Seccrest GmbH – wie kann man das als für die Altersvorsorge geeignet bezeichnen?

Liest man den Text, den die GF des Unternehmens dann da veröffentlicht hat, dann kannste nur noch mit dem Kopf schütteln. Hier wird doch allen Ernstes das Genussrecht-Investment-Angebot als mögliche Altersvorsorge angepriesen.

Zitat aus dem Text: Die aktuelle Serie bietet noch die
Möglichkeit – konservativ gerechnet – aus einem
Investment von beispielsweise EUR 250.000 innerhalb
von 7 Jahren EUR 2.500.000 und mehr zu
erwirtschaften.** Somit ist eine Anlage in SecCrest
auch eine ideale Altersvorsorge.

Zitat Ende

Ich weiß nicht, ob die BaFin da nicht Schnappatmung bekommen wird, wenn die einmal den gesamten Text des Beitrages liest und herausreden „falsch zitiert“ kann man sich dann auch nicht, denn Sie erraten es, es ist wieder eine bezahlte Anzeige des Unternehmens Seccrest GmbH aus München. Mithin ein Text, der in der Verantwortung der Geschäftsführerin des Unternehmens steht.

Ich weiß, dass die BaFin sich solche Werbung genau anschaut, wenn sie Kenntnis davon bekommt. Die hat sie nun durch uns. Hier fehlt der Hinweis auf das Totalverlustrisiko völlig. Da ist im Kleingedruckten unter dem Interview nur von Chancen und Risiken die Rede. Reicht das der BaFin? Wir werden sehen.

Interessant finden wir dann auch die Überschrift über dem Pamphlet, in dem das Interview veröffentlicht wurde.

20-03-25_future_of_finance_-_ihre_zukunft-_ihr_geld

Ganz obendrüber steht fettgedruckt:

EINE UNABHÄNGIGE KAMPAGNE VON MEDIAPLANET

Hm, wie kann man unabhängig sein, wenn man Beiträge als Anzeige bezahlt bekommt? Nun, vielleicht meint das Unternehmen ja mit diesem Satz etwas Anderes. Will man auf die Seite gehen, bekommen wir nachfolgenden Hinweis.

FireShot Capture 161 – Warnung_ Mögliches Sicherheitsrisiko erkannt – www.erfolg-und-business.de

Wir haben in den letzten 2 Tagen einmal intensiv zu dem Projekt uns bekannte Unterlagen zusammengestellt und die von einer Rechtsanwältin aus dem Berich Bank- und Kapitalmarktrecht anschauen lassen, auch sie ist der Meinung, „das sollte sich die BaFin einmal aus aufsichtsrechtlicher Sicht anschauen“.

Ich weiß nicht, ob sich das Unternehmen einen Gefallen damit getan hat, uns einen Tag vor Silvester abmahnen zu lassen, denn solche Freitagspost sehen wir dann sehr als Herausforderung an. Dann werden wir zum Wadenbeisser in der Sache. Nun, das Unternehmen kann sich natürlich noch mit uns in Verbindung setzen, denn Gesprächen stehen wir immer offen gegenüber. Die Zeit wäre möglicherweise sogar gut investiert.

Übrigens unsere Fachanwältin für Bank- und Kapitalmarktrecht ist auch der Meinung, dass die Werbung mit der Altersvorsorge möglicherweise sogar ein Grund dafür sein kann, das Investment zurückzufordern. Genussrechte und Altersvorsorge, das passt aus ihrer Sicht dann eben möglicherweise nicht zusammen.

Vielleicht liest man ja auch einmal im Internet zum Thema Genussrechte und Altersvorsorge nach:

Als eine unternehmerische Risikobeteiligung ist ein Genussrecht eine hochriskante Geldanlage und nicht für sicherheitsorientierte Anleger oder zur Altersvorsorge geeignet.

Zitat Ende

Die Gründungseintragung des Unternehmens. GF Boris Wieser ist bereits 2019 ausgeschieden.