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Schweinfurt

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In der Geschäftsstelle der IG Metall in Schweinfurt fand ein bedeutendes Treffen von Gewerkschaftsvertretern und Betriebsräten statt, um über die Zukunft des Industriestandortes zu diskutieren. Angesichts der anstehenden Herausforderungen für die Industrie in Schweinfurt, darunter der angekündigte Abbau von Arbeitsplätzen bei den führenden Unternehmen Bosch Rexroth, Schaeffler, SKF und ZF, herrscht unter den Beteiligten große Besorgnis. Diese Unternehmen haben maßgeblich zum industriellen Profil Schweinfurts beigetragen.

Die Region blickt auf eine stolze industrielle Vergangenheit zurück, darunter die Erfindung und Produktion von Wälz- und Kugellagern sowie die Geburtsstunde des modernen Fahrrads am ZF-Standort, der bald sein 130-jähriges Bestehen feiert. Derzeit sind etwa 27.000 Menschen in der Metall- und Elektroindustrie in Schweinfurt beschäftigt, einer Stadt mit rund 54.000 Einwohnern. Doch die Zukunft wirft Fragen auf, insbesondere angesichts der geplanten Personalreduktionen.

Diese Befürchtungen spiegeln sich in der Kampagne „SOS Kugellagerstadt“ der IG Metall wider, die auf die aktuellen Herausforderungen aufmerksam machen will. Die Sorgen um den „industriellen Kern“ Schweinfurts werden durch die Ankündigungen von Stellenabbau und Verlagerung der Produktion verstärkt. SKF plant beispielsweise, die Zahl seiner Mitarbeiter am Standort Schweinfurt aufgrund schwächelnder Geschäftsbereiche und hoher Energiekosten zu reduzieren. Auch Bosch Rexroth und ZF haben Personalreduzierungen angekündigt, die teils auf den Strukturwandel in der Automobilindustrie zurückzuführen sind, insbesondere auf den Übergang zur Elektromobilität.

Trotz dieser Herausforderungen gibt es auch positive Signale, wie die Investitionen von ZF in den Standort Schweinfurt, die die Bedeutung der Region im Bereich der Elektromotorenproduktion unterstreichen. Bei Schaeffler konnten durch flexible Arbeitszeitmodelle Entlassungen vermieden werden, was zeigt, dass es Möglichkeiten gibt, den Wandel sozialverträglich zu gestalten.

Die IG Metall und die Betriebsräte fordern mehr Aufmerksamkeit für die Lage in Schweinfurt und rufen zu einem gemeinsamen Engagement von Gewerkschaften, Unternehmen und Politik auf, um den Standort zu stärken und zukunftsfähig zu machen. Ein geplanter Aktionstag soll zusätzliches Bewusstsein schaffen und politische sowie wirtschaftliche Entscheidungsträger mobilisieren, um die notwendigen Rahmenbedingungen und Investitionen für die Industrie zu sichern.

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