In einer europaweiten Aktion gegen Kinderhandel konnte eine erfolgreiche Bilanz gezogen werden: 187 potenzielle Opfer wurden identifiziert und 175 Personen festgenommen. Die österreichische Polizei hat sich an der Aktion beteiligt.
Menschenhändlerinnen und -händler konzentrieren sich auf besonders schutzbedürftige Gruppen, zu denen auch Kinder und Jugendliche zählen. Die Dunkelziffer von Kinderhandel ist hoch, denn oft wird dieser nicht gemeldet. Deshalb sind die erklärten Ziele der Joint Action Days Kinderhandel frühestmöglich zu erkennen, die Opfer zu identifizieren und national sowie international agierende kriminelle Organisationen zu zerschlagen.
Joint Action Days
Vom 28. Juni bis 4. Juli 2021 fanden europaweite Schwerpunktaktionen zur Bekämpfung des Kinderhandels und Migrationsbewegung von Kindern in Europa in 18 Ländern, einschließlich Österreich, statt. Die Joint Action Days wurden von Europol koordiniert und in Österreich vom Bundeskriminalamt in Kooperation mit den Landeskriminalämtern und den regionalen Dienststellen in Hot Spot Gebieten umgesetzt. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die aktuellen internationalen Formen des Kinderhandels, wie die Begehung von Straftaten durch Eigentumskriminalität oder Drogenhandel, Zwang zur Bettelei, sexuelle Ausbeutung sowie die Ausbeutung der Minderjährigen durch familiäre Clans, gelegt. Ebenso wurden die Migrationsbewegungen, die Ein- und Durchreise von Minderjährigen mit nicht verwandten Erwachsenen, wie es beispielsweise bei Kindern aus Aufnahmezentren der Fall ist, sehr genau kontrolliert.
Bilanz für Österreich
Im Laufe der Schwerpunkttage kontrollierten in Österreich 386 Beamtinnen und Beamte 922 Personen sowie 458 Fahrzeuge und überprüften 92 Örtlichkeiten sowie 1.087 Dokumente. Zwei Personen wurden aufgrund illegalen Aufenthalts festgenommen. Während der Joint Action Days konnte kein Opfer von Kinderhandel identifiziert werden.
175 Festnahmen und 187 potenzielle Opfer
Europaweit waren 12.511 Beamtinnen und Beamte im Einsatz. Diese kontrollierten 184.400 Personen, 12.200 Örtlichkeiten, 22.500 Fahrzeuge und 72.850 Dokumente. Insgesamt wurden 175 Personen festgenommen und weitere 78 Verdächtige ausgeforscht. 187 mögliche Opfer konnten identifiziert werden, von denen 92 bestätigte Minderjährige sind.
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