In Serbien wächst der Widerstand gegen ein geplantes Lithium-Bergbauprojekt. Für Samstag ist in Belgrad eine Großdemonstration angekündigt, zu der Teilnehmer aus dem ganzen Land erwartet werden. Im Fokus steht die geplante Wiedereröffnung eines Bergwerks nahe der bosnischen Grenze, das in großem Umfang Lithium abbauen soll.
Hintergrund des Konflikts
- Serbien besitzt eines der größten Lithiumvorkommen Europas
- Im Juli wurde eine Absichtserklärung zwischen Serbien und der EU zur „umweltfreundlichen“ Lithiumförderung unterzeichnet
- Seit zwei Wochen finden tägliche Proteste in mehreren Städten statt
- Umweltverbände und die Opposition organisieren den Widerstand
Das umstrittene Bergbauprojekt
- Standort: Jadar-Tal nahe der Stadt Loznica
- Betreiber: Angloaustralisches Unternehmen Rio Tinto
- Geplante Fläche: 140 Hektar
- Erwarteter Produktionsstart: 2028
- Geschätzte jährliche Produktion: 58.000 Tonnen Lithium (entspricht dem Bedarf von 1,1 Millionen E-Autos)
Bedenken der Kritiker
- Verunreinigung des Grundwassers mit Schwermetallen
- Gefährdung der Trinkwasserversorgung für Anwohner
- Allgemeine negative Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit
Politische Dimension
- Präsident Vucic unterstützt das Projekt aufgrund erwarteter wirtschaftlicher Vorteile
- Ziel: Aufbau einer Wertschöpfungskette für Elektromobilität in Serbien
- Geschätzte Investitionen: 6 Milliarden Euro
- Opposition kritisiert EU-Staaten für Annäherung an Vucic wegen Rohstoffvorkommen
Ausblick
Die Debatte um den Lithiumabbau hat sich zu einem zentralen politischen Thema in Serbien entwickelt. Während die Regierung wirtschaftliche Chancen sieht, befürchten Kritiker schwerwiegende Umweltschäden. Die geplante Großdemonstration in Belgrad könnte ein Wendepunkt in dieser Auseinandersetzung sein.
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