Startseite Interviews Schriftliches Interview: diebewertung.de und XOLARIS KVG zum Thema V+
Interviews

Schriftliches Interview: diebewertung.de und XOLARIS KVG zum Thema V+

Teilen

Die Redaktion von „diebewertung“ erhielt in den letzten Wochen und Monaten sehr viele Anfragen von Anlegern und ehemaligen Vermittlern der Vplus Fonds. Vereinzelt wurde hierzu bereits berichtet. Nun meldete sich der Vorstand der für die Vplus Fonds zuständigen Service-KVG XOLARIS bei uns und entsprach unserer Bitte um ein Interview.


Frage 1:
Herr Klaile, aus den uns vorliegenden Anfragen zeichnet sich für uns ein Bild der Verunsicherung und Unzufriedenheit der Anleger und Vermittler der Vplus Fonds ab. Insbesondere zum Thema der Entwicklung der getätigten Investitionen scheint es wohl keinerlei Transparenz und Informationen zugeben. Ist es nicht gerade Ihre Aufgabe als KVG hier für Abhilfe zu sorgen?

Antwort1:
DIE XOLARIS KVAG hat Ende September 2015 die Bestellungsverträge für die V+ Fonds 1 – 3 unterschrieben und die Arbeiten aufgenommen, und damit die Mandate von der davor bestellten Metapriori GmbH, Dresden übernommen. Bereits vor der Übernahme der Mandate war bekannt, dass die Metapriori GmbH keinen Jahresabschluss für 2014 aufgestellt hatte. Da die Aufstellung der
Jahresabschlüsse eine Bewertung der Vermögenswerte bedingt, lag unsere oberste Priorität auf diesem Thema. Da dieser Prozess einige Zeit in Anspruch genommen hat, haben wir Anfang des Jahres den Anlegern eine erste Zwischeninformation zukommen lassen.

Frage 2:
Ist es nicht Aufgabe der KVG die Jahresabschlüsse fristgerecht, gemäß KAGB, zu erstellen? Herr Klaile, die Xolaris hat ihre Tätigkeit wie sie gesagt haben bereits Ende September 2015 aufgenommen, zu diesem Zeitpunkt hätte der Jahresabschluss 2014 bereits vorliegen müssen, oder?.

Antwort2:
Ja da haben Sie Recht. Der Jahresbericht 2014 samt Abschluss und Bewertung hätte bereits am 30.06.2015 finalisiert sein müssen. Die Metapriori hat uns bis heute keinerlei Unterlagen zur Verfügung gestellt. Von daher war unsere Dokumentationslage, die wir durch Dritte u.a. von den Komplementärinnen zur Verfügung gestellt bekommen haben, sehr überschaubar.

Frage 3:
Achso. War dies der Grund für den Wechsel der KVG?

Antwort3:
Inwiefern dies ein Grund für den Wechsel gewesen ist, können wir nicht beurteilen. Der Wechsel ging von der Fondsgeschäftsführung aus.
Frage 4:
Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2014 liegt mittlerweile vor. Was können Sie uns hierzu sagen? Inwiefern wurden die Anleger entsprechend informiert?
Antwort4:
Der Jahresbericht 2014 ist final und wurde bereits an die für unser Unternehmen zuständige Aufsicht übermittelt. Den Jahresabschluss haben wir zur Veröffentlichung beim Bundesanzeiger eingereicht und gleichzeitig haben wir die Unterlagen auf der Homepage der V+ Fonds zum Download bereitgestellt. Im Sinne einer transparenten Kommunikation mit den Anlegern haben wir uns gemeinsam mit den Fondsgeschäftsführungen dazu entschieden, die Anleger im Rahmen einer Präsenzgesellschafter-versammlung ausführlich zu informieren. Die entsprechenden Einladungen wurden bereits versendet.
Frage 5:
Wie sieht es mit der Werthaltigkeit sowie der Rendite der Anlagen aus?
Antwort5:
Im Rahmen der Aufstellung des Jahresberichtes sind wir gesetzlich dazu verpflichtet, eine Bewertung der Vermögensgegenstände durchzuführen. Im Rahmen dieser Bewertung – die wir von einer externen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft haben durchführen lassen – war eine umfassende Bestandaufnahme und viele Gespräche mit den einzelnen Zielinvestments notwendig. Im Ergebnis
hat die Bewertung zu einer Abschreibung bzw. Wertberichtigung des Portfolios geführt, die im Jahresabschluss abgebildet ist.

Frage 6:
Achso, den Anlegern wurden laut uns vorliegenden Informationen lukrative Gewinnchancen in Aussicht gestellt. Hat hier die Geschäftsleitung bei den Anlageentscheidungen in der Vergangenheit versagt?
Antwort6:
Nein so würde ich dies nicht pauschalieren wollen. Die Geschäftsführungen haben für die Auswahl der Beteiligungsunternehmen ein externes – nach eigenen Aussagen auf dieses Thema spezialisiertes – Unternehmen beauftragt.
Frage 7:
Gibt es hierzu bereits einen zu beziffernden Schaden? Falls ja, werden Sie die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen?

Antwort7:
Der Wertverlust der Vermögenswerte, der durch die Investitionen erfolgt ist, spiegelt sich im Jahresabschluss wieder. Der Jahresabschluss soll als Tagesordnungspunkt auf der Gesellschafterversammlung festgestellt werden.
Frage 8:
Wie geht es nach der Gesellschafterversammlung weiter? Haben die Fonds eine Chance auf eine positive Weiterentwicklung?

Antwort8:
Unser Ziel ist es den Anleger auf der Gesellschafterversammlung unsere weitere Vorgehensweise vorzustellen. Wir gehen grundsätzlich davon aus, dass wir zukünftig eine positive Entwicklung darstellen können. Wir sind uns aber auch bewußt, dass wir hierfür das Vertrauen der Anleger benötigen.

Kommentar hinterlassen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Ähnliche Beiträge
Interviews

Interview: Rechtsanwalt Jens Reime erklärt, was betroffene Anleger jetzt tun können

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) warnt vor Angeboten auf der Website tagesgeldvergleich24.com....

Interviews

Interview mit Rechtsanwalt Jens Reime: „Ein System, das Missbrauch geradezu einlädt“

Interviewer: Herr Reime, im Fall der „WSW“ und ihres Gründers Frank-Peter Evertz...

Interviews

Interview mit Rechtsanwältin Kerstin Bontschev: „Sicher am Finanzmarkt – Betrugsmaschen erkennen“

Redaktion: Frau Bontschev, immer wieder werden Anleger Opfer von Betrugsmaschen. Was sind...