Er steigt und steigt und steigt. Seit Monaten kennt der Schweizer Franken zum Euro nur eine Richtung: Aufwärts. Auch gegen Jahresende legt er weiter zu.
Zwar konnte sich der Euro in den vergangenen Handelstagen etwas vom Allzeittief lösen, am Dienstag betrug das Minus aber schon wieder knapp ein Prozent. Aktuell ist ein Euro 1,253 Franken wert.
Philipp Hildebrand, Chef der Schweizerischen Nationalbank (SNB), ist machtlos und bezeichnet die Aufwertung des Franken als Bürde. Denn durch die jüngsten Entwicklungen werden zum einen die Schweizer Exporte im Ausland teurer, was ihre Attraktivität für Kunden schmälert – Exporte stehen hinter rund 50 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Zudem verlieren die Fremdwährungsbestände der Nationalbank an Wert – allein in den ersten neun Monaten des Jahres um 21,2 Mrd. Franken. In der Folge musste die SNB für die ersten drei Quartale 2010 einen Verlust von 8,46 Mrd. Franken ausweisen. Ein Ende der Franken-Rally ist nicht abzusehen, sagen Experten. Bank of Tokyo-Mitsubishi UFJ rechnet mit Sicht auf sechs Monate mit 1,17 Franken je Euro. Standard Bank prognostiziert 1,20 Franken.
Mit einer erneuten Intervention der SNB an den Devisen-Märkten rechnen Beobachter dennoch nicht. Ein 15 Monate langer Versuch, der in diesem Jahr endete, vermochte es schließlich nicht, den Aufstieg des Franken zu bremsen.
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