Der US-Kongress hat im Konflikt um eine Aussetzung der Schuldenobergrenze eine Einigung erzielt. Das gab der demokratische Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, heute in Washington bekannt. Demnach stimmten die Demokraten einem Vorschlag der Republikaner zu, wonach die Schuldenobergrenze für zwei Monate angehoben wird.
Der Ankündigung waren stundenlange Verhandlungen vorausgegangen. Die Übergangslösung der Republikaner zur Anhebung des Schuldendeckels für die laufenden Ausgaben bis Dezember hatte der konservative Minderheitsführer im Senat, Mitch McConnell, eingebracht.
Die Übergangslösung gebe der Demokratischen Partei Zeit, eine längerfristige Lösung zu finden, hatte McConnell zuvor gesagt. Dieses Vorgehen schütze „das amerikanische Volk vor einer kurzfristigen, von den Demokraten geschaffenen Krise“.
Das Zugeständnis der Republikaner erfolgte kurz nachdem US-Präsident Joe Biden, US-Finanzministerin Janet Yellen und einige einflussreiche Firmenchefs bei einem runden Tisch vor einem „katastrophalen“ Zahlungsausfall der USA gewarnt hatten. Yellen sagte, bei einer Zahlungsunfähigkeit der USA sei eine Rezession „wahrscheinlich“. Wegen der Vorreiterrolle der USA drohten auch weltweite wirtschaftliche Turbulenzen.
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Der US-Pharmakonzern Pfizer hat in den USA eine Notfallzulassung seines zusammen mit dem deutschen Unternehmen Biontech entwickelten CoV-Impfstoffs für fünf- bis elfjährige Kinder beantragt. Pfizer schrieb heute auf Twitter, der Zulassungsantrag liege der US-Arzneimittelbehörde (FDA) vor.
Im September hatten die beiden Unternehmen bei der FDA bereits Studiendaten eingereicht, wonach der Impfstoff bei Kindern „sicher und wirksam“ sei. Die Behörde teilte vergangene Woche mit, dass sie für den 26. Oktober eine Sitzung des zuständigen Beratungsgremiums zur Überprüfung der Daten anberaumt habe. Das Gremium muss eine Stellungnahme abgeben, bevor die Genehmigung formell erteilt werden kann.
Dosierung gedrittelt
Nach eigenen Angaben haben die Unternehmen ihren Impfstoff bei der Zulassungsstudie an mehr als 2.000 Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren getestet. Die Dosierung wurde dabei auf zehn Mikrogramm pro Spritze reduziert. Bei älteren Menschen werden 30 Mikrogramm verabreicht. Die Probanden hätten das Mittel gut vertragen und eine vergleichbare Immunreaktion wie 16- bis 25-Jährige gezeigt.
Pfizer und Biontech kündigten an, die Daten so bald wie möglich auch bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) und weiteren Zulassungsbehörden weltweit einzureichen.
Der Impfstoff von Pfizer und Biontech ist in den USA für über 16-Jährige uneingeschränkt zugelassen. Für Zwölf- bis 15-Jährige liegt bisher eine Notfallzulassung vor.
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Der Impfstoffhersteller Moderna will mRNA-Impfstoffe in Afrika herstellen. Man wolle eine Anlage zur Produktion von Arzneimitteln bauen, in der jährlich bis zu 500 Mio. Impfstoffdosen hergestellt, abgefüllt und verpackt werden können, teilte Moderna heute mit. Die US-amerikanische Firma wolle 500 Mio. Dollar (432 Mio. Euro) in die Anlage investieren. Der Standort sei noch nicht ausgewählt.
Im August hatte der deutsche Impfstoffhersteller Biontech angekündigt, man werde Malaria- und Tuberkuloseimpfstoffe in Afrika herstellen und prüfe dazu den Aufbau nachhaltiger Produktionsmöglichkeiten in Ruanda und Senegal. Ende 2022 sollen klinische Studien für die mRNA-Impfstoffe beginnen.
Auch in Südafrika soll nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit Hilfe eines Konsortiums ein Zentrum zur Herstellung von mRNA-Impfstoffen entstehen. In dem Land sollen CoV-Impfstoffe innerhalb von neun bis zwölf Monaten produziert werden. Bisher importiert Afrika den Großteil aller Impfstoffe.
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