Laut dem neuesten Jahresbericht des Europäischen Amts für Betrugsbekämpfung (OLAF) wurden im vergangenen Jahr in der Europäischen Union fast 430 Millionen Euro an Fördermitteln missbraucht oder zweckentfremdet. Die EU-Behörde gab an, dass sie etwa 200 Millionen Euro unrechtmäßiger Verwendung verhindern konnte.
Das in Brüssel ansässige Amt ist dafür zuständig, Betrugsfälle im Zusammenhang mit EU-Finanzierungen aufzudecken und untersucht auch die Tätigkeiten innerhalb europäischer Behörden. Laut einem früheren Bericht wurden im Jahr 2021 über 527 Millionen Euro missbraucht.
Die genaue Summe der zweckentfremdeten oder missbrauchten EU-Mittel im vergangenen Jahr betrug laut der Behörde 426,8 Millionen Euro. Die Untersuchungen konzentrierten sich auf Verdachtsfälle von geheimen Absprachen, Manipulation von Vergabeverfahren, Interessenkonflikten und überhöhten Rechnungen. Es wurde erneut ein Anstieg von Betrugsfällen im digitalen Bereich festgestellt.
Darüber hinaus ist das OLAF weiterhin im Kampf gegen Fälschungen und Schmuggel aktiv. Im vergangenen Jahr unterstützte die Behörde beispielsweise gemeinsame Zollaktionen, bei denen Millionen gefälschter und gefährlicher Artikel beschlagnahmt wurden. Zu den beschlagnahmten Gütern gehörten unter anderem Arzneimittel, Spielzeug, 531 Millionen illegal gehandelte Zigaretten sowie 14,7 Millionen Liter Wein, Bier und Spirituosen.
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