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Schleuserrazzia

cocoparisienne (CC0), Pixabay
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In einer großangelegten Operation gegen Menschenhandel und Zwangsarbeit haben das Hauptzollamt Berlin und das Landeskriminalamt Berlin unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Berlin gestern Abend umfangreiche Durchsuchungen durchgeführt. Im Fokus der Ermittlungen stehen neun Personen im Alter zwischen 36 und 66 Jahren, die verdächtigt werden, seit Juni 2021 mehr als 20 Personen unter Vorspiegelung falscher Versprechen als Spezialitätenköche in verschiedenen Restaurants beschäftigt und diese systematisch ausgebeutet zu haben.

Die mutmaßlichen Täter, die als organisierte Gruppe agierten, sollen den Opfern die Ausweisdokumente entzogen haben, wodurch diese in eine abhängige und ausweglose Situation gerieten. Berichten zufolge mussten die Betroffenen, hauptsächlich aus Indien stammend, täglich bis zu 13 Stunden arbeiten, deutlich mehr als vertraglich vereinbart, und erhielten dabei einen Lohn, der weit unter dem gesetzlichen Mindestlohn lag. Darüber hinaus wurden die Geschädigten in unzumutbaren Verhältnissen in von den Beschuldigten bereitgestellten Unterkünften untergebracht, oft in überfüllten Räumlichkeiten oder sogar in den Kellern der Restaurants.

Die gestrigen Durchsuchungen fanden an insgesamt 22 Orten statt, darunter acht Wohnungen der Beschuldigten, sieben Restaurants, drei Unterkünfte für Arbeitnehmer sowie vier Firmenstandorte, und brachten den Einsatz von rund 320 Mitarbeitenden der Zollämter Berlin, Potsdam und Frankfurt/Oder sowie 60 Angehörigen des Landeskriminalamts Berlin mit sich. Dabei konnten zahlreiche Beweismittel sichergestellt werden, einschließlich Ausweisdokumenten der Opfer, Geldsummen, Goldschmuck, diversen Speichermedien und Geschäftsdokumenten, die Aufschluss über die Beschäftigungsverhältnisse geben.

Die Auswertung der Beweismittel und die weiterführenden Ermittlungen werden von der eigens eingerichteten „Projektgruppe Arbeitsausbeutung“ des Hauptzollamtes und des Landeskriminalamtes Berlin fortgeführt. Diese spezielle Einheit, die seit Juni 2023 besteht, setzt sich aus Experten der Polizei Berlin und des Hauptzollamtes Berlin zusammen und arbeitet eng mit der Staatsanwaltschaft Berlin zusammen, die bereits 2021 eine spezialisierte Stelle für den Kampf gegen den Menschenhandel zur Arbeitsausbeutung eingerichtet hat.

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