Ausmaß der Brände
- Seit Jahresbeginn 70.402 Feuer im Amazonas-Gebiet registriert
- Höchster Wert für den Zeitraum bis Anfang September seit 2005
- Landesweit über 110.000 Feuer bis Ende August gemeldet (40% Anstieg zum Vorjahr)
- 15% des Pantanal-Feuchtgebiets seit Jahresbeginn vernichtet
- In São Paulo 2.600 Brände innerhalb von drei Tagen Ende August
Ursachen
- Abholzung für Landwirtschaft:
- Wald wird für Rinderweiden und Sojaplantagen abgefackelt
- Waldbrandsaison von Juni bis Oktober
- 99% der Brände in São Paulo vermutlich absichtlich gelegt
- Extreme Trockenheit:
- Schwerste Dürre seit Beginn der systematischen Messung 1950
- Über ein Drittel des Staatsgebiets betroffen (3 Mio. km²)
- Begünstigt schnellere und weitere Ausbreitung der Feuer
- Politische Faktoren:
- Streik in der nationalen Umweltbehörde bis Mitte August
- Weniger Kontrollen und Strafen in stark abgeholzten Regionen
Umweltauswirkungen
- Bereits 20% des ursprünglichen Regenwaldes zerstört
- Kipppunkt bei 25% Zerstörung erwartet (Verwandlung in Steppe)
- Bedrohung für Klimaregulation und CO2-Speicherung
- Risiko der „Sahelisierung“ Südamerikas
Reaktionen und Maßnahmen
- Umweltministerin Marina Silva spricht von „Krieg gegen die Brände“
- Vergleich mit dem „Tag des Feuers“ 2019 unter Ex-Präsident Bolsonaro
- Trotz Bränden: Abholzungsraten 2023 um 27% gesunken (verglichen mit erstem Halbjahr 2022)
Fazit
Die schweren Waldbrände im Amazonas-Gebiet 2023 stellen eine ernsthafte Bedrohung für das globale Klima und die Biodiversität dar. Obwohl die Abholzungsraten zurückgegangen sind, verschärfen extreme Trockenheit und gezielte Brandrodungen die Situation. Es bedarf verstärkter internationaler Aufmerksamkeit und Maßnahmen, um den Amazonas-Regenwald als „Lunge der Erde“ zu erhalten.
Kommentar hinterlassen