Ein aus der Krebsforschung stammender Wirkstoff könnte zu einem neuen Medikament gegen schwere Covid-19-Krankheitsverläufe werden. Laut der deutschen „Pharmazeutischen Zeitung“ hat die europäische Arzneimittelagentur (EMA) die Prüfung der vorhandenen Daten zu Sabizabulin noch vor einem eigentlichen Zulassungsantrag des Herstellers begonnen. Die Substanz zeigte eine deutliche Reduktion der Sterblichkeit bei Patienten.
In den vergangenen zwei Jahren sind immer wieder Arzneimittelwirkstoffe aus „anderen“ Anwendungsgebieten mit zum Teil positiven Effekten bei Covid-19 getestet worden und werden mittlerweile als SARS-CoV-2-Therapeutika verwendet.
Bei Sabizabulin handelt es sich um eine vom US-Unternehmen Veru entwickelte Substanz, die als Hemmstoff für das Zellgerüst (Mikrotubuli-Unterbrecher) den Teilungsstopp von Krebszellen auslösen soll. Das deutsche Pharmazeutenfachblatt schrieb: „Ähnlich wie Colchicin bindet es an Untereinheiten der Mikrotubuli und vernetzt diese, wodurch der Zellzyklus zum Erliegen kommt. Dies betrifft vor allem sich schnell teilende Zellen. Mikrotubuli helfen auch dem Coronavirus SARS-CoV-2, die menschliche Wirtszelle zu entern und zu verlassen. Daher soll Sabizabulin die Virusreplikation hemmen.“ Außerdem komme es zu einer Dämpfung der Entzündungsreaktion im Rahmen der Covid-19-Erkrankung.
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