Als Schneeballsystem oder Pyramidensystem werden Geschäftsmodelle bezeichnet, die zum Funktionieren eine ständig wachsende Anzahl an Teilnehmern benötigen, analog einem den Hang hinab rollenden und dabei stetig anwachsenden Schneeball.
Vermeintliche Gewinne beziehungsweise vielmehr Liquiditätsüberschüsse entstehen fast ausschließlich dadurch, dass neue Teilnehmer in dem System mitwirken, eigenes Kapital einbringen oder erwirtschaften. Mitunter gibt es gar kein oder nur ein überteuertes Produkt, so dass ein Betrugsdelikt vorliegt.
Jeder Teilnehmer wird mitunter an allen Einnahmen beteiligt, welche die Teilnehmer erhalten, die sie angeworben haben, wovon sich die Bezeichnung Pyramidensystem ableitet. Dadurch können nicht nur die Gründer, sondern auch Teilnehmer, die besonders lange dabei sind, profitieren. Alternativ verschieben die Gründer selbst gezielt alle Einnahmen innerhalb ihres Systems, so dass den Investoren vorgegaukelt wird, eine Rendite zu erhalten, während das Gros der Investitionen veruntreut wird und damit verloren geht.
Schneeballsysteme sind Spezialfälle von Konstrukten, welche auf ständiges Wachstum unter endlichen Rahmenbedingungen angewiesen sind und daher in der Regel innerhalb weniger Jahre zusammenbrechen bzw. auffliegen.
In den meisten Ländern sind diese inzwischen – zumindest teilweise – illegal.
Folgen:
Für investierte Kapitalanleger, wie im Beispiel Lombardium, hat diese Erkenntniss dann auch katastrophale Folgen, denn nicht nur das eingezahlte Kapital ist weg, sondern auch ausgezahlte Gelder an Investoren kann dann möglicherweise ein Insolvenzverwalter auch wieder zurück fordern.
Genau das geschieht gerade im Vorgang Lombardium. Darüber haben wir unter anderem mit der Schlagzeile Hamburger Pfandhausskandal berichtet. Diesen Skandal haben wir dann übrigens auch über die Medien als erste Plattform aufgedeckt.
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