Die hoch verschuldete Recycling-Gruppe Scholz bekommt mit Zustimmung der Hauptgläubiger einen neuen Eigentümer. Der chinesische Metallrecycler Chiho-Tiande erwarb in einem ersten Schritt die vorrangig besicherten Forderungen, die er anschließend in Anteile umwandeln will. Auch die Anleihegläubiger bekommen durch die Transaktion einen Teil ihres Geldes zurück.
Da die Unternehmensanleihe nach österreichischem Recht begeben wurde, wurde am Handelsgericht Wien dafür eine Kuratorin eingesetzt. Dr. Ulla Reisch handelte mit den Anleihegläubigern, die Scholz über 182,5 Millionen Euro gegeben hatten, eine Rückzahlung in überschaubarer Höhe aus. Danach erhalten die Inhaber der Teilschuldverschreibungen 7,67 Prozent zurück sowie die Aussicht auf weitere 5,8 Millionen Euro (3,18 Prozent) während einer Earn-Out-Phase bis 2017. Der Einspruch eines Gläubigers gegen diese Regelung hatte den Fortschritt der Restrukturierung zuletzt verzögert.
Aluminium-Geschäft verkauft
Gleichzeitig stößt Scholz einen Teil seiner Aktivitäten ab. Ein Orlando-Fonds kaufte die Töchter ScholzAlu in Stockach und ScholzAlu Trading, die nicht zum Kerngeschäft der Gruppe gehören. Sie stellen Aluminiumprodukte für den Maschinen-, Schiff- und Formenbau sowie die Verpackungsindustrie her und bereiten Aluminiumschlacken auf.
Die Scholz Holding hatte im Januar ihren Sitz nach England verlegt, um für die Restrukturierung Handlungsoptionen nach englischem Recht zu erhalten. Im April hatte Scholz KKR Credit als exklusiven Verhandlungspartner für eine Rekapitalisierung benannt. Ob die Transaktion die Zustimmung aller Aktionäre gefunden hätte, ist nicht bekannt. Miteigentümer der Scholz-Gruppe ist bislang der japanische Handelskonzern Toyota Tsusho Corporation (TTC), der im April 2014 einen Minderheitsanteil über knapp 40 Prozent erworben hatte. Mehrheitseigner des Metall-Recycling-Konzerns mit aktuell rund 4.000 Mitarbeitern hingegen ist die Gründerfamilie Scholz.
Quelle:JUVE
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