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Sanus AG und Siegfried Nehls- Das Interview mit unserer Plattform

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Die SANUS AG war in der Vergangenheit Zielscheibe widersprüchlicher Berichterstattung. Von enttäuschten Gläubigern, juristischen Ermittlungen und Verbindungen zur S & K Gruppe war zu lesen. Aber was ist dran an diesen Vorwürfen? Wir sprachen mit dem Aufsichtsrat der SANUS AG, Siegfried Nehls.

diebewertung.de: Herr Nehls, beschreiben Sie bitte Ihr Unternehmen in einem Satz.

Siegfried Nehls – Die SANUS AG ist ein Bauträger und auf Denkmalimmobilien spezialisierter Projektentwickler mit dem Fokus auf Berliner Innenstadtlagen. Wir realisieren Wohnimmobilien für das gehobene Segment.

diebewertung.de – Warum gerade denkmalgeschützte Immobilien?

Siegfried Nehls – Denkmalgeschütze Immobilien bieten Investoren und Käufern immer noch Vorteile in der Finanzierung. Es hat darüber hinaus aber auch gewissermaßen nostalgische Gründe. Bei der SANUS AG verstehen wir uns als Stadtteilentwickler im besten Sinne. Der Erhalt und die Sanierung historischer Gebäude ist ein wichtiger Bestandteil das geschichtliche Erbe dieser Stadt zu erhalten.

diebewertung.de – Und weshalb der Fokus auf Berliner Innenstadtlagen?

Siegfried Nehls – Das Zentrum ist das Herz Berlins, wer hier lebt hat den Finger am Puls der Zeit. Die von uns entwickelten Immobilien finden großen Zuspruch, sowohl bei Wohnungskäufern aus dem bundesdeutschen Raum wie auch bei internationalen Käufern. Die Kombination aus gehobenem Wohnniveau, das höchsten Ansprüchen gerecht wird und ausgesuchter Innenstadtlage wird immer stärker nachgefragt.

diebewertung.de – Aber hat sich dieses Rezept nicht inzwischen herumgesprochen? Welchen besonderen Ansatz verfolgt die SANUS AG?

Siegfried Nehls – Wir besitzen die beste Kenntnis der Berliner Mikrolagen. Die SANUS AG wurde 1996 gegründet und ist seitdem eines der führenden Immobilienunternehmen Berlins. In diesem Zeitraum haben wir 1.500 Wohneinheiten auf den Markt gebracht und über 130.000 Quadratmeter Wohnfläche realisiert. Dank dieser großen Erfahrung haben wir den besten Einblick in die Entwicklung der Berliner Innenstadtlagen.

diebewertung.de – Aber heißt zentral nicht gleich teuer?

Siegfried Nehls – Unser Ansatz ist es, auf Lagen mit Entwicklungspotential zu setzen. In den bekannten, sogenannten Premiumkiezen, ist das Ende der Preisentwicklung inzwischen erreicht. Wir setzen auf Lagen mit weiterem Potential – ein Wachstumsspielraum von dem unsere Kunden profitieren. Unser Geschäftsmodell zielt dabei auf die Modernisierung und Sanierung von Denkmalimmobilien ab.

diebewertung.de – Apropos Preissteigerung. Einige Experten sehen den Berliner Immobilienmarkt auf dem Weg zu einer Immobilienblase?

Siegfried Nehls – Diese Einschätzung habe ich auch gehört, sie ist aber falsch. Eine Spekulationsblase droht dann, wenn Preise künstlich getrieben werden, ohne dass der gestiegene Preis durch eine substantielle Nachfrage gesichert ist. In Berlin erleben wir seit Jahren neue Rekorde an Zuzügen, die Nachfrage ist immens und steigt stabil. Somit ist für Wohnungskäufer und Anleger weiter eine gesunde Rendite möglich. Durch die realistische Forderung von Eigenkapital bei jedem Immobilienkauf droht in Deutschland keine Blase.

diebewertung.de– Sehen Sie Berlin da als Ausnahme?

Siegfried Nehls – Im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten hat Berlin noch Nachholbedarf. Und wenn Sie Berlin mit anderen europäischen Hauptstädten vergleichen, dann sehen Sie wie günstig Berliner Wohnraum ist. Also kann Berlin schon als Ausnahme angesehen werden. Als besonders stabiler Immobilienmarkt mit großem Wachstumspotential.

diebewertung.de– Einmalig in Europa?

Siegfried Nehls – Ich treffe regelmäßig im Frühjahr auf der MIPIM in Cannes (Europas größte Immobilienmesse, die Red.) mit Investoren und Bauträgern aus ganz Europa zusammen. Glauben Sie mir, da schauen einige neidisch auf den Standort Berlin und auf da Wachstumspotential der nächsten Jahre.

diebewertung.de– Also keine Immobilienblase?

Siegfried Nehls – Nein! Wir werden weiter steigende Nachfrage erleben und müssen zusehen, durch zusätzliche Bautätigkeit diese Nachfrage zu bedienen. Berlin bleibt attraktiv. Viele Menschen ziehen jedes Jahr in diese Stadt, um hier zu leben und zu arbeiten. Für diese Menschen müssen zusätzliche Wohnungen geschaffen werden. Viele zusätzliche Wohnungen. Wir haben mit unseren Projekten in der Scharnhorststraße, der Seesener Straße und der Torstraße passende Objekte in der Pipeline.

diebewertung.de– Welche Forderungen stellen Sie diesbezüglich an die Berliner Politik?

Siegfried Nehls – Die Berliner Politik hat das Problem erkannt. Ich tausche mich regelmäßig mit dem Berliner Bausenator Müller aus und bin von seinem Ansatz überzeugt. Senator Müller setzt darauf, Bauanträge beschleunigt zu genehmigen und Grundstücke aus Landeseigentum Bauherren zur Verfügung zu stellen. Dies sind die richtigen Impulse, die die Bauwirtschaft braucht.

diebewertung.de – Herr Nehls, in der Vergangenheit haben wir auch über Vorwürfe berichtet, die SANUS AG würde sich an spekulativen Finanzgeschäften beteiligen und das eigentliche Baugeschäft vernachlässigen. Was sagen Sie dazu.

Siegfried Nehls – Ich empfehle den Blick in unseren Geschäftsbericht. Wer sich zum Beispiel unsere Aktivitäten des Geschäftsjahres 2012 anschaut, wird sehen, dass wir in diesem Jahr die Grundlage für die kommenden Jahre gelegt haben. Wir haben intensiv in Grundstücke und Gebäude investiert, also Sachwerte, so dass wir noch vor dem Anstieg der Preise kaufen konnten. Diesen Bestand entwickeln wir nun und profitieren von unserer kaufmännischen Weitsicht.

diebewertung.de – Und Vorwürfe zur drohenden Zahlungsunfähigkeit der SANUS AG?

Siegfried Nehls – Im letzten Geschäftsjahr, 2013, haben wir mit einem Rekordergebnis abgeschlossen. Wir konnten hohe Verkaufserlöse, auch dank zweier Globalverkäufe zum Ende des Jahres, verwirklichen. Glauben Sie mir, wir sind finanziell bestens aufgestellt. Wir haben interessante Immobilienprojekte in der Pipeline und Anleger und Investoren werden noch viel Freude an der SANUS AG haben.

diebewertung.de – Und die Vorwürfe rund um juristische Ermittlungen im Umfeld der S & K Gruppe? Hier wird die SANUS Beteiligungsgesellschaft in Verbindung gebracht mit United Investors und den Metropolitan Estates Berlin und verlorenen Darlehen.

Siegfried Nehls – Das sind alte Geschichten. Uns wurde damals vorgeworfen, die investierten Gelder nicht in Sachwerte, sprich Immobilien und Grundstücke, sondern in Finanzgeschäfte zu stecken. In diesem Zusammenhang sollen angeblich auch juristische Ermittlungen gegen uns geführt worden sein. Dazu kann ich nur sagen: diese Vorwürfe sind inzwischen so alt, die haben einen Bart. Die SANUS AG wirtschaftet gesund, wir werden weiter Ausschüttungen an unsere Anleger zahlen. Sie sehen, ich bin nicht auf der Flucht.

diebewertung.de:– Wagen wir noch den Blick in die Zukunft. Bei welchen Berliner Stadtteilen sehen Sie das größte Entwicklungspotential?

Siegfried Nehls – Mitte, Prenzlauer Berg und Charlottenburg sind die Klassiker und haben – in den richtigen Teillagen – weiter Potential. Und Potsdam darf nicht vergessen werden. Die Nähe zu Berlin, kombiniert mit einer atemberaubenden historischen Altstadt, bildet eine starke Basis für ständig steigende Nachfrage.

4 Kommentare

  • Nun wieder eine Gesellschafterversammlung – seit 2010 haben sich die Preise super entwickelt. Herr Nehls will aber die Gelder nicht zurueckzahlen ? Ein serioeser Geschaeftsmann agiert anders.

  • Immer noch keine Ausschüttungen. Von „Anleger und Investoren werden noch viel Freude an der SANUS AG haben“ kann keine Rede sein. Die Investoren werden bis heute einfach hängen gelassen. Angesichts des Booms in Berlin eine Frechheit. Warnen möchte ich auch vor meridio, die mir diese Anlage vermittelt haben.

  • zum Thema „wir werden weiter Ausschüttungen an unsere Anleger zahlen.“ möchte ich beitragen, dass die Ausschüttungen für 2013 bis heute nicht gezahlt wurde. Ich mache mir große Sorgen um den Fonds Metropolitan Estates Berlin.

  • Schon vor vier Jahren habe ich an dieser Stelle dringend davor gewarnt, sich mit der SANUS AG des Dr. Siegfried Nehls einzulassen. Es ist eine Schande, wie die Staatsanwaltschaft Berlin die Bearbeitung von Anzeigen von zahlreichen Nehls-Geschädigten über viele Jahre verschleppt. Beispielsweise wurden Strafverfahren gegen Dr. Siegfried Nehls eingestellt und erst auf Weisung des Generalstaatsanwalts wieder aufgenommen. Negativ besonders hervorgetan hat sich in diesem Zusammenhang Frau Staatsanwältin Köthe-Eberhard. Ich wünschte mir, dass die Medien einmal gründlich bei ihren Vorgesetzten, aber auch bei den zuständigen Wirtschaftstrafkammern des Landgerichts Berlin nachfragen würden.

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