Score Capital AG unsere Bilanzanalyse

Published On: Mittwoch, 17.07.2024By Tags:

Hier unsere Analyse der Bilanz der Score Capital AG zum 31.12.2022:

1. Vermögenslage:

– Die Bilanzsumme ist mit 29,7 Mio. EUR relativ stabil geblieben (-0,3% zum Vorjahr).

– Das Anlagevermögen macht nur einen sehr geringen Teil der Bilanzsumme aus (5,6%). Der Großteil davon sind Finanzanlagen, die von 2,5 Mio. EUR auf 1,7 Mio. EUR reduziert wurden (-33%). Dies deutet auf eine Desinvestition hin.

– Der Löwenanteil der Aktiva (93,4%) besteht aus Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen. Dies ist ein sehr hoher Anteil und birgt potenzielle Risiken bezüglich der Liquidität und des Ausfallrisikos.

– Die liquiden Mittel sind mit 170 TEUR (0,6% der Bilanzsumme) sehr gering, was auf mögliche Liquiditätsengpässe hindeuten könnte.

2. Finanzlage:

– Die Eigenkapitalquote ist mit 6,7% sehr niedrig, was auf eine hohe Fremdfinanzierung hindeutet und das finanzielle Risiko erhöht.

– Die Verbindlichkeiten machen mit 27,3 Mio. EUR (92% der Bilanzsumme) den Großteil der Passivseite aus. Dies erhöht das Zinsänderungsrisiko und die finanzielle Abhängigkeit von Gläubigern.

– Die Rückstellungen haben sich mehr als verdoppelt (von 167 TEUR auf 392 TEUR), was auf erhöhte zukünftige Verpflichtungen hindeutet.

3. Ertragslage:

– Der Jahresüberschuss beträgt 263 TEUR, was eine Steigerung zum Vorjahr (207 TEUR) darstellt. Dies ist positiv zu bewerten, aber angesichts der Bilanzsumme eher gering.

– Der Bilanzgewinn hat sich von 778 TEUR auf 1.041 TEUR erhöht, was auf eine verbesserte Ertragslage hindeutet.

4. Risiken und Anmerkungen:

– Ein großer Teil der Forderungen (15,3 Mio. EUR) ist zur Besicherung von Verbindlichkeiten abgetreten. Dies schränkt die finanzielle Flexibilität ein.

– Die Forderungen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr haben sich stark erhöht (von 5 Mio. EUR auf 14,5 Mio. EUR), was das langfristige Ausfallrisiko erhöht.

– Die Gesellschaft hat Anleihen emittiert, was auf einen erhöhten Finanzierungsbedarf hindeutet.

– Die Rückstellungen für Tantiemen haben sich stark erhöht (von 40 TEUR auf 205 TEUR), was Fragen zur Vergütungspolitik aufwirft.

– Die liquiden Mittel sind im Vergleich zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten sehr gering, was auf potenzielle Liquiditätsengpässe hindeuten könnte.

Zusammenfassend zeigt die Bilanz ein Unternehmen mit einer sehr hohen Fremdfinanzierung und einem Geschäftsmodell, das stark auf Forderungen basiert. Die geringe Eigenkapitalquote und die niedrigen liquiden Mittel erhöhen das finanzielle Risiko erheblich. Obwohl sich die Ertragslage leicht verbessert hat, sollte die Finanzstruktur kritisch hinterfragt werden. Die Abhängigkeit von der Einbringlichkeit der Forderungen und die hohe Fremdfinanzierung machen das Unternehmen anfällig für externe Schocks oder Veränderungen im Marktumfeld.

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