In einer Wendung, die selbst für die oft turbulente russische Politik außergewöhnlich ist, wurde der prominente Senator Dmitri Saweljew (53) in einem spektakulären Fall von mutmaßlichem Auftragsmord festgenommen. Der Föderationsrat, das ehrwürdige Oberhaus des russischen Parlaments, sah sich gezwungen, in einer außerordentlichen Sitzung die Immunität des einflussreichen Politikers aufzuheben.
Saweljew, ein ehemaliger Ölmagnat und Mitglied der regierenden Partei „Geeintes Russland“, steht im Zentrum eines Kriminalfalls, der wie aus einem Thriller-Roman zu stammen scheint. Laut Angaben der Staatsanwaltschaft soll der Senator im August 2023 versucht haben, einen nicht näher benannten Geschäftsmann durch einen Auftragsmörder beseitigen zu lassen. Das geplante Attentat wurde jedoch in letzter Minute vereitelt, als aufmerksame Ermittler Wind von der Sache bekamen.
„Wir sind zutiefst erschüttert über diese Anschuldigungen“, erklärte ein sichtlich erschütterter Sprecher des Föderationsrats. „Solch ein Verhalten ist völlig inakzeptabel für ein Mitglied unseres hohen Hauses und untergräbt das Vertrauen der Bürger in unsere Institutionen.“
Die Festnahme Saweljews erfolgte in einer dramatischen Aktion, bei der Spezialeinheiten sein luxuriöses Anwesen am Stadtrand von Moskau stürmten. Augenzeugen berichteten von einem massiven Polizeiaufgebot und dem Einsatz gepanzerter Fahrzeuge.
Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die oft undurchsichtigen Verflechtungen zwischen Politik und Wirtschaft in Russland. Saweljew, bekannt für seinen extravaganten Lebensstil und seine engen Verbindungen zur Elite des Landes, hatte sich in der Vergangenheit als vehementer Unterstützer von Präsident Putin profiliert.
Politische Beobachter spekulieren nun über mögliche Hintergründe und Auswirkungen des Skandals. „Dies könnte der Beginn einer größeren Säuberungsaktion innerhalb der Partei sein“, mutmaßte ein anonymer Kreml-Insider. „Oder es ist ein Zeichen für zunehmende Machtkämpfe im Vorfeld der nächsten Wahlen.“
Während die Ermittlungen auf Hochtouren laufen, bleibt die russische Öffentlichkeit gespalten. Einige sehen in dem Fall einen Beweis für die Funktionsfähigkeit des Rechtssystems, andere vermuten politische Motive hinter der Verhaftung.
Saweljew selbst hat sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert. Sein Anwalt kündigte an, dass sein Mandant „zu gegebener Zeit seine Unschuld beweisen wird“.
Der Fall verspricht, die russische Politik noch lange zu beschäftigen und könnte weitreichende Folgen für das Machtgefüge im Land haben.
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