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Schockanrufbande gestellt

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Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg haben mit internationalen Ermittlern eine große Betrügerbande aufgedeckt. Über 70 Verdächtige wurden seit September 2022 bundesweit festgenommen, der mutmaßliche Anführer wurde in Großbritannien verhaftet. Die Gruppe hat in Deutschland über 120 betrügerische Schockanrufe durchgeführt und etwa fünf Millionen Euro erbeutet. Die Opfer waren hauptsächlich ältere Menschen, die am Telefon mit der Lüge konfrontiert wurden, dass ein Angehöriger einen schweren Unfall verursacht hätte. Geld oder Wertgegenstände wurden als vermeintliche Kaution an einen Kurier übergeben, um eine Verhaftung zu vermeiden. Die Täter gaben sich als Polizeibeamte oder Staatsanwälte aus.

Im Enzkreis wurde ein polnischer Tatverdächtiger festgenommen, was die Staatsanwaltschaft Pforzheim zu umfangreichen Ermittlungen gegen die Betrügerbande führte. Bei einer Razzia am 15. Juni wurden in Frankfurt am Main, Neuss, Kaarst, Haan und Großbritannien mehrere Anwesen durchsucht. Der mutmaßliche Anführer der Bande wurde im Großraum London festgenommen. Er wurde bereits von den polnischen Strafverfolgungsbehörden gesucht. Es gab keine Festnahmen in Baden-Württemberg. Weitere Einzelheiten zu den Ermittlungen werden am Freitag vom Landeskriminalamt bekannt gegeben.

Laut dem Innenministerium stammen die meisten „Schockanrufe“ aus dem Ausland und nur ein geringer Teil kann aufgeklärt werden, da die Anrufe über generierte Nummern und Call Center erfolgen. Laut Polizeilicher Kriminalstatistik (PKS) sind fast die Hälfte der Opfer zwischen 80 und 90 Jahre alt und fast zwei Drittel davon weiblich. Die Betrüger setzen die Opfer mit manipulativer Gesprächsführung, Schaffung einer bedrohlichen Situation und Zeitdruck massiv unter Druck.

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