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Scholz startet Wahlkampf mit altbekanntem Rezept: „Es war richtig und unvermeidlich“

nvd9612 (CC0), Pixabay
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Mit seiner Regierungserklärung hat Olaf Scholz nicht nur das endgültige Aus der Ampelkoalition besiegelt, sondern auch den Wahlkampf eröffnet – in seinem typisch leidenschaftslosen Stil. „Diese Entscheidung war richtig und sie war unvermeidlich“, erklärte der Noch-Kanzler, während vermutlich selbst seine engsten Parteifreunde mit den Augen rollten. Die Botschaft war klar: Scholz will weiterregieren, allerdings ohne den FDP-Ballast, der ihm angeblich die großen Visionen verhagelt hat. Doch ob er überhaupt noch einmal als Kanzlerkandidat antreten darf, ist in der SPD längst nicht sicher. Schließlich gibt es ja Boris Pistorius – das politische Äquivalent zu einer warmen Decke im Sturm.

Vier Kanzlerkandidaten – die große Show beginnt

Deutschland erwartet erstmals in einem Wahlkampf vier Kanzlerkandidaten. Friedrich Merz, seines Zeichens stets scharfzüngiger Kritiker und neuer Star der Meme-Kultur, hat sich bereits positioniert: Er will Deutschland führen und nebenbei den SPD-Wählerndas Fürchten lehren. Die Grünen schicken Robert Habeck ins Rennen, der noch immer hofft, dass die Menschen Wachstum und Moral nicht als Widerspruch sehen. Die AfD hingegen setzt auf Alice Weidel, die wie gewohnt alle Missstände mit einer Mischung aus Empörung und Fatalismus erklärt.

Und Scholz? Der darf noch ein wenig darauf warten, offiziell als SPD-Kandidat nominiert zu werden. Denn selbst in seiner eigenen Partei mehren sich die Stimmen, die ihm den Abschied von der politischen Bühne nahelegen. Immerhin gibt es mit Pistorius eine ernsthafte Alternative – den Mann, der es mit seiner Ruhe und Beliebtheit sogar schafft, kritische Fragen wie ein gut gepolstertes Sofa abzufedern. Scholz hingegen ist mittlerweile so beliebt wie Zahnschmerzen am Wochenende, was selbst in der SPD niemand mehr wirklich ignorieren kann.

Merz: „Scholz lebt auf einem anderen Planeten“

Friedrich Merz nutzte die Gelegenheit, um Scholz in seiner gewohnt charmanten Art auseinanderzunehmen. „Das, was Sie hier vorgetragen haben, Herr Bundeskanzler, ist nicht von dieser Welt“, polterte Merz. „Sie haben keine Ahnung, was in diesem Land los ist.“ Für Merz war die Rede nichts weniger als eine „Geisterstunde“ – ein Kanzler ohne Plan, der sich krampfhaft an seinen Sessel klammert, während das Land im Chaos versinkt. Merz ist sich sicher: Scholz versucht, seine Amtszeit um jeden Preis zu verlängern, „in rüder und rücksichtsloser Weise“.

Und auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder konnte sich nicht zurückhalten: Die Ampel sei „die schlechteste Regierung, die Deutschland je hatte“. Man könnte fast meinen, Söder habe persönlich die gesamte deutsche Geschichte durchgeblättert, um zu dieser bahnbrechenden Erkenntnis zu kommen.

Lindner: „Entlassung? Ein Geschenk des Himmels“

Einer hingegen schien mit der politischen Situation fast zufrieden zu sein: Ex-Finanzminister Christian Lindner. Seine Reaktion auf die Entlassung durch Scholz? „Manchmal ist eine Entlassung auch eine Befreiung.“ Für Lindner war Scholz’ Entschluss nichts anderes als der Versuch, „politische Unterwerfung zu erzwingen“. Wer hätte gedacht, dass der Mann, der einst versprach, er würde lieber nicht regieren als schlecht regieren, am Ende das Opfer einer Intrige wird, die eher an eine mittelmäßige Folge „House of Cards“ erinnert?

Baerbock mahnt Teamgeist an – und erntet Hohn

Annalena Baerbock versuchte derweil, als Stimme der Vernunft zu agieren. In Vertretung von Habeck, der wegen einer Flugzeugpanne fehlte, warnte sie vor einem „Lagerwahlkampf“ und appellierte an den Teamgeist. Doch die CDU zeigte sich wenig beeindruckt und kommentierte Habecks Abwesenheit mit bissigen Zwischenrufen. Baerbocks Antwort: „Teamplay ist wohl eine Tugend, die Ihnen in der Union völlig fremd ist.“ Ob dieser moralische Appell wirklich zündet, bleibt fraglich. In der Hitze des Wahlkampfs wird Teamgeist wohl kaum das zentrale Thema sein – außer natürlich, jemand verliert sein Wahlkampfbüro-Schlüsselbund.

Weidel: „Das Ende des Wohlstands“

Nicht zu übertreffen in der Disziplin des düsteren Pessimismus war Alice Weidel. Sie malte das Bild eines Deutschlands, das von der Ampel-Koalition an den Rand des Abgrunds geführt wurde. „Die grüne Transformation zerstört Wohlstand und Zukunft“, erklärte sie gewohnt dramatisch. Mit ihrer gewohnt nüchternen Analyse, bei der der Weltuntergang immer nur eine Regierungserklärung entfernt scheint, versuchte sie, die AfD als letzte Bastion des gesunden Menschenverstands zu positionieren.

Fazit: Der Wahlkampf wird chaotisch

Der Wahlkampf hat offiziell begonnen – und zwar mit voller Wucht. Es wird ein Spektakel, in dem jeder Kandidat versucht, lauter, überzeugender oder zumindest weniger peinlich zu wirken als die anderen. Ob Scholz, Pistorius, Merz, Habeck oder Weidel am Ende die Nase vorn haben werden, bleibt abzuwarten. Eines steht jedoch fest: Langweilig wird es sicher nicht.

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