Schwarzer Mercedes wird abgeschleppt – und ein kleiner Spenden-Skandal gleich mit Nordrhein-Westfalen: Spenden-Betrug? TikTok-Star und Hobby-Philosoph in Düsseldorf festgenommen

Oh, die große Überraschung! Die Ermittler haben mal wieder zugeschlagen und Details zur Festnahme des Social-Media-Influencers Abdelhamid preisgegeben. Es geht um – festhalten! – mehrere Hunderttausend Euro. Ein echter Schnapper, wenn man bedenkt, dass es sich ja nur um Spenden für wohltätige Zwecke handelte… aber dazu gleich mehr.

Von der Redaktion

Abdelhamid, eine Art selbsternannter Influencer mit einem Mix aus Prediger- und Gangster-Charme, ist in der Social-Media-Welt kein Unbekannter. Er hat sich eine solide Fanbase aufgebaut – mehr als 200.000 Follower auf Instagram und satte 15 Millionen Likes bei TikTok. Ein paar davon sind sicherlich auch echte Menschen. Mit seiner nach hinten gedrehten Baseball-Kappe und tief ins Gesicht gezogener Kapuze philosophiert er gerne über den Jüngsten Tag und darüber, wie sich irgendwann jeder für seine Taten verantworten muss. Ob er das auch auf sich selbst bezieht, ist noch unklar. Aber hey, charismatisch ist er auf jeden Fall – zumindest wenn man Düsseldorfs Polizeipräsidentin fragt, die davon schwärmt, wie er es schafft, die Jugend in seinen Bann zu ziehen.

Betrugsverdacht: Islamistischer Prediger und Influencer | WDR aktuell 2 Minuten Unterhaltung vom Feinsten.

Ja, ganze 19 Mal soll er dazu aufgerufen haben, Spenden für wohltätige Zwecke zu sammeln – für bedürftige Kinder und ähnliche ehrenvolle Anliegen. Und die Menschen spendeten fleißig, denn wer könnte bei solch überzeugenden Appellen widerstehen? Über 350.000 Euro sollen zusammengekommen sein. Das Geld? Nun ja, es landete offenbar nicht ganz da, wo es sollte – sondern eher in Abdelhamids eigenen Taschen.

Viel Bargeld und die unvermeidliche Fluchtgefahr

Bei den Durchsuchungen fanden die Ermittler dann auch gleich mal rund 20.000 Euro in bar. Wer braucht schon ein Konto, wenn es auch ein Safe tut, nicht wahr? Angesichts der „akuten Fluchtgefahr“ – weil Dubai ja schließlich auch viel schöner ist als eine Verhandlung in Deutschland – entschieden sich die Behörden, schnell zuzuschlagen. Es wurden gleich drei Wohnungen in Düsseldorf durchsucht, und Abdelhamids Frau und seine Schwester kamen auch direkt mit auf die Anklagebank. Nur der Vorwurf lautet weniger auf extremistische Aktivitäten, sondern eher auf die gute alte Kunst des bandenmäßigen Betrugs.

Mikrofone, ernste Gesichter und Luxusuhren

Bei einer Pressekonferenz ließen sich Düsseldorfs Polizeipräsidentin Miriam Brauns und Staatsanwältin Laura Neumann nicht die Gelegenheit entgehen, die Ermittlungsergebnisse ausführlich zu präsentieren. Mit dabei: die Direktorin der Kriminalitätsabteilung und ein Pressesprecher, der vermutlich den Luxuswagen nicht schlecht bestaunt hat. Neben Handys, Laptops und einer schicken Rolex wurde natürlich auch der ominöse schwarze Mercedes abgeschleppt – der passte ja auch nicht so ganz zum Wohltätigkeitsimage.

Schon länger im Visier, aber jetzt wird’s ernst

Ganz neu ist Abdelhamids Bekanntschaft mit der Polizei übrigens nicht. Die Ermittlungen der „EK Spende“ laufen schon eine Weile, aber jetzt gibt es einen Haftbefehl. Und ihm drohen zwischen einem und zehn Jahre Haft – also mehr Zeit, als er vermutlich für seine Instagram-Posts gebraucht hat. Ob er sich dafür dann eine neue Follower-Basis im Knast aufbaut, bleibt abzuwarten.

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