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Senioren:leichte Beute für Banken und Versicherungen

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Mit Bestürzung und Wut verfolgen wir den Absturz unserer Altersvorsorge“, informierte ein Plauener Ehepaar jüngst die Verbraucherzentrale Sachsen. „Es ist ganz schmerzlich, wenn man kurz vor der Rente so eine große Summe Geld verliert. 8612,85 €.“

Die Senioren sind seit 20 Jahren Kunden bei der Deutschen Bank und fühlen sich mit dem im Jahr 2007 von dort aufgeschwatzten offenen Immobilienfonds verraten und verkauft. Sie wurden seinerzeit offensichtlich nicht darüber informiert, dass die Rücknahme der Fondsanteile ausgesetzt und ein solcher Fonds sogar auch aufgelöst werden kann, was dann mit hohen Wertverlusten einhergeht.

Nicht minder ärgerliche Erfahrungen mit der Finanz- und Versicherungsbranche mussten Senioren auch in anderer Hinsicht machen. So werden an betagte Kunden immer noch gern langlaufende private Rentenversicherungen verkauft, die schon wegen ihrer Unflexibilität selten für diesen Personenkreis geeignet sind. Andere Produkte wiederum, wie kleine Kredite, sollen Rentnern vorenthalten worden sein.

Jeder fünfte Einwohner in Deutschland ist bereits im Rentenalter. Und dieser Anteil wird laut Berechnungen der OECD bis zum Jahre 2050 auf über 30 Prozent steigen. Als konsumfreudige „Silver Ager“ sind Senioren schon jetzt heiß umworben. Ihr Vertrauen in die Anbieter wird ihnen dabei oft zum Verhängnis. In Bezug auf Finanzprodukte wird der Bedarf älterer Bürger beim Verkauf oft außer Acht gelassen.

Für die Verbraucherzentrale Sachsen ist das ein starkes Stück, wogegen etwas getan werden soll. In einem ersten Schritt bittet sie deshalb ab sofort Senioren und Rentner, bis zum 04. März 2011 ihre seit 2009 gemachten Erfahrungen mit Anbietern der Finanzbranche mitzuteilen. Darüber hinaus ist die Verbraucherzentrale auch daran interessiert zu erfahren, welche Wünsche es für eine bessere, vor allem zielgruppenorientierte Beratung in diesem Zusammenhang gibt. „Wir werden die Zuschriften zum Weltverbrauchertag am 15. März auswerten und daraus Forderungen an die Anbieter und die Politik ableiten“, sagt Andrea Heyer, Finanzexpertin der Verbraucherzentrale Sachsen.

Quelle:VBZ Sachsen

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