1). Gegenläufig wirkten sich Zahlungseingänge aus Erträgen aus Versicherungsentschädigungen in Höhe von TEUR 58 (Vorjahr TEUR 102) sowie aus abgeschriebenen Forderungen in Höhe von TEUR 88 (Vorjahr TEUR 117) aus.
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag betreffen ausschließlich die S-Factoring GmbH und beinhalten in Höhe von TEUR 414 (Vorjahr TEUR 327) Steuern für das laufende Geschäftsjahr und Erstattungen für Vorjahre in Höhe von TEUR 1 (Vorjahr: periodenfremde Aufwendungen TEUR 4).
VI. Sonstige Angaben
Konzernkapitalflussrechnung
Abweichend von den Regelungen des Deutschen Rechnungslegungsstandards 21 zur Kapitalflussrechnung von Kredit- und Finanzdienstleistungsinstituten enthält der Finanzmittelfonds die Forderungen an Kreditinstitute.
Geschäftsführer
― |
Uwe Sablotny, hauptberuflich Geschäftsführer der SFactoring GmbH |
Die Angabe der Gesamtbezüge der Geschäftsführer unterbleibt in Hinblick auf § 286 Absatz 4 HGB.
Arbeitnehmer
Im Geschäftsjahr waren im Konzern im Durchschnitt 66 Mitarbeiter beschäftigt, davon 40 weibliche, ein Generalbevollmächtigter und ein Prokurist.
Gesamthonorar des Abschlussprüfers
Das vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar betrifft Abschlussprüfungsleistungen für den Einzelabschluss der Muttergesellschaft in Höhe von TEUR 42 und für den Konzernabschluss in Höhe von TEUR 10.
Angaben zum Mutterunternehmen und Konzernabschluss
Die Anteile am Mutterunternehmen werden von der S-Beteiligungsmanagement Leipzig GmbH, Leipzig, und der SIB Equity GmbH, Dresden zu je 50% gehalten.
Der Konzernabschluss der S-Factoring GmbH wird in keinen weiteren Konzernabschluss einbezogen.
Der Konzernabschluss der S-Factoring GmbH wird beim Bundesanzeiger offengelegt.
Außerbilanzielle Verbindlichkeiten
Finanzielle Verpflichtungen bestehen aus einem Leasingvertrag mit einer Laufzeit bis zum 30.11.2026. Die Zahlungsverpflichtungen belaufen sich für 2022 auf TEUR 164 zzgl. Umsatzsteuer.
Ermächtigungstreuhand
Die Muttergesellschaft übernimmt über die Debitorenlimite hinausgehende Forderungen in der Regel auf Inkassobasis und betreibt das Inkassogeschäft als Nebendienstleistung.
Die vertragliche Ausgestaltung erfolgt im Rahmen der sog. Ermächtigungstreuhand. Zum Bilanzstichtag betrugen die nicht angekauften Forderungen TEUR 7.182 (Vorjahr: TEUR 5.821).
Nachtragsbericht
Das Coronavirus (SARS-CoV-2) belastet die Volkswirtschaften weiterhin stark. Nach einer Erholung im Sommer kam es zu weiteren Wellen über den Jahreswechsel. Die prognostizierte „Insolvenzwelle“ ist inzwischen eingetreten – die Stückzahlen der Insolvenzen sind zwar weiter rückläufig, jedoch ist volkswirtschaftlich die absolute Höhe der Ausfälle auf dem höchsten Niveau seit der Finanzkrise angekommen.
Die Probleme spitzen sich im ersten Quartal 2022 zu. Die weltweite Coronabelastung hat zu einer Störung der Lieferketten geführt, was sich auf die Gesamtwirtschaft negativ auswirkt. Seit dem 24.02.22 herrscht Krieg in Europa. Die Auswirkungen der Sanktionen auf Russland sowie die Aufnahme der Flüchtlinge aus der Ukraine können derzeit noch nicht eingeschätzt werden. Starke Verunsicherungen prägen die Wirtschaft.
Vorschlag zur Ergebnisverwendung
Die Geschäftsführung des Mutterunternehmens schlägt der Gesellschafterversammlung vor, den Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 2021 in Höhe von T€ 500 vor Steuer auszuschütten und den überschießenden Betrag auf neue Rechnung vorzutragen. Hierüber soll den Risiken aus den gesamtwirtschaftlichen Verwerfungen Rechnung getragen werden.
Leipzig, 16.05.2022
SFactoring GmbH
Geschäftsführer
Uwe Sablotny
Entwicklung des Anlagevermögens
Entwicklung der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten | ||||
Stand 1.1.2020 EUR |
Zugänge EUR |
Abgänge EUR |
Stand 31.12.2021 EUR |
|
1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 100.000,00 | 0,00 | 0,00 | 100.000,00 |
2. Immaterielle Anlagewerte | ||||
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 1.268.976,35 | 28.866,10 | 814.608,23 | 483.234,22 |
2. Geschäfts- oder Firmenwert | 35.801,94 | 0,00 | 0,00 | 35.801,94 |
3. Geleistete Anzahlungen | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1.304.778,29 | 28.866,10 | 814.608,23 | 519.036,16 | |
3. Sachanlagen | 542.628,73 | 31.880,00 | 4.640,10 | 569.868,63 |
1.947.407,02 | 60.746,10 | 819.248,33 | 1.188.904,79 |
Kumulierte Abschreibungen | ||||
Stand 1.1.2020 EUR |
Zugänge EUR |
Abgänge EUR |
Stand 31.12.2021 EUR |
|
1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
2. Immaterielle Anlagewerte | ||||
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 620.703,35 | 220.570,10 | 469.080,23 | 372.193,22 |
2. Geschäfts- oder Firmenwert | 21.481,14 | 7.160,38 | 0,00 | 28.641,52 |
3. Geleistete Anzahlungen | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
642.184,49 | 227.730,48 | 469.080,23 | 400.834,74 | |
3. Sachanlagen | 397.624,23 | 60.019,00 | 4.640,10 | 453.003,13 |
1.039.808,72 | 287.749,48 | 473.720,33 | 853.837,87 |
Restbuchwerte | ||
Stand 31.12.2021 EUR |
Stand 1.1.2020 EUR |
|
1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 100.000,00 | 100.000,00 |
2. Immaterielle Anlagewerte | ||
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 111.041,00 | 648.273,00 |
2. Geschäfts- oder Firmenwert | 7.160,42 | 14.320,80 |
3. Geleistete Anzahlungen | 0,00 | 0,00 |
118.201,42 | 662.593,80 | |
3. Sachanlagen | 116.865,50 | 145.004,50 |
335.066,92 | 907.598,30 |
Konzernkapitalflussrechnung
2021 TEUR |
|
1. +/- Periodenergebnis (Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag einschließlich Ergebnisanteile anderer Gesellschafter) | 492 |
2. +/- Abschreibungen (+)/Wertberichtigungen(+)/Zuschreibungen (-) auf Forderungen und Gegenstände des Anlagevermögens | 862 |
3. +/- Zunahme/Abnahme der Rückstellungen | -29 |
4. -/+ Gewinn/Verlust aus der Veräußerung von Gegenständen des Anlagevermögens | -386 |
5. -/+ Zunahme/Abnahme der Forderungen an Kreditinstitute | 0 |
6. -/+ Zunahme/Abnahme der Forderungen an Kunden | -3.778 |
7. -/+ Zunahme/Abnahme anderer Aktiva aus laufender Geschäftstätigkeit | -11 |
8. +/- Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 1.888 |
9. +/- Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten gegenüber Kunden | 885 |
+/- Zunahme/Abnahme verbriefter Verbindlichkeiten | |
10. +/- Zunahme/Abnahme anderer Passiva aus laufender Geschäftstätigkeit | 177 |
11. +/- Zinsaufwendungen/Zinserträge | -6.791 |
12. +/- Ertragsteueraufwand/-ertrag | 413 |
13. + Erhaltene Zinszahlungen und Dividendenzahlungen | 7.306 |
14. – Gezahlte Zinsen | -492 |
15. -/+ Ertragsteuerzahlungen/-erstattungen | -334 |
16. = Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit | 202 |
Mittelfluss aus Investitionstätigkeit | |
17. + Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen und immateriellem Anlagevermögen | 732 |
18. – Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen | -32 |
19. – Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen | -29 |
20. = Cashflow aus der Investitionstätigkeit | 671 |
Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit | |
21. – Gezahlte Dividenden an Gesellschafter des Mutterunternehmens | 0 |
22. +/- Mittelveränderungen aus sonstigem Kapital (Saldo) | -22 |
23. = Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | -22 |
24. Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds | 851 |
25. + Finanzmittelfonds am Anfang der Periode | 883 |
26. = Finanzmittelfonds am Ende der Periode | 1.734 |
Konzerneigenkapitalspiegel
Eigenkapital des Mutterunternehmens | ||||
Gezeichnetes Kapital TEUR |
Kapitalrücklage nach § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB TEUR |
Gewinnrücklagen andere Gewinnrücklagen TEUR |
Gewinnvortrag/ Verlustvortrag/ TEUR |
|
Stand 1. Januar 2021 | 200 | 2.000 | 1.451 | -507 |
Einstellungen in Rücklagen | 0 | 0 | 0 | 0 |
Ausschüttungen | 0 | 0 | 0 | 0 |
Änderungen des Konsolidierungskreises | 0 | 0 | 0 | 0 |
Konzernjahresüberschuss | 0 | 0 | 0 | 0 |
Stand 31. Dezember 2021 | 200 | 2.000 | 1.451 | -507 |
Eigenkapital des Mutterunternehmens | Konzern- | ||
Konzernjahresüberschuss, der dem Mutter- Unternehmen zuzurechnen ist TEUR |
eigenkapital Summe TEUR |
Summe TEUR |
|
Stand 1. Januar 2021 | 0 | 3.144 | 3.144 |
Einstellungen in Rücklagen | 0 | 0 | 0 |
Ausschüttungen | 0 | 0 | 0 |
Änderungen des Konsolidierungskreises | 0 | 0 | 0 |
Konzernjahresüberschuss | 492 | 492 | 492 |
Stand 31. Dezember 2021 | 492 | 3.636 | 3.636 |
BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS
An die S-Factoring GmbH, Leipzig
Prüfungsurteile
Wir haben den Konzernabschluss der S-Factoring GmbH, Leipzig, und ihrer Tochtergesellschaft (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Konzernanhang, der mit dem Anhang des Jahresabschlusses zusammengefasst ist, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der S-Factoring GmbH, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
• |
entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2021 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 und |
• |
vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. |
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.
Grundlage für die Prüfungsurteile
Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.
Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
• |
identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. |
• |
gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben. |
• |
beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben. |
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ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann. |
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beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. |
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holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile. |
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beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns. |
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führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen. |
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Berlin, den 25. Mai 2022
PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Mark Maternus, Wirtschaftsprüfer
ppa. Thorsten Mohr, Wirtschaftsprüfer
GB Gesellschafterbeschluss S-Factoring GmbH
Beschlussgegenstand: Billigung Konzernabschluss 2021
Ersteller: | Uwe Sablotny, S-Factoring GmbH, Telefon 0341 35577300 |
Ersteller: | Roland Scholz, S-Factoring GmbH, Telefon 0351 28568510 |
Kopie: | Christian Müller, SIB Equity GmbH |
Kopie: | Stefan Leermann, S-Beteiligungsmanagement Leipzig GmbH |
Beschlussvorschlag
Die Gesellschafter der S-Factoring GmbH fassen gem. § 8 Abs. 1 in Verbindung mit § 9 des Gesellschaftsvertrages und unter Verzicht auf alle in Gesetz und Gesellschaftsvertrag vorgeschriebenen Formen und Fristen einstimmig folgenden Beschluss:
1. Die Gesellschafter billigen den in der Anlage beiliegenden geprüften Konzernabschluss inklusive dem geprüften zusammengefassten Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 01. Januar bis 31. Dezember 2021. |
Sachverhalt / Begründung
Die S-Factoring GmbH hat für das Geschäftsjahr 2021 einen Konzernabschluss aufgestellt. Die Prüfung erfolgte gemäß Beschluss 02-GUB/2021 vom 20.09.2021 durch die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Berlin.
Der Konzernabschluss hat ausschließlich Informationsfunktion. Mit ihm wird der Darstellung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns besser entsprochen.
Die Ergebnisse der Prüfung wurden in der Gesellschafterversammlung vom 07.06.2022 dargestellt.
Ersteller: | Uwe Sablotny, S-Factoring GmbH, Telefon 0341 35577300 |
Ersteller: | Roland Scholz, S-Factoring GmbH, Telefon 0351 28568510 |
Kopie: | Christian Müller, SIB Equity GmbH |
Kopie: | Stefan Leermann, S-Beteiligungsmanagement Leipzig GmbH |
S-Factoring GmbH, Amtsgericht Leipzig HRB 22404 |
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Beschluss-Nummer: 02-GB/2022 |
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Beschluss-Datum: 07.06.2022 _Zustimmung _Kenntnisnahme _Überarbeitung _Ablehnung |
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Unterschrift(en) Gesellschafter: |
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SIB Equity GmbH |
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S-Beteiligungsmanagement Leipzig GmbH |
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