Vor dem Hintergrund der Finanzsanktionen gegen Russland hat die Finanzmarktaufsicht (FMA) ein Moratorium für die Europatochter der staatlichen russischen Sberbank verhängt. Wie die FMA in der Nacht auf heute mitteilte, darf die in Wien ansässige Bank „keinerlei Auszahlungen, Überweisungen oder andere Transaktionen durchführen“.
Die von der österreichischen Einlagensicherung gedeckten Einlagen betragen rund 1,1 Mrd. Euro. Die Einlagensicherung (ESA) wies darauf hin, „dass bisher kein Einlagensicherungsfall“ vorliege.
Die EZB-Bankenaufsicht teilte zuletzt mit, dass die in Wien ansässige Sberbank Europe AG und ihre beiden Tochtergesellschaften Sberbank d.d. in Kroatien und Sberbank banka d.d. in Slowenien wahrscheinlich nicht mehr überlebensfähig sind.
Die Bank werde voraussichtlich bald nicht mehr in der Lage sein, ihre Schulden zu bedienen. Die Einlagen der Sparer seien aber bis zu einer Summe von 100.000 Euro geschützt. Dafür stehe das Einlagensicherungssystem in Österreich bereit – auch für die Filiale in Deutschland – sowie die Sicherungssysteme in Kroatien und in Slowenien.
„Bei der Sberbank Europe AG und ihren Tochtergesellschaften kam es zu erheblichen Abflüssen von Einlagen infolge der Auswirkungen der geopolitischen Spannungen auf ihre Reputation“, erklärten die Bankenwächter der Europäischen Zentralbank (EZB). Dadurch habe sich ihre Liquiditätslage verschlechtert.
Es gebe keine realistischen Aussichten mehr, dass sich dies beheben lasse. Die EU-Behörde zur Abwicklung maroder Banken in der EU, das in Brüssel ansässige Single Resolution Board (SRB), bestätigte die Einstufung der Bankenaufsicht. Das SRB entscheidet nun über die nächsten Schritte.
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