Schon im Juni haben wir prophezeit, daß es einen Schuldenschnitt für Griechenland geben muss. Jetzt wird er von immer mehr Politikern öffentlich diskutiert.
Es müsse mit „aller Gewalt verhindert werden“, dass ein Staat der Eurozone bankrott gehe, sagte der Vorsitzende der Euro-Gruppe, der luxemburgische Premierminister Jean-Claude Juncker, gestern Abend zur Euro-Schuldenkrise. Es dürfe nicht zu einer Ansteckungsgefahr innerhalb der Eurozone kommen.Auf die Frage, ob man im Falle Griechenlands von einem Schuldenschnitt von 50 bis 60 Prozent rede, sagte Juncker, „wir reden über mehr“. Er schließe einen Schuldenschnitt nicht aus, man dürfe aber nicht denken, dass das genüge.
Juncker wies darauf hin, dass es für die Bewältigung einer derartigen Krise keine „historische Erfahrung gibt“. Die politische Führung in der Krise sei „nicht optimal“ gewesen. „Wir waren nicht schnell genug“, sagte er. Die Finanzmärkte könnten rascher reagieren als die Politiker. Der Chef der Euro-Gruppe plädierte für mehr Abstimmung in der Finanz- und Haushaltspolitik.
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